Achgut.com / 15.03.2018 / 06:20 / 23 / Seite ausdrucken

„Sich trauen, die Harmonie zu stören!“

Mit ihrem Roman „Munin oder das Chaos im Kopf“ ist Monika Maron ein Thema auf der Leipziger Buchmesse.  Ihm wurde sogleich das Etikett „umstritten“ angeheftet, weil dem Buch der Transport einer falschen Gesinnung unterstellt wurde. Achgut.Pogo sprach mit Monika Maron.

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U. Unger / 15.03.2018

Hallo Pogo, tolles und wichtiges Thema. Nun will ich den Ball mal kurz aufnehmen. Wie kommt es das immer mehr Leute Geld für Ihren persönlichen Schutz in diesem Land ausgeben wollen? Pfefferspray, Alarmanlagen, Diebstahlschutz, usw. Wer dieses Verhalten nicht für komplett unvernünftig hält, müsste doch mal in Gedanken die Frage beantworten können, warum Menschen, die hier in Sicherheit vor Übel in Ihrer Heimat sind, nicht absolut dankbar sind. Eigentlich müssten Sie doch eine grundsätzliche Zahlungsbereitschaft für diesen Schutz mitbringen. Betrachtet man die Ereignisse nach den ökonomischen Regeln der externen Effekte, in der eine bestimmte Richtung für Kompensationszahlungen nicht vorgeben ist, kann man sehr schnell, als eine mehrerer Lösungen, auch auf den Lösungsvorschlag kommen, Flüchtlinge für Schutz und Sicherheit bezahlen zu lassen. Jede friedliche Lösung wird in den Lehrbüchern als “Verhandlungslösung” bezeichnet. Wie die gescheiterten Jamaika Gespräche zeigen, fallen auch gescheiterte Verhandlungen noch unter friedliche Lösung. Kurz gesagt, man kommt nicht zusammen und organisiert sich neu. Jeder High Potential, der unser Land wegen der schwachsinnigen Politiker (CDU/SPD/Grüne….) verlässt, dürfte wohl den von mir beschriebenen Preis an ein Aufnahmeland seiner Wahl zu bezahlen haben. Die scheuesten Rehe (Einstein, 1932!), unsere Spitzenwissenschaftler ohne Parteibuch, sind größtenteils schon weg, wenn meine internationale Surferei auf Uniseiten ein halbwegs richtiges Bild wiedergibt. Gerne wäre ich in der Position, den Koffer zu packen und “Tschüss” zu sagen. Dieser Tiefstpreis ist für die meisten nicht vorgesehen.

Eberhard Schulz / 15.03.2018

@Helge-Rainer Decke nun, da ich wie Frau Ellen Widmaier fühle und wahrscheinlich auch lebe und denke, beziehe ich Ihren ungegefragten Rat auch auf mich. Klingt von Ihnen doch ein wenig herablassend. Können Sie auch damit leben, daß wir unseren Beitrag für die Gesellschaft und für die Wirtschaft bereits geleistet haben . Außerdem will ich hier noch ganz schwer anmerken: wir haben unseren Beitrag zuallererst für uns selbst und unsere Familie geleistet. Für die Wirtschaft und die sogen. Gesellschaft haben wir keine Verpflichtung irgendetwas zu leisten - auch für fremde Zugereiste nicht.

Lutz Muelbredt / 15.03.2018

Parallelen zum 30jährigen Krieg sind in den letzten Jahren nicht so häufig publik gemacht worden. Frau Maron setzt also nicht unbedingt auf ein totgerittenes Pferd. Interessant ist es allemal. Die Weltenuhr wird zurückgedreht. Dinge werden “ungeschehen” gemacht. Fehler behoben? Zeitmaschine. Rolle rückwärts. Roll back. Wahnsinn. Die Gedanken sind frei…

Reiner Gerlach / 15.03.2018

@Karla Kuhn Als ich gestern in einem Supermarkt in der Bücherecke sah, dass “Fire and Fury” auf der Bestsellerliste auf Platz 1 stehen soll, habe ich mir die gleiche Frage gestellt: Wer bestimmt eigentlich den Geschmack des Publikums?

