Gastautor / 27.08.2016 / 06:15 / Foto: Solomon203 / 10 / Seite ausdrucken

Africa-Papers: Die reichsten Herrscher Afrikas mit Kontostand

Von Volker Seitz.

Die Menschen des afrikanischen Kontinents gelten als arm. Sie sind arm, weil die reichlich vorhandenen Rohstoffe den Kontostand der afrikanischen Herrschenden auf ausländischen Banken, nicht aber den Lebensstandard der breiten Bevölkerung erhöhen. Die Diskrepanz zwischen Arm und Reich, zwischen Knechten und Herren, bleibt eines der größten Probleme in Afrika. Die Erfordernisse einer Modernisierung und einer Transparenz ihres politischen Handelns sind vielen Verantwortlichen in Afrika nicht im Bewusstsein. Fast überall mehrt sich Korruption. Dort, wo afrikanische Politiker, jeder auf seine Art, beliebig über die Ressourcen und die Bevölkerung des Landes verfügen, ist eine Armutsbekämpfung nicht möglich. Diese Politiker herrschen über Menschen, sie fühlen sich ihnen gegenüber nicht verantwortlich.

In Afrika als Autokrat bezeichnet zu werden, ist für die meisten Politiker keine Beleidigung. In der afrikanischen Kultur ist der Gehorsam gegenüber Älteren und Chefs tief verwurzelt. In diesem kulturellen Umfeld ist eine Rechenschaftspflicht des Präsidenten schwer durchzusetzen. Für junge Afrikaner ist es schwierig, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen und nicht bloße Beobachter des öffentlichen Lebens zu bleiben. Für die überalterten Regierenden und ihre Funktionäre beginnt die politische Partizipation mit den Wahlen, und sie endet auch mit ihnen. Diese Zementierung und Überalterung bedeutet eine zunehmende Marginalisierung der afrikanischen Jugend, zumal sie nicht einmal in Partei-Entscheidungen wirklich mit einbezogen wird.

Wer sind diese Herrscher, die sich unverfroren der Reichtümer bedienen, während viele Afrikaner von zwei Dollar am Tag leben müssen?

Das britische Statistikbüro „Africaranking“ hat eine Liste der acht reichsten Präsidenten / Könige erstellt. Die Zahlen stammen aus öffentlichen Quellen und dürften deshalb eher zu niedrig angesetzt sein. Ihre genauen Vermögenswerte kennen wohl nur die Präsidenten selbst. Fast immer sind riesige Ländereien und massive Rohstoffvorkommen die Basis der Vermögen.

JOSE EDUARDO DOS SANTOS VERMÖGEN: 20 Milliarden US Dollar

Dos Santos ist seit 37 Jahren Präsident von Angola. Das Land ist neben Nigeria der größte Erdölproduzent auf dem afrikanischen Kontinent. Fast alle Staatseinnahmen stammen aus dem Rohstoffgeschäft. José Eduardo dos Santos führt das Land wie einen Familienbetrieb. Nahezu alle Schlüsselpositionen sind mit engen Verwandten des Präsidenten besetzt. Nicht selten entscheidet der Präsident selbst. Macht wird informell und über klientelistische Netzwerke ausgeübt. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtet von Dutzenden Milliarden Petro-Dollars, die an der Zentralbank vorbeigeschleust wurden. Im „Forbes“-Magazin wird Peter Lewis, Professor für Afrikastudien an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (USA), zitiert: „Das zentrale Problem in Angola ist die komplette Abwesenheit von Transparenz.“

Die Tochter des Präsidenten, Isabel dos Santos, wird bei Forbes mit 3,8 Milliarden gelistet. Während sie Geld mit vollen Händen ausgibt, lebt die Mehrheit der 21 Millionen Angolaner in großer Armut. Jeder dritte Erwachsene ist Analphabet, viele leben ohne Strom und sauberes Wasser. Im Index für menschliche Entwicklung der Vereinten Nationen (Human Development Index) rangiert die Nation nur auf Rang 148 von 187 analysierten Ländern.

MOHAMMED VI VON MAROKKO: 2,1 Milliarden

Der König von Marokko ist auch der bedeutendste Geschäftsmann des Landes. Er übernahm die Macht vor 17 Jahren nach dem Tode seines Vaters König Hassan II.

