Henryk M. Broder / 27.06.2012 / 05:22 / 0 / Seite ausdrucken

Ruprecht schweigt nicht mehr

betr.:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/noch_ne_tochter/
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_eingebildete_juedin/

Ruprecht Polenz Ich komme gerade nach Hause und sehe, dass sich auf meiner Pinnwand inzwischen da ereignet hat, was man wohl einen “Shitstorm” nennt. Ergänzend zu dem, was jede/r auf meiner Pinnwand nachlesen kann, darf ich noch ergänzen, dass ich zeitgleich zu dem mehrfach in diesem thread verlinkten Artikel eine Mail von Herrn Broder erhalten habe, der auch meinte, ich müsse zu dem Shit des Artikels Stellung nehmen. Außerdem haben mir einige in persönlichen Nachrichten empfohlen, die besonders aktiven Teilnehmer doch zu blockieren. Nun gut. 1. Ich werde niemanden blockieren und ich werde auch keinen Beitrag löschen. Denn die Beiträge sprechen für - oder besser gegen - sich selbst. 2. Jeder, der meine Pinnwand verfolgt, kann sehr leicht die Böswilligkeit und die Unterstellungen erkennen, mit der in dem verlinkten Artikel gegen mich versucht wird Stimmung zu machen. Keines MEINER Postings rechtfertigt auch nur entfernt die insinuierten Unterstellungen. 3. Auf meiner Pinnwand gilt der Grundsatz “Im Zweifel für die Meinungsfreiheit”. Und: “Jeder ist für seine Beiträge selbst verantwortlich - meine Pinnwand ist KEIN moderierter Blog.” Das führt zu kontroversen, oft heftigen und emotionalen Diskussionen und ich teile bei weitem nicht alles, was Dritte auf meiner Pinnwand äußern. Es gelten für Beschwerden die allgemeinen Facebook-Regeln und Facebook ist dafür der richtige Adressat. 4. Bei 5000 FB-Freunden und über 1600 Abonennten meiner Kommentare, die auch die Möglichkeit haben, auf meiner Pinnwand mitzudiskutieren, und bei täglich bis zu 700 Kommentaren auf meine Pinnwand habe ich auch aus zeitlichen Gründen keine andere Möglichkeit, auf fb zu diskutieren. 5. ES IST DESHALB BÖSWILIIG, MIR EINZELNE KOMMENTARE DRITTER ZUZURECHNEN, nur weil sie auf meine Pinnwand gepostet wurden. 6. Den Kindergarten Ein Bustan in Israel, in dem jüdische und arabische Kinder gemeinsam betreut werden, habe ich inzwischen besucht und finde ihn großartig. Er verdient Unterstützung (Er ist auch von der israelischen Regierung anerkannt). 7. Frau Wachendorff, gegen die sich der Shitstorm auch richtet, setzt sich für diesen Kindergarten ein. Das finde ich gut. Deshalb unterstütze ich sie. 8. Ich finde es widerwärtig, darüber zu diskutieren, ob jemand Jude sei. Mir kommt das so vor, als ob man einen “umgekehrten Ariernachweis” verlange. Die “Ahnenforschung” in dem verlinkten Artikel wirkt jedenfalls auf mich genau so.

Dieses Statement des Vorsitzenden des Außenpolitischen Ausschusses des Bundestages ist an Schäbigkeit nicht zu übertreffen. Polenz argumentiert wie ein Puffvater, der sich darauf rausredet, er würde nur die Zimmer vermieten, was in den Zimmern passiere, sei nicht seine Sache. Nur würde jedes Ordnungsamt einen Puff, in dem es so zugeht wie auf Polenz seiner Pinnwand ohne Vorwarnung schließen. Er findet nichts dabei, eine Hochstaplerin zu unterstützen, die sich eine “jüdische” Biografie und Familie zusammenphantasiert hat. Aus dem Wehrmachtssoldaten, der sie gezeugt hat, machte sie einen jüdischen Gelehrten und Rabbinerberater, ihrer Mutter dichtete sie eine KZ-Nummer am Unterarm an. Nebenbei erfand sie noch eine Gemeinde, in der sie als “Vorbeterin” agiert. Dass eine enthemmte Irre sich auf diese Weise Vorteile verschafft, die ihr als talentloser Dichterin sonst entgehen würden, daran hat der Münsteraner Politikdarsteller nichts auszusetzen. Im Gegenteil, er findet es “widerwärtig, darüber zu diskutieren, ob jemand Jude sei”.  Denn sie ist genau die Art von Jüdin, auf die der Judenfreund Polenz abfährt, und er ist ihr Ausputzer, der seine Händchen schützend über sie hält. Was für eine Symbiose! Zwei Seelen, ein Gedanke: Wer Jude ist, bestimmen wir!

Dass Polenz bei 5000 FB-Freunden, 1600 Abonnenten seiner (meist schwachsinnigen) Kommentare und “täglich bis zu 700 Kommentaren” auf seiner Pinnwand die Übersicht verliert und für den Dreck, der auf seiner Pinnwand erscheint, nicht verantwortlich sein möchte, kann man nachvollziehen. Allerdings, in diesem Punkt hält er es mit der Wahrheit so wie seine Haus- und Hofjüdin mit ihrem Judesein. Von wegen: “Im Zweifel für die Meinungsfreiheit”. Natürlich zensiert er und schmeisst Leute raus, deren Meinung ihm nicht passt. Noch am 9.2. postete er diese Erklärung: ““MEINE Pinnwand steht für die Kampagne gegen Frau Wachendorff und den
Kindergarten Ein Bustan nicht zur Verfügung. Ich habe die Herren Timmer, Papst, Larenz sowie Dana Meerfeld, Frau Tiffy und Elisabeth Lahusen blockiert.”
(https://www.facebook.com/ruprecht.polenz/posts/370457706299204)

Man könnte der Wachendorff zugute halten, dass sie tatsächlich davon überzeugt ist, sie sei eine Jüdin. Es gibt auch Leute, die sich für Jesus, Elvis oder den König von Mallorca halten. Polenz aber ist ein Lügner. Ihn mit einem Puffvater zu vergleichen, wäre eine Beleidigung. Für jeden anständigen Puffvater.

 

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