Vera Lengsfeld / 21.01.2016 / 11:38 / 2 / Seite ausdrucken

IS ante portas

Als der Schreckesruf „Hannibal ante portas“ durch Rom schallte, bekamen die Römer die Quittung für ihre Arroganz und ihre Weigerung, die Realität wahrzunehmen. Niemand hatte damit gerechnet, dass der karthagische Feldherr mit seiner Armee die Alpen überqueren würde, um Rom von unerwarteter Seite anzugreifen. Zwar stand Hannibals Heer nie direkt vor Rom, sondern nur in seiner Nähe, er fügte den Römern aber so viel Schaden zu, dass Marcus Tuillus Cicero diesen Ausruf in seine Phlippischen Reden als Synonym für eine große Gefahr und später als Warnung vor dem Herrschaftsanspruch des Marcus Antonius benutzte.

Leider haben wir unter uns keinen Cicero, der mit Redegewalt glänzt, aber an Warnungen vor der mit jedem Tag irrationaler werdenden autistischen Machtpolitik unserer Kanzlerin fehlt es nicht.

Erst gestern hat Merkel in Kreuth wieder demonstriert, dass sie lieber unser Land und Europa den Bach runter gehen lässt, als ihre Fehler einzugestehen und ihren fatalen Kurs zu wechseln.

Schon vor zwei Jahren haben kroatische Medien, völlig unbeachtet in Resteuropa, davor gewarnt, dass der IS in Bosnien einen Brückenkopf errichtet hat. Für militärisch Ungebildete: Ein Brückenkopf wird am Rande des zu erobernden Landes aufgebaut, um ihn mit der Vorhut einer Armee zu besetzen, die später ihren Eroberungsfeldzug von eben jener Stelle aus beginnen soll.

Nun hat der Corriere della Sera das Thema aufgegriffen. Er berichtet, dass radikale Islamisten bereits mit Geld aus Saudi Arabien und Katar mehrere Hektar Land in Bosnien aufgekauft und mit militanten Wahabisten besetzt haben.

Die Ortswahl ist auffällig: Das Dorf Bosanska Bojna liegt nur wenige hundert Meter von der bosnisch-kroatischen Grenze entfernt. Der Corriere war dort und schildert den „Grenzübergang“ in den Schengen-Raum als einen kleinen Feldweg mit morschen Balken und einem „Stopp“- Schild. So sieht in der Praxis die von Angela Merkel immer wieder beschworene „EU-Außengrenze“ aus.

Über diesen morschen Balken können islamistische Kämpfer unkontrolliert in den Schengen- Raum eindringen. Einen Pass brauchen sie nicht, denn in Deutschland gilt nach wie vor die Anweisung unseres Innenministers de Maizière, dass auch Personen ohne Pass über die deutsche Grenze einzulassen sind. Hier können sie sich in aller Ruhe Mehrfach- Identitäten zulegen und mehrfach „Taschengeld” beziehen. So finanziert Deutschland mit freundlichem Gesicht IS- Kämpfer. Nach dem Willen unserer Kanzlerin soll das ungebremst so weiter gehen.

Dass unsere Qualitätsmedien darüber berichten werden, ist eher unwahrscheinlich. Die haben sich nach drei Tagen Schreck über die Silvester-Vorfälle wieder darauf konzentriert, die Kanzlerinnen- Verlautbarungen kritiklos unter das Volk zu bringen. In unserem Fall die absurde Behauptung, die Wirtschaft würde zusammenbrechen und Europa auseinanderfallen, wenn Deutschland seine Grenzen für illegale Einwanderer schließt. Dabei legt Merkel den Sprengsatz an Europa und die Zündung wird in Bosnien vorbereitet.

Zum Glück gibt es die sozialen Netzwerke, über die man mehr erfährt, als aus den Qualitätsmedien. Für alle, die nicht Italienisch können, haben die „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ für eine deutsche Zusammenfassung des Corriere della Sera Artikels gesorgt.

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Leserpost

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Wolfgang Richter / 21.01.2016

Bosnien? Kann es sein, daß dort schon mal ein Zünder gelegt worden ist, der im letzten Jahrhundert Teile Europas in mehr oder weniger große Trümmerfelder verwandelte? Es wird immer wieder geleugnet, von Leuten, die sich der Geschichte verweigern, weil sie diese nicht zur Kenntnis nehmen, aber selbige wiederholt sich doch, manchmal nur in abgewandelter Form. Und das ist eigentlich der Hauptvorwurf, der versagenden Regierungs-handelnden zu machen ist, daß aus Ignoranz für jeden augenfällige Entwicklungen schlicht ausgeblendet werden, weil sie der eigenen Ideologie widersprechen. Und den Preis zahlen meist andere, weil sich die Verantwortlichen dank der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel noch schnell aus dem Staube machen, im Zweifel auf eine Finca im hintersten Paraguay.

Elmar Briller / 21.01.2016

Danke für diesen Bericht, Frau Lengsfeld. Ich bin ja nicht so sehr abergläubisch, aber mir geht seit einiger Zeit die “Weissagung des Malachias” nicht aus dem Kopf. Zum 112. Papst - das ist gegenwärtig Franziskus - schrieb er: “Während der letzten Verfolgung der heiligen Kirche wird Petrus, ein Römer, regieren. Er wird die Schafe unter vielen Bedrängnissen weiden. Dann wird die Siebenhügelstadt zerstört werden und der furchterregende Richter wird sein Volk richten. Ende.” Franziskus ist in Argentinien geboren, allerdings Kind italienischer Einwanderer. Die Bezeichnung “Römer” ist aus der historischen Perspektive Malachias (1094 - 1148 n. Chr.) korrekt. Für eine Zeit, in der Europa die Hoheit über seine Grenzen aufgibt und der islamische Terror vor den Toren steht, wurde vor 1000 Jahren das Ende des Abendlandes prophezeit. Interessanter Zufall, nicht wahr? Siehe auch: „Wir erobern Rom“: Diese Drohung hat die Terror-Miliz Islamischer Staat mehrfach in Videos verkündet. (...) Nun sucht der IS ein anderes Einfallstor. http://www.focus.de/politik/videos/wir-erobern-rom-geheimplan-mit-terror-fluechtlingen-auf-diesem-weg-will-der-is-in-europa-einfallen_id_4488802.html

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