Sehr geehrter Herr Zimski! Ihr Beitrag trifft - leider - exakt den Zustand unserer medialen Ideologie. Allzu bequem können sich linke Politiker und Journalisten noch immer aus der Mottenkiste des recht kurzen 1000 jährigen Reiches bedienen. Mir kamen schon als Schüler in den 70ern die sonderbaren Vorstellungen der “Moral der Sieger” heuchlerisch vor, die den einen Massenmord zur Heldentat stilisierten, den anderen verteufelten, weil er eben vom besiegten Gegner begangen wurde. Für mich waren stets beide Morde gleichermaßen grausam. Man muss wohl anerkennen, dass linke Ideologen frühzeitig die Macht der medialen Meinungsbildung für sich entdeckt haben und viele Felder der Presselandschaft mit ihren Gesinnungsgenossen besetzt halten. Die Beeinflussung ist dabei oft sehr subtil und für den unvorbereiteten Leser oder Hörer schwer zu durchschauen. Linke Ideologen sind darüber hinaus bestens darin geschult, auf den ersten Blick besonders menschlich und tolerant zu erscheinen. Die Tücke offenbart sich oft erst viel später nach intensivem Nachdenken. Ich wünsche mir daher von der Presse wertungsfreie, nicht manipulative Berichterstattung, die sowohl “rechte” wie “linke” Meinungen gleichermaßen berichten kann. Als Bürger eines demokratischen Landes bestehe ich auf der Möglichkeit, selbst werten, entscheiden und letztendlich danach wählen zu können. Mit freundlichen Grüßen Alex Noll
Das ist Logik derer, die uns Weltrettung und Selbstaufgabe abverlangen: Weil Heime brennen und es Hetzkommentare in den sozialen Medien gibt, müssen wir eine Einwanderung “Ohne Obergrenze” gut finden.
Sehr gute Exegese der derzeitigen Zustände, welche ohne unsere spezifische deutsche Vergangenheit nicht zu verstehen sind (andere Länder haben ja auch sodenn ganz offensichtlich diese Probleme nicht). Was gut ist, wußten und wissen die Deutschen nicht immer, aber was Böse ist, das seit 1945 schon, und das Böse ist rechts verortet, und das ausnahmslos. Seither bzw. in den 70igern hat sich nach und nach auf unserer nationalen Netzhaut ein blinder Fleck gebildet, welche uns blind macht für alles, was aus dieser Richtung kommt. Deswegen sitzen wir wie das Kaninchen vor der Schlage in Sachen Flüchtlingskrise, völlig paralysiert ohne die Fähigkeit, sachlich vorzugehen. Daher auch die links-polemischen hochschwachmatigen Schlag-mich-tot-Argumente (“Grenzen kann man nicht schützen”, “Alles Fachkräfte”, “Dann muss man an den Zäunen Menschen totschießen”, “Europa wird mit Grenzen zu Grunde gehen” etc.). Die Krise sagt eigentlich mehr aus aus über uns als über die Migranten. Nicht die Flüchtlinge sind das Problem, sondern unsere Unfähigkeit, klar denken zu können.
Ich befürchte, die traurige Wahrheit ist, dass nicht einmal “die Aussicht auf ihren Absturz bei den nächsten Wahlen” ein Umlenken bringen wird. Die “tiefe Enttäuschung” Seehofers basiert schließlich auf der lange bekannten Praxis des Aussitzens seitens der Kanzlerin. Wer kann angesichts der ernsten Probleme, tatsächlichen Geschehnisse und aktuellen Zahlen weitermachen wie bisher? Die Kanzlerin kann, und zwar ohne dass Schwesterpartei oder Opposition ihre Drohungen wahrmachen. Ich unterrichte derzeit eine Gruppe syrischer und irakischer Flüchtlinge in einem 3-monatigen Deutschkurs. Manche der Teilnehmer arbeiten hart und lernen gern, andere nicht. Es gibt manchmal Tage, da scheint es keine Fortschritte zu geben, an anderen Tagen lachen wir im Unterricht viel und ich merke, dass sich einige verbessern. Das wird auch in den Testresultaten sichtbar. Manche sind oft in Gedanken, weil die Regeln der Behörden ihnen die Abläufe nicht einfach machen. Einige haben Ziele und freuen sich darauf, die ihnen gebotenen Möglichkeiten in Deutschland zu nutzen und sich ein Leben aufzubauen. Einige fragen sich aber auch, wie es weitergehen soll. Ich erzähle das, um zu verdeutlichen, was ich zurzeit Montags bis Freitags tue. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es nun endlich an der Zeit ist, gemeinsam “Halt” zu rufen und auch halt zu machen. Eine Aufgabe, die man nicht bewältigen kann, ist keine Herausforderung, sondern eine Zumutung. Wer mich nun nach diesen Worten “rechts” nennen will, kann das gerne tun. Er sollte aber vielleicht bedenken, dass der Zeitpunkt kommen könnte, dass alle, die fälschlicherweise als “rechts” beschimpft werden, auf diese Bezeichnung stolz sein könnten…
Ich glaube, ich weiß, welchen Fall Sie meinen, wenn Sie vom Theaterregiesseur reden. Die betreffende Politikerin hat aber die Entfernung ihres Bildes aus dem Theaterstück erwirkt, meine ich.
