Die Damen und Herren sollten mit ihrem Menschheitsreduzierungsprogramm doch bitteschön bei sich selber anfangen. Dann könnte man sie auch ernst nehmen.
Der heutiige Totalitarismus ist grün.
Scheint ein zutiefst tabuisiertes Thema zu sein, dass es selbst die kritischsten, und von mir sehr geschätzten, Geister in anlehnendes Unbehagen versetzt. Bei einem jährlichen Zuwachs von derzeit 80 Millionen Erdenbürgern und gleichzeitiger höherer Lebenserwartung mit Anschluss an die globale Konsumgesellschaft, müsste selbstverständlich auch Familienplanung längst ein Thema sein. Das Zurückschrecken vor zu befürchtenden Verboten ist m.E. vor dem Hintergrund einer immer drastischeren Lebensregulierung zum Schutz dieses Planeten, letztlich wegen der Masse an Menschen mit Konsumdurst, etwas unlogisch. Betrachtet man im Speziellen die Entwicklung auf dem Schwarzen Kontinent, dann scheint mir ein Aufruf zur Mässigung sogar von höchster moralischer Dringlichkeit. Ungeborene leiden nicht, vermissen nichts!
Nun ein kleiner zynischer Kommentar. Wenn man sich die niedrige Geburtenrate der Deutschen anschaut, dann retten diese doch die Welt vor dem Klimakollaps. Denn mit 1,5 Kindern werden wir immer weniger. Der gute Mensch denkt halt immer zuletzt an sich.
Ist also grundsätzlich alles Menschenverachtend, was gegen die Bevölkerungsexplosion getan werden müsste ? Vielleicht wird die Natur noch viel “Menschenverachtender” eingreifen, und das Problem radikal lösen. Dann wird die Krone der Schöpfung aber nicht mehr Wert sein, als ein kleines Mäuschen, und das ist auch gut so, weil wir diese Krone nie verdient haben.
Soso. Wenn man die Menschen und ihre Vermehrung nicht unkritisch in den Himmel hebt (“vergöttert”), sondern meint, dass alles irgendwo seine Grenzen hat, dann ist man gleich ein Anti-Humanist. Sexist, Rassist, Homophober, Transphober, Anti-Humanist - da hat einer die ultimative Steigerung erfunden. Kriegst ein Zuckerl aus der Political-Correctness-Küche. Und eine Einladung ans Bielefelder Institut gegen “gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit”.
Es ärgert mich maßlos, daß der Autor über den kruden Spiegel-Artikel berichtet und in diesem Zusammenhang ausgerechnet Konrad Lorenz zitiert, der sich leider nicht mehr dagegen wehren kann. Lorenz’ “Die acht Todsüden der zivilisierte Menschheit” sind heute so aktuell oder noch aktueller als zum Erscheinungstermin des Buches in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Daß Überbevölkerung - natürlich nicht in den USA oder Europa - ein zentrales Problem ist, das fast alle anderen Umweltprobleme in den Schatten stellt, ist eine nackte Tatsache. Auch die anderen Thesen von Lorenz haben sich in erschreckender Weise bewahrheitet. Wer davor die Augen verschließt, lebt in einer Scheinwelt! Aus meiner Sicht wird Lorenz 100 % Recht behalten. Die Menschheit hat dauerhaft keine Überlebenschance und sie hat sie auch nicht verdient. Da nützt auch alles Gerede über Humanismus nichts. Wie kann man ein Lebewesen als human bezeichnen, das mit vollem Bewußtsein ständig an dem Ast sägt, auf dem es sitzt und seine naütrliche Lebensgrundlage systematisch zerstört?
Das Bevölkerungswahstum ist die eigentliche Ursache für fast alle Probleme der Menschheit: Rohstoffknappheit, Nahrungsmangel, innere Unruhen, Kriege und Völkerwanderungen. Die Kriesenregionen im Mittleren Osten und in Afrika sind auch die Gebiete mit Geburtenüberschuss.
Klingt da nicht zutiefst logisches Denken heraus, gerade im Hinblick dessen, was z.B. Europa in Folge der aktuellen und klar vorhersehbaren Populationsentwicklungen in Afrika ins Haus steht bzw. stehen wird? Mal ehrlich, der Bösewicht Ehrlich hatte vor nunmehr gut einem halben Jahrhundert so Unrecht nicht, wie’s scheint. Menschenverachtend hin - klimaphobisch her. Manches Mal kann man auch im Spiegel etwas vernünftiges reflektiert bekommen, trotz dessen stetig zunehmender Zahl blinder Flecken.
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