Reiner Gerlach / 15.03.2018

Liebe Frau Maron, vielen Dank für das sehr gute Interview. Ich kann nur hoffen, dass Ihnen Frau Meiselbach nicht auch “Gefengnis” wünscht, “isolierte Einzel Zelle. Im Keller”. Denn dann braucht man sich ja mit Ihrer, offensichtlich falschen, Meinung nicht weiter auseinander zu setzen (oder auseinanderzusetzen?).

Werner Arning / 15.03.2018

Frau Maron hat recht. Wenn man von zwei sich gegenüberstehenden Gruppen ausgeht : die Gruppe derer, die schon länger hier leben und die Gruppe, der nach September 2015 gekommenen, dann beobachten wir eine Aggression innerhalb der jeweiligen Gruppe. Die „Flüchtlinge“ sind sich häufig untereinander alles andere als grün. Und die, die schon länger hier leben, geraten in Streit untereinander. Nicht nur im Sinne des üblichen Links-Rechts, Willkommenskultur-Abschottung-Schemas, sondern es entsteht eine unbestimmte, nicht zielgerichtete, aggressive Grundstimmung, die so zuvor nicht vorhandene war. Aggression, die kein Ventil nach außen findet, findet dieses nach innen. Aggression, die unterdrückt wird, will trotzdem ausgelebt werden. Sie sucht sich Wege, ähnlich dem fließenden Wasser. Sie kann dann gegen sich selbst oder aber auch gegen andersdenkende Freunde, Nachbarn gelenkt werden. Oder gegen Personen, die mir zufällig begegnen. Wenn ich gezwungen werde, Millionen von Menschen aufzunehmen und von mir erwartet wird, mich darüber zu freuen, entsteht wahrscheinlich Aggression. Und wahrscheinlich ist es diese Aggression, die wir im täglichen Leben neuerdings wahrnehmen. Es liegt wohl daran, dass diese massenhafte Aufnahme von Menschen, die ich vorläufig ernähren muss, die sich teilweise kriminell und undankbar zeigen, eine für den Menschen unnatürliche Handlung darstellt. Es überschreitet natürliche Grenzen der Selbstlosigkeit. Daraus kann Aggression entstehen. Und es gelingt nicht immer zuverlässig diese gegen „Rechte“ zu lenken. Sie bleibt sozusagen in Lauerstellung. Sie wartet darauf entweichen zu können. Irgendwann platzt ein Fahrradschlauch, wenn ich immer nur weiter Luft hineinpumpe.

Uta Buhr / 15.03.2018

Ich habe dieses Buch gerade gelesen. Jeder Satz ein Genuss. Ich empfehle es jedem, der unsere gegenwärtige, von einer großen Schriftstellerin dargestellte (unhaltbare) politische Lage verstehen will. Der Bezug zu den Wirren des Dreißigjährigen Krieges ist sehr klug gewählt und drängt sich angesichts des mehr und mehr in Deutschland herrschenden Chaos auf. Ich gehe davon aus, dass unsere Kanzlerette, fragte sie jemand nach dem Werk, dieses als “nicht hilfreich” abschmettern würde. Und das, ohne dass sie auch nur eine Zeile gelesen hätte.

Karla Kuhn / 15.03.2018

In Zeiten des Internets ist die Buchmesse überflüssig. Jeder kann seine Bücher so vermarkten wie es ihm genehm ist, auch Lesungen in kleinen Buchhandlungen sind oft viel interessanter als sich auf der Buchmesse vielleicht noch zu rechtfertigen, weil man “umstritten” sein soll. WER bestimmt eigentlich den Geschmack des Publikums ?? Außerdem hat sich in all den Jahren anscheinend noch nicht rumgesprochen, daß vor allem die “verpönten"Bücher ,die mit der “falschen Gesinnung” , besonders schnell weggehen wie die warmen Semmeln.  Frau Marons Buch wird bestimmt nicht wie Blei in den Regalen liegen, wie so manches PC Buch mit der “richtigen Gesinnung.”

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