„Die Linke“ und die NPD beherbergen nur einen kleinen Teil der deutschen Amerikahasser. Die meisten denken eher wie Jürgen Todenhöfer, ehemaliger CDU/CSU-Sprecher und stellvertretender Vorsitzender des Burda-Vorstandes. Er warb gestern in „kulturzeit“ (3sat) für sein neues Buch. Darin wagt er den überaus mutigen Versuch, den Deutschen ihre überschwängliche Begeisterung für Amerika, Bush und den Irakkrieg auszureden. Wurde ja auch mal Zeit, dass sich einer sowas traut. Es ist schon irre, wie Leute als „Querdenker“ posieren, die allen nach dem Maul reden.
Todenhöfer lobt die heldenhaften „Widerstandskämpfer“, denn es sind „ganz normale Menschen wie Sie und ich.“ Man muss sie sich „vorstellen wie den französischen Widerstand, die Résistance gegen die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkrieges.“ Diese tollen Kerle würden „…nie einen Zivilisten töten.“…
Schuld am Terror ist natürlich, na sie wissen schon. Denn „die USA brauchen natürlich diese Anschläge.“ Und deswegen bleiben die GIs dort und massakrieren die Zivilbevölkerung. Ohne sie würde sofort Friede herrschen. „Wenn die Amerikaner abziehen würden, hätte al-Qaida keine Motivation mehr.“
Und für die ganz Doofen noch mal die Zusammenfassung: „Das Problem unserer Zeit ist die Gewalttätigkeit einiger westlicher Länder, das ist auch der Hauptgrund für den Terrorismus.“
Das ganze Kulturzeit-Interview gibt es hier als Video:
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/lesezeit/119479/index.html
(dort auf den Kasten „Mediathek“ klicken).