Schöner Bericht Herr Maxeiner, danke dafür! Diese Ruhe, die sie beschreiben, in diesen Zeiten auf sich selbst zurück geworfen zu sein, schön. Danke auch für den nebenher flanierenden Witz, wie z. B. das: “Ich zog mit beiden Händen und sämtlichen Zähnen an einer Portion, konnte aber keinen Bissen abtrennen. Ronda, die Hausherrin fand das sehr lustig: „Stell doch den Fuß drauf.“ Australierinnen sind wunderbare Frauen.”
Ein Text zum Neidischwerden.
@F. Johnson: Das überlasse ich gerne Ihnen - dafür sind Sie offensichtlich viel besser geeignet ;-)
@ W. Nirada: Ich empfehle unbedingt North Sentinel Island. Versuchen Sie, sie Dortigen zu Coronismus zu konvertieren ;-)
Danke, Herr Maxeiner, für die Schilderung ! Sie entspricht meinem momentanen Lebensgefühl in der Mitte Asiens. Meine mongolische Jurte schützt mich vor Kälte, die Nachbarn sind mehr als 500 Meter weg. Strom und Wasser sind autark vorhanden, der Gefrierschrank und die Einweckgläser gut gefüllt. Man ist der Natur nahe und kann mal länger in sich gehen. Das macht den Kopf frei .... ;-)
Beide Möglichkeiten scheinen mir keine reizvolle Option zu sein. Man müsste echt eine “einsame Insel” (Achtung, Klischee) finden, wo man in aller Ruhe leben kann, zurückgezogen wenn man möchte. Doch inzwischen sind alle Inseln irgendwie bewohnt, diejenigen mit Privatinseln (Johnny Depp, Dieter Hallervorden) lassen Besucher gewiss nicht gern rein. Wüste allerdings…Wäre mir persönlich zu problematisch, insbesondere wenn wichtige Ressourcen wie Wasser knapp sind. Knäste sind keine guten Optionen (mehr): Dort befinden sich ziemlich nervige und teils echt hochkriminelle Menschen eines Schlages, mit dem man nicht gern etwas zu tun hat, um die man im freien Leben einen großen Bogen macht. Es wäre in Ordnung, wenn man wüsste, dass man innerhalb einer absehbaren Zeitspanne wieder raus kann, aber auf Dauer, jedenfalls auf Jahre hin, könnte es unangenehm werden. Die Meisten von uns haben Letzteres sicherlich nie erlebt, doch es muss grauenhaft sein. Zunächst findet man viel Zeit zum Schreiben und Lesen, doch dann wird es i.d.R. wohl eher langweilig. Kann es in der Wüste freilich auch werden. Momentan ziehen wir uns alle ja (zwangsläufig, zwangsweise) in unsre Behausungen (so klein oder komfortabel groß sie auch sein mögen) zurück - und können nur hoffen, dass in ein paar Wochen oder spätestens Monaten der ganze Spuk vorbei ist. Gespenstisch genug, dass fast alle Läden (bis auf Supermärkte und Discounter) dicht sind und man sich isolieren muss, unter der ständigen Angst, sich doch noch anzustecken. Ich muss zurzeit noch etwas arbeiten (nur ein Nebenjob zum Studium bisher), habe bereits eine Art “Freifahrtschein” erhalten, dass ich noch zur Arbeit fahren darf. Darüber bin ich sehr glücklich. Völlige Ausgangssperren wären die Hölle! Welch ein großes Glück es sein kann, überallhin zu dürfen ohne Angst (weitestgehend), lernen wir alle eh erst jetzt schätzen, oder?
Ein schöner Gedanke, Herr Maxeiner, den ich mit meiner Tochter gerade lebe. Vor ein paar Tagen sind wir noch durch die Sonora-Wüste gewandert, jetzt sind wir im Süden Utah´s unterwegs. Noch vor der Einreisesperre in Los Angeles gelandet, geht es mit dem Mietwagen durch den Westen. Natürlich hat die Krise auch hier Auswirkungen, aber die Amis sind entspannt und freundlich wie immer. Öffentliche Veranstaltungen sind abgesagt, Restaurants meist geöffnet, jedoch wird nur für “to go” gekocht - also essen im Hotelzimmer. Supermärkte sind offen, aber mit großen Lücken in den Regalen. Meist handelt es sich um Waren, die für Touristen eh uninteressant sind. Nationalparks sind geöffnet, Besucherzentren jedoch geschlossen (also ist kein Eintritt fällig). Hotels empfangen wie üblich Gäste. Zur Ausgangssperre in Kalifornien können wir nichts sagen, wir umgehen den Bundesstaat. Und da die Rückreise erst in über einen Monat ansteht, kann sich noch allerhand ändern. Jedenfalls ist der Pragmatismus und die Hilfsbereitschaft der Amerikaner bewundernswert, auch wenn die deutschen Medien jeden Tag kübelweise Dreck ausschütten. Grüße an alle Achse-Autoren und -Leser aus dem Color-Country Utah.
„Es ist besser, in einer Wüste wach zu sein, als in einem Paradies zu schlafen.“ - Waldemar Bonsels - Nach diesem wunderbaren Bericht kamen bei mir wieder Erinnerungen an die stillen und einsamen Hüttentage bei unserem norwegische Bauern Lars zurück. Dort oben, in der winterlichen “Schneewüste” des Fjells blieb die Zeit stehen und die “Konsumwüsten” hatten wir weit hinter uns gelassen. Zu der heutigen, sichtbaren “Coronawüste” kommt mir dann noch ein Zitat vom belgischen Geistlichen Bosmans in den Sinn, der aufmunternd sagte: „Humor und Geduld sind die Kamele, mit denen wir durch jede Wüste kommen.“ Mit ihren Texten, Herr Maxeiner, und den Texten ihrer Kollegen auf der achgut-Seite werde ich auch diese “Corona-Wüste” mit Humor und Geduld überstehen.
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