Doch das Buch „A God who hates“ von Wafa Sultan wagt sich in der Islam-Debatte weit vor. Sultan meint: Der Islam ist niemals schlecht verstanden worden, der Islam ist das Problem. In Deutschland ist diese Botschaft noch nicht angekommen. „No one can be a true Muslim and a true American simultaneously“, schreibt Wafa Sultan in ihrem Buch „A God who hates“ (Seite 243). Sicher, es gibt einige Frauen, die sich mit dem Islam anlegen:
Aber so schonungslos, wie Wafa Sultan diese Politreligion kritisiert, das ist einmalig. Sie hat sich entschlossen, den Islam, nein, nicht nur zu kritisieren, sondern zu bekämpfen:
„Attention, je dis bien: combattre l'islam. Pas l'islam politique, pas l'islam militant, pas l'islam radical, pas le wahhabisme, mais l'islam tout court. Je crois vraiment que l'Occident a inventé ces termes pour satisfaire au politiquement correct. En Syrie où j'ai grandi, on dit juste islam. L'islam n'a jamais été mal compris, l'islam est le problème.“
– „Achtung, ich sage bewusst: den Islam bekämpfen. Nicht den politischen Islam, nicht den militanten Islam, nicht den radikalen Islam, nicht den Wahhabismus, sondern den Islam überhaupt. Ich glaube wahrhaftig, der Westen hat all diese Begriffe erfunden, um der politischen Korrektheit zu genügen. In Syrien, wo ich aufgewachsen bin, sagt man einfach Islam. Der Islam ist niemals schlecht verstanden worden, der Islam ist das Problem.“
Ein Zusammenprall zwischen zwei Zeitaltern
Als ich sie, nicht ahnend, was da kommt, zum ersten Mal in einem YouTube-Video hörte, stockte mir regelrecht der Atem. Wer ist diese Frau, die in einem Streitgespräch auf Al-Jazeera ihr Gegenüber, einen islamischen Gelehrten, in Grund und Boden redete?
„Der Zusammenstoß auf der Welt, dessen wir Zeuge sind, ist kein Zusammenprall der Religionen oder ein Zusammenprall der Zivilisationen. Es ist ein Zusammenprall zwischen zwei Gegensätzen, zwischen zwei Zeitaltern. Es ist ein Zusammenprall zwischen einer Mentalität, die ins Mittelalter gehört, und einer Mentalität, die ins 21. Jahrhundert gehört. Es ist ein Zusammenprall zwischen Zivilisation und Rückständigkeit, zwischen den Zivilisierten und den Primitiven, zwischen Barbarei und Vernunft. Es ist ein Zusammenprall zwischen Freiheit und Unterdrückung, zwischen Demokratie und Diktatur. Es ist ein Zusammenprall zwischen Menschenrechten auf der einen Seite und der Vergewaltigung dieser Rechte auf der anderen. Es ist ein Zusammenprall zwischen denen, die Frauen wie Vieh behandeln, und denen, die sie wie menschliche Wesen behandeln.“
Und dann ihr Buch: „A God who hates“. Sie lobt Amerika über den grünen Klee. Sie liebt dieses Land und wird nicht müde, seine Vorzüge aufzuzählen. Das wurde selbst mir ein bisschen viel, was sie geahnt haben muss, denn sie schreibt:
„People have asked me in the past, and many more will ask me after the read this book: ‚Why don’t you see America’s bad points?‘ Perhaps I am blind, but I can see no bad points in America.“ Ich reibe mir verwundert die Augen: Das gibt’s doch gar nicht. Doch dann folgt die Erklärung: „In order to understand my perspective, of course, you would have to be a woman who has lived in Syria or another Muslim country for thirty years!“
Warum hat Barack Hussein Obama nicht diese Frau zu seiner Beraterin gemacht anstelle von Dalia Mogahed, von der Robert Spencer gesagt hat „Obama adviser loves sharia“? Vielleicht weiß Wafa Sultan auch hierfür eine Erklärung. Sie schreibt:
„Obama‘s curse, for me, is his middle name: Hussein. Why? … The Islamists are not particularly interested in whether Obama is a Muslim or not: The fact that the American president bears a Muslim name like Hussein is enough to convince them that Islam is marching into America and has already infiltrated the White House.“
Why do Muslims hate their women?
