Wenn die sog. Etablierten und selbst ernannten Moralisten auf dem Weg vor die Mikrofone und Aufnahmegeräte ihrer bestellten Möchtegern-Journalisten und Hofberichterstatter keine Argumente mehr haben, folgt das übliche AfD-Bashing. Und Antisemitismus geht immer. Belege brauchts bei der Behauptung dann nicht mehr. Und beim importierten Antisemitismus läufts als bewußtes Lügen besagter Akteure anders herum. Da gibts die Belege, aber dafür werden die Hintergründe von Tat und Täter verschwiegen.
Sehr geehrter Herr Müller, Sie haben m. E. mit Ihrem Kommentar nicht ganz recht. Selbstverständlich kann jeder Verein darüber selbst bestimmen, ob und welche Mitglieder er aufnimmt. Er kann diskriminieren so viel er will. Es gibt da die skurilsten Konstrukte. Das ist der Sinn von Vereinen. Allerdings verträgt sich das nicht mit der steuerbegünstigten Gemeinnützigkeit. Die verlangt nämlich parteipolitische Neutralität. Und die Eintracht ist meines Wissens gemeinnützig. Sie könnte zwar nicht ihren Vereinsstatus verlieren, sehr wohl aber die Gemeinnützigkeit. Und das hätte wohl verheerende finanzielle Folgen.
Erstens: Eine solche Verfügung verstößt gegen die FIFA-Prinzipen, die eine strikte politische Neutralität des Fußballs vorschreiben. Eintracht Frankfurt müßte umgehend aus dem DFL-Spielbetrieb ausgeschlossen werden. Zweitens: Welcher Meinungs-TÜV bestimmt eigentlich, welche politischen Ansichten oder Zugehörigkeiten zulässig sind und welche nicht? Wenn die AfD inakzeptabel ist, was ist mit einer Partei wie Die Linke, die Rechtsnachfolgerin einer totalitären Einheitspartei, von der nicht wenige Präsidiumsmiglieder öffentlich der Mauer und der Stasi nachgetrauert haben? Und was ist bspw. mit türkischen AKP- oder MHP-Sympathisanten? Davon dürfte es gerade in Großstädten oder im Ruhrpott nicht wenige geben, auch unter den Anhängern vieler Bundesligavereine. Diese dürften im Schnitt antisemitischer, intoleranter, Völkermordsschuld-ablehnender sein als das durchscnittliche AfD-Mitglied. Schließt Herr Fischer sie auch alle aus?
Der Verein ist laut seiner Satzung “gemeinnützig”. Generell muss daher die Tür zur Vereinsmitgliedschaft jedem offen stehen, der Mitglied werden will. Eine Einschränkung nach politischer Gesinnung sollte diesem Grundsatz widersprechen. Hoffentlich findet sich im zuständigen Finanzamt jemand, der das sehr gründlich prüft.
Wenn Herr Fischer diese Kriterien auf seine zahlenden Kunden = Besucher anwendet, bleibt der Eintracht-Fanblock halb leer. So richtig feine Leute mit korrekter Gesinnung sind da nämlich nicht nur. Wie wahrscheinlich überall, außer beim FC St. Pauli und in Freiburg.
Interessant ist, dass Peter Fischer auf der Eintracht - Mitgliederversammlung (ca. 700 Personen) überwiegend gewaltige Zustimmung und lauten Beifall erhielt. Kaum jemand verweigerte das Klatschen. Er sprach ca. eine Stunde und die Hälfte davon war dem flammenden AfD - Bashing gewidmet. Quelle: FAZ Lokalteil. Ich frage mich, ob das politische Kampfbewusstsein jenseits jedweder demokratischer Tugenden schon so tief in die Hirne der normalen Eintracht - Mitglieder eingedrungen ist, oder ob sich hier eine parteipolitisch geprägte Funktionärselite gezielt bejubelt. Ich bin aus der Region, aber nicht im Vereinssport engagiert und habe daher dort keine Erfahrung. Vielleicht weiß jemand mehr.
Der Zirkus der öffentlichen Millionäre ist auf den Zirkel der öffentlichen Wortführer angewiesen und umgekehrt. Der Eintrachthäuptling ist schlau. Andere werden es ihm nachtun.
Wenn sich die Mitgliedschaft von AfD-Mitgliedern und AfD-Wählern bei der Eintracht nicht mit der Satzung verträgt, muss das zuständige Amtsgericht wegen eines groben Verstoßes gegen das Diskriminierungsverbot im Grundgesetz entweder die Satzung aufheben oder im Fall der Weigerung, die Satzung zu ändern, den Verein aus dem Vereinsregister löschen. Damit wäre die Eintracht dann Geschichte.
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