Der Niedergang der FDP begann bereits Anfang der siebziger Jahre mit dem Tode von Karl-Hermann Flach. Einem Politiker mit Charisma und Weitsicht. Davon hat sich die FDP nicht mehr erholt, auch wenn sie zwischenzeitlich mal die eine oder andere Höhe erklommen hat. Der Fall am Ende war umso tiefer. Für mich war es unfassbar, dass diese Partei einfach keine Persönlichkeiten mehr hervorgebracht hat, die den Liberalismus ins Volk transportieren konnten. Ihre jüngsten Führer, von der einen oder anderen Ausnahme abgesehen, waren derart schwach und ohne Substanz, dass das Ende kommen musste. Ob eine FDP Merkels Flüchtlingsdesaster verhindert hätte, wage ich zu bezweifeln. Wäre die FDP ihrem Parteifreund Schäffler in der Euro- Griechenland- Krise mit dem Votum für einen Ausschluss Griechenlands aus dem Euro gefolgt, wäre sie meines Erachtens nach heute noch im Parlament. Aber dafür haben damals Weitsicht und Kraft gefehlt, das heißt, entsprechende Politiker. Wenn ich wüsste, dass die jetzige FDP dem diktatorischen Regieren Merkels gegen Recht und Gesetz die Stirn bieten würde, statt nur auf der AfD rumzuhacken, könnte ich sie wählen. Wenn nicht, bleibt nur die AfD. Zumal ja auch unseren “Leitmedien” jeder Gedanke an Liberalität verlorengegangen zu sein scheint. Wie sonst ist das Schweigen zur Merkel’schen Kanzlerdiktatur zu verstehen?
Ich sehe mich auch in vielen Aspekten als “Liberalen” an, aber dennoch nicht als “parteilos”. Die AFD fordert Volksabstimmungen wie in der Schweiz: Finde ich sehr liberal. Die AFD fordert die Abschaffung der GEZ-Gebühr: Finde ich auch, da der Staatseinfluß dadurch gemindert wird, liberal. Die AFD fordert eine Abkehr von der intransparenten EU und eine Rückkehr zu starken Parlamenten: Auch liberal, da für mich als wählender Bürger wieder ein Stück Demokratie zurückerobert wird. Die AFD fordert eine Veränderung oder Abschaffung des Euro: Für mich ist auch das liberal, denn dann ist jedes Land wieder für sich selbst verantwortlich. Die AFD fordert Grenzkontrollen und die schnellere Abschiebung krimineller Ausländer. Finde ich einen sehr freiheitlichen Gedanken, denn er schützt die Rechte und die Sicherheit der Bürger, die in Deutschland leben. Manchmal frage ich mich, was die AFD wohl noch tun muß, um vom gemeinen Liberalen in Deutschland auch als liberal wahrgenommen zu werden. Manchmal habe ich das Gefühl, das wird erst eintreten, wenn Politik und Medien das unisono so darstellen.
libertas fem. konsonantische Deklination libertatis libertati libertatem libertate libertates libertatum libertatibus libertates libertatibus Nur z.Hd. des Autors. Soviel Latein muss sein. mfg CH
Es tut einfach gut, zu lesen, wie Sie Ihre Gedanken entfalten. Hut ab und danke.
Kleine Korrektur in der Sache: Es war die FDP und nicht “Die Piraten” die die Vorratsdatenspeicherung vor das VerfG brachte und kippen ließ. Die Piraten hingegen sind selbst Sozialisten mit höchst übergriffigen politischen Forderungen und koalierte deshalb vielerorts mit Linkspartei und Grünen oder unterstützt deren Kandidaten.
Nur eine kurze Anmerkung zu dem sehr guten und lesenswerten Artikel: ...“oder wie der Lateiner sagen würden: Libertatem” Sorry - aber der Nominativ des Wortes auf lateinisch heißt “Libertas”... und das, was die Eropäer im Zusammenhang mit diesem Wort - bzw. Wert - ebenfalls völlig ignorieren ud wohl auf die schmerzhafte Art wieder werden lernen müssen, ist, was der Wahlspruch des NATO-Hauptquartiers sagt: “vigilia pretium libertatis” - Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit! Und hier ist derzeit ganz Europa im Tiefschlaf!
Sehr schöner Artikel, der das Fehlen einer liberalen Partei in Deutschland sehr schmerzlich spürbar macht. Ich fürchte, wir müssen uns eingestehen, dass unser Volk einen tendenziell antiliberalen Grundzug hat und lieber auf obrigkeitsstaatliche Politikansätze von rechts oder heute mehr noch von links setzt. Liberal denkenden Menschen bleibt somit nichts anderes übrig, als immer die aussichtsreichsten Gegenkräfte der jeweiligen Regierung zu unterstützen, um die Balance herzustellen oder zu erhalten. Aber selbst dafür scheint es hierzulande bereits zu spät zu sein, wenn es 90:10 für die erweiterte All-Parteien-Koalition steht.
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