Rainer Bonhorst / 28.05.2015 / 14:10 / 9 / Seite ausdrucken

Unglaublich! Korruption bei der Fifa!

Mit ungläubigem Staunen und abgrundtiefer Erschütterung haben Kenner der internationalen Fußballszene die Verhaftung führender Fifa-Funktionäre zur Kenntnis genommen. Ein Fifa-Mitglied voller Verzweiflung und mit tränenerstickter Stimme: „Bestechung und Korruption? Beim Weltfußballverband? Das hätte ich nie und nimmer gedacht. Alles, nur das nicht.“

Die Überraschung hätte größer nicht sein können. Der Weltfußballverband galt bekanntlich in weiten Kreisen als eine der saubersten Organisationen, die die Welt je gesehen hat. Vor allem bei der Vergabe der WM-Turniere konnte man davon ausgehen, dass alles, aber auch alles mit absolut rechten Dingen zuging. Ein enttäuschter Beobachter: „Nehmen wir nur die Vergabe der WM 2022 an die Fußball-Hochburg Katar. Das war doch eine so naheliegende, einleuchtende und überzeugende Entscheidung, dass selbst der größte Skeptiker nicht auf krumme Gedanken kommen konnte.“

Und doch scheinen bei mehreren Turnier-Vergaben viele Millionen an Bestechungsgeldern geflossen zu sein. Kein Wunder, dass Sepp Blatter, der langjährige Fifa-Präsident, seine Überraschung und sein Entsetzen kaum in Worte fassen konnte. Er versprach mit überzeugender Entschlossenheit, dass er nun zur Tat schreiten werde.

Für Sepp Blatter muss es besonders bitter sein, dass er in all den Jahren seiner Tätigkeit an der Spitze der Fifa nichts, aber auch gar nichts von den unsauberen Machenschaften in seinem Verband gemerkt hat. Hätte er den geringsten Verdacht gehabt, dann hätte er mit brutalstmöglicher Tatkraft durchgegriffen und wie Herkules im Augiasstall aufgeräumt, heißt es in der Umgebung des Präsidenten.

Aber wer hätte schon ahnen können, dass sich ausgerechnet der Spitzensport als ein Spielfeld unsauberer, ja krimineller Machenschaften entpuppen würde. „Wenn so etwas im Fußball möglich ist,“ sagt dumpf grübelnd ein alter Hase des Sport-Geschäfts, „dann können wir nichts mehr ausschließen. Dann könnten wir eines Tages sogar im Radsport mit skandalösen Vorkommnissen konfrontiert werden.“

Aber es gibt auch andere Stimmen. Ein alter Macho nannte das Problem, wie er es sieht, beim Namen: „So, und wer hat den Fußball-Skandal losgetreten? Natürlich eine Frau, die wahrscheinlich nicht mal weiß, was Abseits ist. Was muss sich die amerikanische Justizministerin Loretta Lynch überhaupt in unseren Männersport einmischen! Jahrzehnte lang waren wir glücklich mit dem status corruptus. Aber nein, Mrs. Lynch muss in die Eiterbeule stechen. Und die Folge: Alle müssen kotzen.“




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Leserpost

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Bernd Neubig / 29.05.2015

Gestützt auf die seltsamen Beschlüsse wie z.B. der Fußball-WM in Katar ist der Verdacht auf massive Korruption in der FIFA sicher sehr nahe liegend. Ich frage mich allerdings, welche Legitimation es für die nicht gerade für Fußballbegeisterung bekannten USA gibt, außerhalb ihres Staatsgebiets nicht US-Staatsangehörige verhaften zu lassen. Die primäre Motivation scheint mir allerdings klar zu sein: es geht nicht darum, Vorreiter als Saubermann in Sachen Korruption zu spielen, sondern offensichtlich darum, die Fußball-WM in Rußland zu verhindern. Bin gespannt, ob der Austragungsort Katar dann auch mal so heftig bekämpft wird.

Jacob Wullschläger / 29.05.2015

Sicherlich, es ist nur ein Gerücht das die Handvoll in Zürich verhafteten FIFA-Funktionäre nur deshalb aufgeflogen sind, weil in deren Fuhrpark immer noch der Mercedes, BMW, Audi’ und VW rumsteht, den sie anlässlich der Vergabe zur WM 2006 in Deutschland vom Kaiser erhalten haben; ziemlich dumm von denen, dass sie diese alten Karren nicht längst verkauften.

Jürgen Althoff / 28.05.2015

Soll man nun davon ausgehen, dass alle FIFA-Mitglieder - sofern sie Nationenstatus haben - alle Korrupten ihrer Länder in die FIFA-Gremien entsandt und alle Anständigen in die UNO, die Unesco etc, von wo aus man dann Deutschland Menschenrechtsverletzungen etc. vorwerfen kann, die in den eigenen Ländern ebenso zum täglichen Leben gehören wie Korruption auf allen Ebenen?

Jürgen Fleischer / 28.05.2015

Man könnte über diese Satire herzhaft lachen, wenn man nicht wüsste, dass dies die Wahrheit ist, die reinste Wahrheit, so wahr mir….

Hjalmar Kreutzer / 28.05.2015

Fußball interessiert mich eigentlich nur, wenn die deutsche Nationalmannschaft unabhängig von Club-Interessen der modernen Gladiatoren EM oder WM spielt. Warum es Abseits gibt oder warum im einzelnen Abseits gilt oder nicht gilt, weiß ich wahrscheinlich noch weniger als Mrs. Lynch. Ob ich mir in der eigentlich eher ruhig-besinnlichen Vorweihnachtszeit Katar antuen muss, ist noch sehr fraglich. Wo es sehr fragwürdig wäre, wenn nicht nur der Vergabe wegen, sondern auch für Senderechte öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten geschmiert würde. Dies würde uns im Fall Deutschland als WM-Austragungsort alle als Steuerzahler und im Fall der Fernsehrechte als Zwangsgebührenzahler betreffen. Zum Glück wacht der Große Vorsitzende Quästor Claudius Incorruptus Blatter Tag und Nacht darüber, dass so etwas gänzlich ausgeschlossen ist!

Martin Johannes Marhoff / 28.05.2015

Dieser ” G. A .U. ” könnte nur noch dadurch verschlimmert werden, falls das Unfassbare einträfe, dass obendrein gedopt und Drogen konsumiert würden! Die FIFA läßt selbst den IS fassungslos werden.

Martin Silenus / 28.05.2015

Man sollte auch auf andere Sportarten schauen. Eventuell gibt es im Radsport Doping. Nur so eine Idee..

Heiko Dörr / 28.05.2015

Herr Bonhorst ... Sarkasmus ist der bucklige Verwandte der Aggression! ;-) (Jack Nicholson in “Die Wutprobe”)

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