Werter Herr Somm, was Sie schreiben, ist inkonsistent. Natürlich sind Nazis Nazis, und Nazis verbreiten Hass und Schrott. Aber waren die, die da bewaffnet die Gegendemonstration veranstalteten und sich mit den Nazis prügelten, etwa nicht die Linksfaschisten, die „den gleichen Geist der Intoleranz und der Gewalt gegen Andersdenkende propagieren wie die rechten Faschisten“? Und warum sollte Trump jetzt dem Mainstream, der die Linksfaschisten nicht als solche ansieht, folgen und nur die Rechtsfaschisten angreifen und die Linksfaschisten schonen? Sind Linksfaschisten etwa dann gut, wenn sie Rechtsfaschisten gewaltsam daran hindern wollen, ihren Hass und Schrott zu verbreiten? Hätte Trump nur die Gewalt der rechten Seite verurteilen sollen? Und was, glauben Sie, wäre in der amerikanischen Öffentlichkeit passiert, hätte er beide Seiten als das bezeichnet, was sie sind, als Rechts- und Linksfaschisten? Hätte er mit jeder anderen Reaktion als derjenigen, die er gezeigt hat, nicht noch mehr Öl ins Feuer gegossen und noch mehr das Land gespalten? P.S. Woher wissen Sie, dass der Täter vorsätzlich („premeditated“) in einen linken Protestzug hineingefahren ist? Gegen ihn wird m. E. wegen „second degree murder“ ermittelt, der ja eine „premeditation“ ausschließt.
Herr Somm, m.E. übersehen Sie bei Ihrem Beitrag, daß die Demonstration der Rechten von einem Bundesrichter genehmigt war, während die Linken illegal dort waren. Es hätte garnicht zu den Gewalttätigkeiten kommen müssen, hätte die Polizei ihren Job gemacht. Die Gewalt ging zuerst von den Linken aus, nicht von den Rechten. Ich hatte den Eindruck, als wäre das politisch so gewollt, sonst hätten die Polizisten anders reagiert. Das linke Establishment will Trump unbedingt weghaben; da wird auch vor Gewalt nicht zurückgeschreckt. Man muß sich ja nur anschauen, wie versucht wird, die Geschichte Amerikas zu “bereinigen”, indem man Denkmäler beseitigt. Man sollte aber eines nicht vergessen: Ein Volk ohne Vergangenheit, hat auch keine Zukunft. Das gilt übrigens auch für Deutschland, wo die gleichen Tendenzen zu sehen sind. Also bitte nicht alles Rechte pauschal verurteilen, während man Links einen Bonus einräumt. Tot ist tot, egal wer der Täter war.
In Charlottesville haben sowohl Rechte als auch Linke randaliert. Da finde ich es - sorry - alternativlos, dass der Präsident aller (!) US-Amerikaner jede (!) Gewalt verurteilt. Warum soll er nur die rechte Gewalt verurteilen und zur linken Gewalt schweigen? Ja, ich verabscheue diese gewalttätigen Rechten und möchte sie keinesfalls in Deutschland haben. Aber wenn man den feigen Mord eines Rechten mit dem Auto - völlig zu Recht - verurteilt, sollte man auch mal darüber berichten, wie viele Weiße Jahr für Jahr von Schwarzen in den USA ermordet werden. Und wenn ein Mensch getötet wird ist es doch vollkommen egal, ob es “nur” “normale” Kriminalität ist oder Rassenhass. Mord ist Mord, aber Schwarze morden in den USA sicher mehr als weiße Rassisten.
Wenn ich solche Texte lese, dann fühle ich mich immer in den Film Iron Sky versetzt: die Nazis haben mit allen ihren Attributen (inklusive der von ihnen ersetzten Schrift) auf der Rückseite des Mondes überlebt.
Als hätte Trump je die Chance gehabt neutral dazustehen. Trump ist doch spätestens seit einem Jahr ein Sexist und Faschist. Das ist doch Dogma ... Wie war das noch mit? dem Tweet? trump supporters if they are nazi, show them this? Was sich alsFalsflag Aktion eines “soziale experimente” YT rausstellte?
Da der Mann namens Fields nicht des Mordes, sondern des Totschlags angeklagt sein soll, gewinnt die Darstellung an Gewicht, daß er nicht absichtlich, sondern in panischer Angst um sein Leben (und sein Auto), getrieben von den “guten Demonstranten”, unabsichtlich in die Menge gefahren sein soll. Bis zum Zeitpunkt der Aufklärung des wahren Sachverhaltes gilt natürlich die Schuldsvermutung. Wo kämen wir denn hin, wenn wir vermuteten, daß ein Nazi nicht schuldig sei. Die Ereignisse in Hamburg, wo einige Nazis sahen, die Polizei aber nicht, sollten uns gegenwärtig sein.
Diese Analyse erinnert mich an den Spruch “Erwachsen ist man dann, wenn man das Richtige tut, auch wenn es die Eltern sagen”.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.