“Gesunde Ernährung, Gewicht reduzieren, Sport treiben, überhaupt sich viel bewegen, Krankheiten vermeiden beziehungsweise kurieren, lesen, dosiert Fernsehen, gute Laune üben und Geselligkeit, zeitig zu Bett und zeitig wieder raus.” Warum man bei so einem Leben alt werden will erschließt sich mir nicht. Abgesehen davon, das die Lebenslänge ohnehin kein Wert an sich ist. Marcus Aurelius Antoninus Augustus hat alles hierzu notwendige bereits vor fast 2000 Jahren gesagt: “Und wenn du dreitausend Jahre lebtest, selbst dreißigtausend, so erinnere dich dennoch, daß keiner ein anderes Leben verliert als das, was er wirklich lebt, und kein anderes lebt, als das, was er verliert. Das längste Leben kommt also mit dem kürzesten auf eins hinaus. [...] Man muß sich also diese beiden Wahrheiten merken. Die eine, daß alles sich im ewigen, unveränderlichen Kreislauf befindet, und daß es von keiner Wichtigkeit ist, dieselben Dinge hundert oder zweihundert Jahre oder eine grenzenlose Zeit zu beobachten. Die andere, daß der im höchsten Lebensalter und der sehr jung Sterbende beide das gleiche verlieren. Sie verlieren nur den gegenwärtigen Zeitpunkt, weil sie nur diesen allein besitzen und weil man das, was man nicht besitzt, nicht verlieren kann.” Übrigens hat der Autor das Prinzip der Evolution lediglich rudimentär verstanden. Der Tod steht dem Leben nicht förderlich zur Seite, sondern Unsterblichkeit (Systemtheoretisch: Stabilität) stellt keinen Vorteil im evolutionären Prozess dar. Denn er eliminiert die Prozessdynamik, verhindert damit Anpassungsfähigkeit, was wiederum zwangsläufig zum Tod führt. Allgemein ausgedrückt: Zerstörung, (für Ökos: Nichtnachhaltigkeit) ist die konstituierende Eigenschaft des Lebens. Nachhaltig ist nur der Tod.
»Eat healthy, exercise, die anyway.« Ein passendes Bibelzitat haben wir in allen vier Evengelien: Mt 16, 25; Mk 8, 35; Lk 9,24; Joh 12, 25. Ich bin erst vor kurzem durch einen Kommentar hier auf der Achse darauf aufmerksam geworden, finde ihn aber gerade nicht (klar, wie immer, wenn man was braucht ...). An dieser Stelle mein Dank an alle, die mich mit neuen Infos, Anregungen und Literaturhinweisen versorgen!
Ich erinnere an das köstliche Video von Knorkator: Alle werden sterben.
Ein ewiges Leben ist eine Horrorvorstellung. Schon weniger ist unerträglich: Man stelle sich einmal vor, man müsste 100.000 Jahre lang jeden Morgen aufstehen und die Zähne putzen. Der Gedanke allein ist kaum zu ertragen. Nein, es muss mal Schluss sein. Apropos, wenn man den Lebenskampf darwinistisch sieht, ist das nur eine Seite der Medaille. Man kann z.B. eine Blumenwiese anschauen und denken, dass da jetzt der totale Konkurrenzkampf tobt. Um Platz, Licht, Wasser und Nährstoffe. Die Starken und Schlauen überleben, die andern gehen unter. Für sich allein ist das eine trostlose Sichtweise. Eine Blumenwiese ist aber gleichzeitig auch etwas Schönes und Magisches. Die Aesthetik transzendiert den Darwinismus. Ein tröstlicher Gedanke. Uebrigens, wenn man einmal nicht mehr ist, dann tut einem auch nichts mehr weh. Ist doch immerhin schon etwas.
Jetzt werde ich philosophisch. Wenn schon sterben, dann an bisher bekannten Viren, Bakterien oder Krebszellen, aber nicht an Corona-Viren! Oder sterben durch einen Verkehrsunfall oder häuslichen Unfall. Oder an einem Badeunfall. Aber mir wird das wohl geraume Zeit erspart bleiben, ich schlucke seit elf Jahren Metformin.
Im Prinzip versuche ich mich an Martin Buber zu halten : ” Macht keine Dummheiten, während ich tot bin. ” Wie gesagt : im Prinzip.
Ziemlich abgefahren Ihr Artikel, Herr Wolf. Die Achse ist übrigens das stärkst beanspurchte Teil in einem Auto. Das behaupte ich jetzt mal einfach so. Kommt natürlich auch auf die Fahrweise an.
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