Dazu passt, was die frühere CIA-Agentin Clare Lopez in einem Interview mit WND (WordNetDaily) am 13. August 2014 gesagt hat:
„The jihadist organization, the Muslim Brotherhood has deeply infiltrated the Obama administration and other branches of the federal government“. „Lopez said the closest adviser for the National Security Council has been an imam named Muhammad Magid.“
Der damalige stellvertretender Berater des Nationalen Sicherheitsrates Denis McDonough sei voll des Lobes für Magid gewesen. McDonough war dann Obamas Stabschef.
„After the 9/11 terrorist attack Americans asked themselves: ‘Why do they hate us?’ My answer is: ‘Because Muslims hate their women, and any group who hates their women can’t love anyone else.’ People ask: ‘But why do Muslims hate their women?’ And I can only reply: ‘Because their God does.’“ (Wafa Sultan, A God who hates, p. 7)
Ihr Landsmann, der syrische Dichter Nizar Kabbani, hat das so formuliert:
„Ich bin eine Frau …
Ich bin eine Frau.
An dem Tag, an dem ich das Licht der Welt erblickte,
Wurde ich bereits mit meinem Todesurteil konfrontiert.
Weder hatte ich die Eingangstür des Gerichts gesehen,
Noch die Gesichter meiner Ankläger.“
Das Gedicht erinnert stark an Kafkas „Prozess“, der mit dem Satz beginnt „Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ Und wo es gegen Ende heißt „Wo war der Richter, den er nie gesehen hatte? Wo war das hohe Gericht, bis zu dem er nie gekommen war?“
Ganz in diesem Sinne meint auch die in den Niederlanden lebende Muslimin ägyptischer Herkunft Nahed Selim, „dass mit einer Kultur, in der Frauen systematisch diskriminiert werden, etwas nicht in Ordnung sein kann“ (Nehmt den Männern den Koran, Seite 17).
Wafa Sultan charakterisiert die Rolle von Mann und Frau in muslimischen Gesellschaften so (Seite 131):
„A Muslim man can see himself only in terms of his ability to pump out money and sperm. The Muslim woman, for her part, see herself only as an incubator for his sperm and as a piece of furniture he has bought and paid for with his money“.
Mit Aydan Özoğuz vom Regen in die Traufe
Immerhin: Ursula Spuler-Stegemann hat mir einmal folgendes mitgeteilt: „Die Kämpfer der Dschihadistengruppe ‚Islamischer Staat‘ leben nach einer radikalen Ideologie. Zu der gehört auch, dass ein Extremist nicht ins Paradies kommt, wenn er von einer Frau getötet wird. Deshalb sind die Kämpferinnen der PKK im Nordirak bei den IS-Terroristen gefürchtet wie keine andere Einheit.“ Für alle übrigen Frauen ist das allerdings nur ein schwacher Trost.
„It is difficult, if not impossible“, schreibt Wafa Sultan (Seite 136), „to change one’s beliefs about oneself later in life, especially if one continues to live in the environment that helped form those beliefs.”
Das sollten sich alle Verantwortlichen vor Augen führen, wenn sie angesichts der muslimischen Ghettos in unseren Städten die Achseln zucken oder darin gar einen Beitrag zur kulturellen Bereicherung sehen. Es ist zwar ein Segen, dass wir Frau Professor Dr. Maria Böhmer (CDU) nach acht Jahren (11/2005-12/2013) als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration endlich los sind. Aber mit Aydan Özoğuz (SPD) sind wir vom Regen in die Traufe gekommen.
Beiden fehlen einfach die Klarsicht einer Wafa Sultan und der Mut, die erkannten Missstände auch deutlich anzusprechen. Und obwohl sie angibt, keine „bad points in America“ zu finden, spricht sie einen wichtigen Punkt doch an (Seite 151):
„The American government exposes its troops to danger in Iraq and Afghanistan on the grounds of combating terrorism, yet increasingly both the government of the United States and die American people turn a blind eye to the fact that American children are imbibing terrorism right here at home.“
Und bei uns sieht es nicht viel anders aus.
Literatur:
Wafa Sultan: A God Who Hates. The Courageous Woman Who Inflamed the Muslim World Speaks Out Against the Evils of Islam, Griffin Publishing, 2011.