TEODORO OBIANG NGUEMA MBASOGO: 600 Millionen

Obiang ist seit 37 Jahren Präsident von Äquatorialguinea. Nach einem Militärputsch gegen seinen Onkel Francisco Macias Nguema übernahm er 1979 die Macht. Nach dem Putsch ließ er seinen Onkel töten. Im Zuge der allgemeinen Demokratisierung in Afrika führte er „demokratische Wahlen“ ein. Zuletzt ließ er sich mit 95,4 Prozent der Stimmen wiederwählen. Seine Partei hält 99 von 100 Sitzen im Parlament und 74 von 75 Sitzen im Senat. Mit etwa 700.000 Einwohnern ist Äquatorial-Guinea eines der kleinsten Länder Afrikas. Die ehemalige spanische Kolonie in Zentralafrika gewährt ausländischen Journalisten nur selten Einreisevisa.

Äquatorialguinea hat eine Öl-Förderung pro Kopf wie Katar. Trotz des Rohstoff-Booms leben weite Teile der Bevölkerung in Armut. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen belegt das Land den 136. Platz von 187 Staaten.

UHURU KENYATTA: 500 Millionen

Kenyatta ist seit drei Jahren der vierte Präsident von Kenia. Er ist der Sohn des ersten Staatschefs, Jomo Kenyatta. Er besitzt erhebliche Ländereien und zahlreiche Unternehmen, wie die Commercial Bank, die Heritage Hotels, die Medienfirma Mediamax und den größten Molkereikonzern Ostafrikas, Brookside.

PAUL BIYA: 200 Millionen

Biya ist seit 34 Jahren Präsident von Kamerun. In diesem Land zeigt sich beispielhaft die direkte Verbindung zwischen politischer Macht und Reichtum. In Kamerun sind die Reichen nicht die Unternehmer, sondern die Günstlinge des Regimes. Die miserable Platzierung des Landes auf dem Korruptions-Index von Transparency International ist keine abstrakte Zahl, sondern wird bei jeder Bewegung im Alltag fühlbar.

Eine gemeinsame Debatte über wichtige Fragen findet nicht einmal in der Regierung statt. Es gibt nämlich so gut wie keine Kabinettsitzungen mit dem Präsidenten. Er kann keine wirkliche Demokratie wollen. Er hat ein informelles Subsystem von Personenbeziehungen aufgebaut, das der Machtausübung und der Machtsicherung dient. Minister oder Präfekte erfahren ihre Ernennung oder Absetzung – zur selben Zeit alle Bürger – durch das staatliche Fernsehen CRTV. Sie wurden zuvor nicht einmal gefragt. Zu Reformen sagt Biya regelmäßig ja, ohne sie anwenden zu wollen.

Seine Amtsgeschäfte führt er gern von einem Luxushotel in Genf aus. Ein Urlaub vor ein paar Jahren, den Biya mit seinem Hofstaat und der Familie im französischen La Baule verbrachte, war ausgesprochen mondän: 43 Suiten mieteten der Präsident und seine Entourage, für 800.000 Euro.

KÖNIG MSWATI III: 200 Millionen

Das Königreich Swasiland im Süden Afrikas ist mit knapp 17.400 Quadratkilometern etwa so groß wie Sachsen. Mswati III. ist seit 31 Jahren König von Swasiland und somit Oberhaupt der letzten absolutistischen Monarchie Afrikas. Während das Volk in Armut lebt und Aids sich rasant ausbreitet, bereist der König die Welt oder pflegt seinen teuren Fuhrpark. Millionen soll er für die neuen Paläste seiner 13 Gattinnen ausgegeben haben. Hinzu kommen Privatstraßen und eine private Wasserversorgung sowie aufwendige Shoppingtouren der Königinnen in europäischen Metropolen. Dem Monarchen gehören 25 Prozent an allen Minen des Landes. Während die königlichen Ausgaben auf 61 Millionen Dollar pro Jahr gestiegen sind, lebt die Hälfte von Mswatis Untertanen von weniger als 30 Dollar im Monat.

IDRIS DEBY: 50 Millionen

Gewaltsame Machtkämpfe sind eine Konstante in der Geschichte des Tschad. Als Sicherheitsberater des Diktators Hissene Habre erwarb sich Deby einen umstrittenen Ruf bei der brutalen Zerschlagung von Rebellenverbänden. Seit 26 Jahren ist der Ex-Militär selbst an der Macht. Frankreich schätzt ihn. Der Tschad gilt in der unruhigen Region als vergleichsweise stabil. Deby bleibt trotz Menschenrechtsverletzungen an der Macht, weil das Ausland ihn lässt – oder sogar ermutigt. Wenn es um Afrika geht, galt im Westen schon immer die Devise: Keine Experimente. Als Deby 2012 eine weitere Frau heiratete und die Kosten dieser Heirat laut französischen Medien sich auf 18 Millionen Euro beliefen, gab es keinerlei Kritik.

