Seit einiger Zeit versuchen mehrere Klimaforscher, die seit Beginn dieses Jahrhunderts ausbleibende weitere Erwärmung der Erde in den unteren Schichten der Ozeane zu verorten. Dorthin sei sie vorübergehend abgetaucht, sie habe dort “zwischengeparkt” – bis sie irgendwann mit umso stärkerer Wucht die Erderwärmung wieder in Gang bringen werde, lautet die düstere Lesart. Insbesondere Kevin Trenberth vom National Center of Atmospheric Reserach (NCAR) der USA, dessen 2009 im Zuge der Climategate-Affäre aufgedeckten fast verzweifelten Emails (“wo ist die Erwärmung geblieben?”) Aufsehen erregten, hat diese These in letzter Zeit unter die Leute gebracht. Öfter kamen in letzter Zeit Zweifel daran auf, weil die Temperaturdaten dies nicht unbedingt stützten.
Und jetzt kommt eine peer reviewte Studie aus dem “Journal of Climate” auch noch zu einem gegenteiligen Ergebnis. Ein Forscherteam des Massachusetts Institute of Technology (MIT) um Xinfeng Liang sowie der Harvard Universität schreibt darin, dass in den letzten 20 Jahren im Gegenteil ein Wärmetransport aus den unteren Schichten der Weltmeere in Richtung Oberfläche stattgefunden habe. Man kann es auch so ausdrücken: Wir sollten eigentlich erstaunt sein, dass die globale Oberflächentemperatur gerade seit der Jahrtausendwende nicht stark angestiegen ist, angeheizt von unten, durch die Ozeane. Liang schreibt auch, dass es sich bei den unteren Schichten, von denen jetzt die Hitze kam, zu einem bedeutenden Teil um Massen handelt, die lange keinen Kontakt zur Oberfläche hatten, also nicht durch die Erwärmung der Erde in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts beeinflusst. Offenbar bleibt es dabei: Die Erderwärmung, die die so hochgelobten Klimamodelle behaupten, ist in der Empirie seit eineinhalb Jahrzehnten verschwunden.
Bob Tisdale hat sich in seinem Blog mit der Studie auseinandergesetzt.
Siehe auch Ulli Kulkes Blog Donner und Doria