Ich habe in den 70er und 80er Jahren jeden Spiegel von den Hausmitteilungen bis zum Rückspiegel durchgelesen. Auf die Nachricht des Endes von bento kann ich nur mit unverhohlener Häme reagieren. Bento war die Verkörperung des intellektuellen Untergangs des deutschen Journalismus, der nur unter dem Dach des Dumpfbacken Magazins existieren konnte. Ich wünsche dem Spiegel das gleiche Schicksal, nachdem sie den geplanten Nachfolger von bento an die Wand gefahren haben.
Jemand sollte die Ergüsse dieses Witzblattes als Buch zusammenstellen. Die Deutsche Jugend und ihre Schreiberlinge im Jahre 2020.
Als alte, weiße verklemmte Frau, die vorher noch nie etwas von bento gelesen hat (Was für ein Verlust das ist, habe ich erst heute gelernt), frage ich - von Mitleid überwältigt - wo die armen, von pornographischen Phantasien gepeinigten Schreiberlinge jedweden Geschlechts denn nun unterkommen? Da ich mit meiner Kritik nicht auf deren Niveau hinabsteigen möchte, empfehle ich den Herr-/Frauschaften einfach nur mal über einen längeren Zeitraum hinweg fordernde körperliche Arbeit (Wie wär’s mit Spargelernte ;-) ?). Oh - wo die von mir Bemitleideten unterkommen könnten - meine Augen gleiten in das mich umgebende Grün - und der rote Sonnenuntergang war geradezu betörend!
Niemand vermißt bento. Ist ja auch klar, hat niemand gelesen oder angeguckt.
Ich kenne das Ding zwar nicht, gehe jedoch davon aus, dass es gut ist, dass ein Stück Dreck weniger auf dem Markt ist. Anleitungen zur Nutten-Karriere um Spiegel-Bonzen zu poppen sind offenbar flüssiger als Wasser — überflüssig.
Ich habe Tränen gelacht. Gut, dass man den Bento-Müll jetzt entsorgen kann. Es ist höchste Zeit.
Immerhin wird die Spiegel-Fehlgeburt noch fünf Jahre alt werden. Andererseits muss Spiegel sparen. Nachdem Spiegel Online vom Spiegel aufgesogen wurde, dürfen zukünftig noch fünf Bento-Hinterbliebene beim Spiegel bleiben. Leben ist (Klima)Wandel.
Sehr geehrte Frau Angelika Meier, in Ihrem Kommentar weisen Sie auf die grundsätzliche Abwesenheit von Autoren des „Wachtturms“ in staatsnahen Medienveranstaltungen hin. Sie kontrastieren zudem die Auflage des „Wachtturms“ mit jener von SPD-Zeitungen. – Zur Sachverhaltsklärung: Die Auflage des Wachtturms liegt – in allen Sprachen (mehr als 300) – bei rund 93.000.000 (dreiundneunzig Millionen). Anders als SPD-Zeitungen, dürfte der Wachtturm – bzw. zumindest Teile davon – auch gelesen werden. Eine Besonderheit besteht darin, dass Druck und Verbreitung des insofern erfolgreichen „Wachtturms“ von der zuständigen Organisation (JW) selbst finanziert werden. Eine GEZ bzw. nunmehr GEZ-eitung / Staatsknete / öff. Quersubventionierung wird hierfür nicht nötig sein. Mithin würden Autoren des „Wachtturms“ niemals einer Einladung in staatsnahe Medienveranstaltungen oder gar in GEZ-Talkshows nachkommen, sondern freundlich, aber bestimmt absagen. Schließlich glaube ich zu wissen, dass der „Wachtturm“ nicht zum Einwickeln von Fisch bzw. anderweitig als Packpapier benutzt wird. Bei SPD-Zeitungen dürften hingegen diese Verwendungszwecke, nicht jedoch das Lesen (s.o.), mittlerweile dominieren. Mit besten Grüßen. H.G.
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