2003 wurde das Land fünftgrößter Ölproduzenten des Kontinents. 40 Millionen Litern Rohöl wurden seither gefördert.

ROBERT MUGABE: 10 Millionen

Mugabe herrscht seit 36 Jahren über Simbabwe. Das Land ist reich an Mineralien wie Platin, Diamanten, Graphit und Gold. Von den Bodenschätzen profitieren nur wenige Simbabwer um die Familie Mugabe. First Lady Grace Mugabe beutet z.B. das außerordentlich ertragreiche Diamantenfeld von Marange nahe der Grenze zu Mosambik als Privatbesitz aus. Im Volk wird sie Gucci Grace genannt, in Anspielung auf ihren luxuriösen Lebensstil. Auf Mugabe trifft zu, was der südafrikanische Wissenschaftler Moeletsi Mbeki in seinem Buch „Architects of Poverty“ schreibt: dass die meisten Länder im südlichen Afrika noch von Parteien regiert werden, die gegen die Kolonialmacht gekämpft haben. Sie seien überzeugt davon, dass sie der Freiheitskampf berechtigt, das Land für immer zu regieren. Auch würden sie nicht akzeptieren, dem Volk gegenüber rechenschaftspflichtig zu sein.

Mugabe hat Simbabwe so weit heruntergewirtschaftet, dass es inzwischen ein Land der Armut mit vierzehn Millionen teils hungernden Menschen geworden ist. Dies sind die Folgen von Repression, Korruption und zynischem Desinteresse von Mugabe an einer Daseinsvorsorge für die Bevölkerung. Es gibt unverändert unglaubliche Armut und Not. Gleichzeitig nimmt das Vermögen der Oberschicht märchenhafte Dimensionen an. Die Sunday Times vom 14. Februar 2009 berichtete, dass Mugabe in Hongkong eine Villa für 5,6 Millionen US Dollar gekauft hat. Schon deshalb dürfte die Schätzung des Vermögens durch Africaranking zu niedrig ausgefallen sein.

Seit Jahren gönnt sich Mugabe luxuriöse Feierlichkeiten zu seinem Geburtstag. Im letzten Jahr ließ er sich von tausenden Anhängern im Fünf-Sterne-Ressort „Elephant Hill Hotel“ in der Nähe der Victoria Fälle feiern. Für Mugabes großspuriges Geburtstagsmenü, das 1 Million Dollar kostete, wurden 100 Tiere, darunter 2 Elefanten geschlachtet. Dieses Jahr hat die Geburtstags-Zeremonie 800 000 US-Dollar (umgerechnet 715 000 Euro) gekostet.

Volker Seitz war zuletzt bis zu seinem Ruhestand 2008 Leiter der deutschen Botschaft in Jaunde/Kamerun. Sein  Buch "Afrika wird armregiert oder Wie man Afrika wirklich helfen kann“ erschien 2014 bei dtv in 7. überarbeiteter und erweiterter Auflage.

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Hjalmar Kreutzer / 28.08.2016

Das bedeutet Freispruch “des Westens”, insbes. der ehemaligen Kolonialmächte von der angeblichem Schuld für die jetzigen Zustände in Afrika. Seit den 1960er Jahren wurde Entwicklungshilfe gezahlt, im Kalten Krieg von beiden deutschen Staaten bzw. den Blöcken, um die betroffenen Länder für den Sozialismus zu gewinnen bzw. in der “Freiheit” zu behalten. Nach dem Ende des Sozialismus’ hielt man daran fest, auch wenn sich nicht viel entwickelte. Warum “flüchten” denn die körperlich Stärksten und die Rücksichtslosesten ausgerechnet in die Länder ihrer ehemaligen kolonialen Unterdrücker und nach Deutschland? Von Nachkommen der Unterdrückten aus Deutsch-Samoa, Deutsch-Südwestafrika oder Deutsch-Ostafrika unter den “Flüchtlingen"liest man erstaunlich wenig. Sollten unsere Regierungen nicht endlich von der Hybris lassen, alles Elend überall auf der Welt heilen oder mittels militärischer Mittel diesen Ländern den Stempel des “american way of life” aufdrücken zu wollen? Wer gern privat spenden oder vor Ort humanitäre Hilfe leisten möchte, sollte dies gern weiterhin tun, aber bitte nicht mit meinen Steuergroschen. Es wird Zeit, die staatliche Entwicklungshilfe einzustellen und das Geld zur konsequenten Abwehr illegaler Sozialmigration und zum Wohle des eigenen Volkes einzusetzen. Die Länder Afrikas könnten sich bei ihrem Reichtum an Öl, Uran, Diamanten, Gold etc. eine allgemeine soziale Wohlfahrt nach dem Vorbild Norwegens leisten. Das dies nicht so läuft, dafür können die Völker des alten Europa nichts.

