Soso. Wenn man die Menschen und ihre Vermehrung nicht unkritisch in den Himmel hebt (“vergöttert”), sondern meint, dass alles irgendwo seine Grenzen hat, dann ist man gleich ein Anti-Humanist. Sexist, Rassist, Homophober, Transphober, Anti-Humanist - da hat einer die ultimative Steigerung erfunden. Kriegst ein Zuckerl aus der Political-Correctness-Küche. Und eine Einladung ans Bielefelder Institut gegen “gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit”.
Es ärgert mich maßlos, daß der Autor über den kruden Spiegel-Artikel berichtet und in diesem Zusammenhang ausgerechnet Konrad Lorenz zitiert, der sich leider nicht mehr dagegen wehren kann. Lorenz’ “Die acht Todsüden der zivilisierte Menschheit” sind heute so aktuell oder noch aktueller als zum Erscheinungstermin des Buches in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Daß Überbevölkerung - natürlich nicht in den USA oder Europa - ein zentrales Problem ist, das fast alle anderen Umweltprobleme in den Schatten stellt, ist eine nackte Tatsache. Auch die anderen Thesen von Lorenz haben sich in erschreckender Weise bewahrheitet. Wer davor die Augen verschließt, lebt in einer Scheinwelt! Aus meiner Sicht wird Lorenz 100 % Recht behalten. Die Menschheit hat dauerhaft keine Überlebenschance und sie hat sie auch nicht verdient. Da nützt auch alles Gerede über Humanismus nichts. Wie kann man ein Lebewesen als human bezeichnen, das mit vollem Bewußtsein ständig an dem Ast sägt, auf dem es sitzt und seine naütrliche Lebensgrundlage systematisch zerstört?
Das Bevölkerungswahstum ist die eigentliche Ursache für fast alle Probleme der Menschheit: Rohstoffknappheit, Nahrungsmangel, innere Unruhen, Kriege und Völkerwanderungen. Die Kriesenregionen im Mittleren Osten und in Afrika sind auch die Gebiete mit Geburtenüberschuss.
Klingt da nicht zutiefst logisches Denken heraus, gerade im Hinblick dessen, was z.B. Europa in Folge der aktuellen und klar vorhersehbaren Populationsentwicklungen in Afrika ins Haus steht bzw. stehen wird? Mal ehrlich, der Bösewicht Ehrlich hatte vor nunmehr gut einem halben Jahrhundert so Unrecht nicht, wie’s scheint. Menschenverachtend hin - klimaphobisch her. Manches Mal kann man auch im Spiegel etwas vernünftiges reflektiert bekommen, trotz dessen stetig zunehmender Zahl blinder Flecken.
Ist schon klar: Die Menschen sind die Krätze auf dieser Erde. Aber an Krätze stirbt man nicht. Sie juckt bloß.
Hier doch mal ein Einspruch, euer Ehren. In dieser Logik wäre jede steuernde bevölkerungspolitische Überlegung “antihumanistisch”. Angesichts drohender Bevölkerungsexplosion(en) ein wahrhaft “antihumanistischer” Gedanke. Im Unterschied zur Erderwärmung geht es hier um garantiert Menschengemachtes. Man könnte also meinen, in dieser Angelegenheit bräuchten wir wirklich so etwas wie ein “Pariser”-Abkommen.
Geburtenkontrolle wegen Klimawandel,das ist einfach nur bekloppt. Aber Geburtenkontrolle in Afrika wäre angebracht,wenn von den Kindern nur die Hälfte überlebt, ein grosser Teil verhungert,dann muss die Frage erlaubt sein,kann man das verhindern? Solange die Weltgemeinschaft keinen Weg findet Afrika wirksam zu helfen,muss hier was geschehen.
“Antihumanistisch” hin oder her - die Überbevölkerung der Erde ist tatsächlich ein sehr ernstes Problem, welches viel zu wenig in die öffentliche Wahrnehmung gerückt wird. Es ist doch auch eine Binsenweisheit, die man gar nicht bewerten, sondern einfach nur als Tatsache feststellen muss, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens enorm viele natürliche Ressourcen verbraucht, die nicht “nachwachsend” sind. In den Industrienationen ist das Gleichgewicht zwischen Verbrauch und natürlicher Regeneration klar und deutlich zu Ungunsten der Regeneration verschoben. Jedes ausbleibende Menschenleben ist demzufolge der größte und sicherste Beitrag zum Schutz der endlichen Ressourcen und kommt damit den lebenden Menschen zugute. In der dritten Welt verbraucht ein Mensch sicher viel weniger, als das, was sich natürlich regenerieren kann, jedoch wird sich durch das extreme Bevölkerungswachstum dort das Gleichgewicht perspektivisch ebenfalls zu Ungunsten der endlichen Ressourcen verschieben, denn der Wohlstand wächst ja tendenziell auch dort. Natürlich sollte der Verzicht auf Kinder absolut freiwillig sein und in den westlichen Industrienationen funktioniert das ja auch automatisch so. Gunnar Heinsohn ist Experte zu diesem Thema und veröffentlich sehr interessante Beiträge dazu, die, meiner Meinung, viel zu wenig wahrgenommen werden.
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