Sehr geehrter Herr Bechlenberg, herzlichen Dank für ihre Hinweise auf die begnadeten (oder soll man besser sagen gnadenlosen ?) Interpretinnen aber lieber soll mich Corona erwischen als das ich mir Tante Emma noch einmal anhören würde. Corona könnte ich überstehen - Tante Emma nicht !
Hoppla da ist jemand auf den ‘Girl from Ipanema’-Anti-Hype hereingefallen. Passiert den besten. Es gibt von da zwar keinen Ausweg und keine Rettung mehr - trotzdem der Höflichkeit halber ein ‘gute Besserung’.
In Sachen Ausstrahlung kann die dröge Astrud Gilberto Mrs. Miller selbstverständlich nicht das Wasser reichen. Auch Mrs. Millers Hinterteil hätte Herrn Gilbertos Blicken deutlich mehr „Angriffsfläche“ geboten. Zusätzlich verkörpert die Millerin selbst eine gewisse Form von Lebensgarantie, - sie ist eine Art menschlicher Defribillator. Wenn Mrs. Miller ihr Stimmorgan kräftig in Schwingungen versetzt, schnellt jede bis dato aufgebahrt liegende Leiche im Sarg erschrocken in die Sitzposition hoch. Sie ist eine ausgesprochen extravagante Künstlerin. Aber nichts gegen Mrs.Anderson! Ihre Auswahl des Songs „Rats in my room“, werter Autor, beweist Ihre Instinktsicherheit in Sachen gelungene Tonalität, sowie Ihre persönliche Verbundenheit zur zeitgenössischen Politik. Sollen wir wirklich an einer Nationalhymne festhalten, die unsere „Chefin“ in Zitteranfälle versetzt und sie zum Zähneklappern veranlaßt?? Ich meine nein. Bereits die Vorstellung rührt mich zutiefst und treibt mir Tränen in die Augen: Kamera, -Bundestag, Plenarsaal. Die AfD wurde wegen Ungehorsams mal wieder ausgesperrt. Just wurde beschlossen, Angela Merkel für weiter 4 Jahre zur Kanzlerin zu küren. Alle zusammen erheben sich, um die neue Merkelhymne anzustimmen, Geigen und Bläser setzen ein im 4/4 - Takt, die Stimmen erheben sich, „Rats in my room, every day I got more rats in my rooohoooom…..so schäääää
Ich bekenne mich hier öffentlich und unwiderruflich zu meiner Liebe für die einzig wahre Falschsängerin auf Erden : “Lili von Shtupp” aus “Blazing Saddles”. Sie war auch Weltklasse in ” Is ’ ,was Doc? ” und in ” Paper Moon “, obwohl sie da gar nicht singen musste, sondern “nur” spielen. Ihr bürgerlicher Name war Madeline Kahn.
Von mit Sauerteig werkelnden Feministinnen über Bossa Nova säuselnde Frau Weinert zu den Kochgesängen von Tante Emma – Da haben Sie aber einen großen feuilletonistischen Bogen hinbekommen, Herr Bechlenberg! Kaum zu glauben, welche Gesangsuntaten das Internet zu konservieren in der Lage ist. Werde mir jetzt als Ausgleich mal wieder Tiny Tim zu Gehör führen. Das war der, der in den 1960er Jahren auf Zehenspitzen durch das Tulpenfeld tippte und ebenfalls das Singen nicht lassen konnte…
@Belo Zibé, mit dem Gefühl der Saudade dürfte Astrud Gilberto, aus gutbürgerlichen Verhältnissen stammend, kaum jemals in Berührung gekommen sein. Da empfehle ich zum Vergleich Gal Costa, Elis Regina oder Cesaria Evora, die alle Tiefen des Lebens erlebt haben dürfte. Youtuben Sie nach “Cesaria Evora - Sodade (Official Video)”. Dagegen liegt Astruds Stimmchen in etwa auf dem Niveau von Franziska Giffey, wenn sie für ein rührendes Video ehemaligen Flüchtlingen die Einser-Abiturzeugnisse überreicht.
Nun ja, Astrud war weder die Erste noch die Letzte, die es auf diese Art und Weise zur Berühmtheit geschafft haben, und ich meine explizit die Zeit lange vor die schreckliche Prophezeiung Andy Warhols von „15 minutes of fame“ Via a-Social Media in Erfüllung ging. Da wir gerade bei Warhol sind, war er doch derjenige, der eine gewisse Christa Päffgen mal ein belangloses Liedchen singen und Tamburin schütteln ließ – was danach aus Nico wurde, mag nicht jedermanns Sache sein, für mich bleib sie aber trotz der Velvet Underground-Jugendsünde eine großartige Sängerin, eben durch ihre Unvollkommenheit.
“Stattdessen nur ein leise wimmerndes Stimmchen aus der Küche – Corona habe, so klagt es, Feministinnen zu Hausfrauen degradiert, die plötzlich Sauerteig züchten, für den Gefährten backen und das Bad pink anstreichen.” Ach Gottchen, was für ein Elend. Abgesehen davon WIE rassistisch und HAUSFRAUENFEIDLICH sind diese Typen ?? Wo bleibt da die Empörung von Roth ?? Schließlich kocht die doch so gerne türkisch. Hjalmar Kreutzer “Wie hätte HaPe Kerkeling formuliert? „Äs bästäht keinä intälläktuällä Zugang zu diese Kuunst - Hurrz!“ Arnold Warner, “....bis dem Bundesadler die Federn ausfielen?” Nee, so was, einfach herrlich. Die Dame befindet sich im Stimmbruch, trotzdem köstlich.
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