Andreas Rochow / 27.08.2016

Vielen Dank, Herr Seitz, dass Sie Ihre profunden Kenntnisse über Afrika weitergeben. Nach dem Studium Ihres Buches “Afrika wird arm regiert…” ist mir klar geworden, wie leicht es amtlichen Helfern gemacht wird, sich das Etikett des Gutmenschen anzuheften. Möglich wird das dadurch, dass die Evaluation aller Hilfsmaßnahmen offenbar nicht wirklich vorsieht, Fehlentwicklungen zu erkennen und abzustellen. Es bleibt der Eindruck zurück, dass diese Art Umverteilung (Entwicklungszusammenarbeit) so hypermoralisch motiviert ist, dass man Sachkritik nicht wünscht. Es muss als ein Skandal angesehen werden, dass die von Ihnen genannten afrikanischen Despoten ungestört und über Jahrzehnte die Fördermittel in ihre Taschen fließen leiten können. Dass für diesen gigantischen Korruptionssumpf unser Ministerium mitverantwortlich ist, wird seit Jahrzehnten verschwiegen. Das unter anderem damit zu erklären, dass namhafte Vertreter mit dem ewig gültigen Gutmenschenorden herumlaufen und dadurch über jede Kritik erhaben sind. Ich fürchte, das wird weiterhin so bleiben.

Gundi Vabra / 27.08.2016

@Rolf Wie sagte mal Fürstin Gloria von Thurn und Taxis in einer TV-Runde? Die schnackseln halt gern….  Wie soll also die Geburtenrate runter? Pillen und Kondome statt Entwicklungsgelder? Doch zurück zu Korruption und Kapitalscheffelei: Aktuell bereichert sich auch die Familie Erdogan. Vom einfachen Hafenarbeiter zu 100 Mio. Vermögen wird medial verbreitet Kann ein Zusammengang hergestellt werden, dass die Gier umso größer wird, je ärmer die Menschen vorher waren?

Hans Hofmann-Reinecke / 27.08.2016

Sehr geehrter Herr Seitz, danke dass Sie zahlenmäßig auf die Misere Afrikas aufmerksam machen, auch wenn die Schötzung des Vermögens von Robert Mugabe - wie Sie vermuten - wohl um drei Nullen daneben liegt. Es gibt noch eine andere Statistik, die Afrikas Situation aufzeigt. Vor rund 50 Jahren haben sich rund 50 Nationen von der weissen Kolonialherrschaft befreit und demokratische Staaten gegründet,  In einer Demokratie - nehmen Sie die europäischen Länder als Beispiel - findet etwa alle 6-10 Jahre ein Regierungswechsel statt. In den 50 Jahren seit Ende der Kolonialzeit sollte es also durchschnittlich ca. 50/8 = 6 Regierungswechsel in jeder der 50 jungen Demokratien gegeben haben. Das wären insgesamt also 6 x 50 = 300 demokratische Wechsel. Tatsächlich waren es aber nur 8 (acht) in ganz Afrika, davon drei in Südafrika. Afrika nach irgend welchen demokratischen Maßstäben zu beurteilen ist naiv und hoffnungslos. Und Afrika nähert sich auch nicht der westlichen Zivilisation an -  eher ist es umgekehrt. Mit besten Grüßen aus Kapstadt

Wolfgang Richter / 27.08.2016

Während z. B. unser Bundesaußenminister zu allem möglichen auch seine ggf. unqualifizierten Äußerungen oder auch schon mal nichts sagenden Kommentare in die vorgehaltenen Mikrofone von kritikarmen Meinungsverbreitern der Republik absondert, hat er zu demn genannten Personen offenbar keine Meinung. Stattdessen reist er umtriebig durch die Welt und verteilt nach dem Prinzip Gießkanne auch in diese Länder bundesdeutsche Steuermilliarden als sog. Entwicklungshilfe. Über Projekt gebundene Verwendung und Kontrolle der Geldausgaben hört man eher nichts. Aber wer den sorglosen Umgang mit Steuergeldern im Lande seit Jahrzehnten beobachtet, an dem sich trotz ständiger Kritik an der Planungs- u. Ausgabepraxis nichts verändert, kann in Bezug auf Auslandssponsoring sicher nichts in Richtung einer Erkenntnis zur Wendung zum Besseren erwarten. Hat vielleicht auch etwas mit dem Sozialismus-Gedanken zu tun: Das Geld gehört allen, und damit ist niemand verantwortlich.