Sehr guter, wichtiger Kommentar. Dazu passt die Berliner Abendschau vom 20. Januar. Unmittelbar nach einem kurzen Beitrag zur Kölner Silvesternacht, wurde in einem langen Beitrag darauf hingewiesen, dass es bei uns gefährlicher wird, aber nicht durch die Zuwanderer, nein, durch das Erstarken der Rechten. Ein ernster Innensenator wies mit großer Sorge auf diese neue Gefahr hin. Ich persönlich empfand diese Sendung als größere Bedrohung.
Die “Kämpfer gegen rechts” brauchen die “Rechten”, sie existieren ja nur durch sie bzw. durch den Glauben an deren Bedrohung für die Gesellschaft. Insofern ist diese mantraartige Beschwörung, den “rechten Rand” aufgrund seiner zunehmenden Größe und Radikalität mit allen Mitteln bekämpfen zu müssen, eine Art autosuggestives Mittel, das sich auch auf die Bevölkerung auswirkt. Denn je häufiger die “Kämpfer” sich selbst und auch uns einreden, dass die “rechte” Gefahr überall lauere und nur darauf warte zuzuschlagen, um so mehr glauben daran und um so größer wird die Unterstützung durch die Bevölkerung für die “Kämpfer gegen rechts”, deren Daseinsberechtigung auf diese Weise gefestigt wird. Insofern ist die Leugnung der durch die derzeitige Zuwanderung bedingten Missstände quasi auch nur ein Mittel, um den “rechten Rand” am Leben zu halten, denn wenn dieser tatsächlich wachsen sollte, dann ja insbesondere deswegen, WEIL man über die Missstände nicht reden darf. Es ist also ein Kreislauf, der letztlich nur dem Selbsterhalt der “Kämpfer gegen rechts” dient. Fragt sich bloß, wie bewusst denen ihre “Taktik” selbst ist und wie weit sie damit kommen.
Ausgezeichnet beschrieben! Na ja, das Verhalten ist ja in diesen Kreisen seit Jahrzehnten üblich und wird quasi reflexartig ausgeübt. Schon in meinem Studium 1973-76 habe ich Leute kennengelernt, bei denen der Textbaustein “Das ist doch faschistoid!” nach dem Gießkannenprinzip ausgeteilt wurde. Das hatte Erfolg, keiner traute sich zu widersprechen, auf die Frage “Wie meinst du das?” kam ein sprachlich verquaster Redeschwall mit dem Unterton, dass, wer so eine Frage stellen würde, möglicherweise selber nicht das “richtige Bewusstsein” hätte. Der Erfolg bedeutet positive Verstärkung, also macht man weiter und immer weiter und andere plappern es nach… So was nennt man erlerntes Verhalten. Ein Verhaltenstraining bei einem Therapeuten könnte vielleicht eine Verhaltensänderung bewirken, nur, da müsste eine Einsicht, eine Motivation da sein, zu erkennen, dass man etwas falsch macht. Zwar haben viele tatsächlich Angst vor dem Neonazi hinter jedem Busch, aber genau diese Angst will man sich auf keinen Fall nehmen lassen, dann würde man mit seinem Weltbild ja in ein schwarzes Loch fallen, das würde richtig weh tun. Allzu unangenehm ist das Leiden an der Nazi-Angst auch wieder nicht, man leidet mit Lust, keine Nazi-Angst zu haben, wäre ja schon wieder verdächtig. So entwickelt sich eine monströse Eigendynamik.
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