Rolf Permeier / 27.08.2016

Nunja, mein Mitleid für Afrika ist aufgebraucht. Ob das wirklich an Korruption und Vertternwirtschaft liegt wage ich mittlerweile auch ernsthaft zu bezweifeln. In Bayern funktionierts ja auch trotzdem auf hohem Niveau. Die angesprochenen Länder Angola: 3,1% Bevölkerungswachstum; 1996 13 Mio -> 2016 22 Mio Einwohner; Marokko 1,5%; 30 Mio -> 33 Mio (+ Export nach Europa); Äquatorialguinea: 2,8%; 450.000 -> 750.000; Kenia: 2,7%; 28 Mio -> 44 Mio; Kamerun: 2,5%; 14 Mio -> 22 Mio; Swasiland: 1,5%; 1 Mio -> 1,25 Mio (40% HIV Rate); Tschad: 3%; 7 Mio -> 13 Mio; Simbabwe: 3%; 12 Mio -> 14 Mio; Die Bevölkerungsentwicklung in diesen Ländern explodiert geradezu. Es ist, als würde jemand von einem Tag auf den nächsten beschliessen, täglich 4 Liter Maynaise zu essen. Nach einer Woche fühlt man sich voll, nach 4 Wochen spannt die Hose, nach 6 Monaten ist man bleich und aufgedunsen und nach spätestens 3 Jahren setzt das Herz aus. Weder wir noch die afrikanischen Despoten sind schlecht zu ihren Völkern, im Gegenteil. Die Produktivitätsgewinne mit künstlichem Dünger, spottbillige Antibiotika, die Geburtszange und moderne Kommunikation haben das Überleben so einfach gemacht, dass nicht mehr 6 von 8 Kindern vor ihrem 5. Geburtstag sterben, sondern 6 von 8 überleben. Das ist das wahre Problem. Ich erinnere auch an das somalische Daadab Flüchtlingslager in Kenia, wo die Ankömmlinge auf der Stelle damit begannen sich exzessiv fortzupflanzen, nachdem ihnen von der UN das primäre Überleben gesichert wurde. Mittlerweile quillt es völlig über und schafft Probleme für den Rest. Wann endlich begreifen es die holden Helfer und ihre diplomatischen Fixer im Hintergrund? DIE GEBURTENRATE MUSS RUNTER! Die afrikanischen Stammesstrukturen, auch wenn sie überholt sein mögen würden durchaus eine adäquate Entwicklungsstruktur bieten, wenn die permanente Expansion der Bevölkerung die Bande nicht so sehr zerreissen würde. Es ist nicht viel anders, als bei uns im 17. und 18. Jahrhundert, als der Feudalherr sich ein schönes Schloss baute, Kunst und Kultur genoss und den Alchemistenchemiker in einen Turm sperrte, um Porzellan zu erhexen. Am Ende hats trotzdem irgendwie funktioniert.

B.Kröger / 27.08.2016

Gute Zusammenstellung, Aber wer stützt diese Clanchefs und macht mit ihnen Geschäfte? Wer liefert die Waffen an Boko Haram? Wer verdient an dem ganzen Chaos?

Wolfgang Schmid / 27.08.2016

Das Kernproblem Afrikas ist - auch wenn es paradox klingt - sein Reichtum. Leider hat der Kontinent in der Hauptsache Ressourcen aus dem primären Sektor (Bodenschätze und Landwirtschaft). Dies begünstigt kausal das Entstehen von Oligarchen und Großgrundbesitzern und in der Folge Feudalismus und Klassengesellschaft. Afrika ist politisch ein junger Kontinent: Er steht da, wo Europa im 16.-18. Jahrhundert stand, inklusive Bevölkerungswachstum und Landflucht. Die Frage sei erlaubt, ob eine naive Entwicklungspolitik heutiger Prägung Europa damals weitergebracht hätte? Sehr wahrscheinlich nicht!

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