“Ich freue mich auf meinen Tod, / ach! hätt er sich schon eingefunden. / Da entkomm ich aller Not / Die mich noch auf der Welt gebunden.” Diese Kantate von J.S.Bach [Ich habe genug] entstand im frühen 18. Jh. Stehen wir heute vor einer Renaissance? Der Tod als die bessere Alternative zum Leben? Schlafen.
Mir reicht das biochemische ewige Leben vollkommen. Wir werden beim Kremiertwerden vor allem in Wasserdampf und CO2 verwandelt, in die Atmosphäre gepustet und nehmen weiterhin teil am (fast) ewigen Wasser-, Kohlenstoff- und Sauerstoffkreislauf, wobei wir immer wieder von der Atmosphäre in die Biosphäre wechseln und umgekehrt, damit es uns nicht langweilig wird. Zu Gott: Eine bemerkenswerte Gottesbeschreibung stammt vom Theologen Hans Küng: [Gott ist] “die absolute-relative, diesseitig-jenseitige, transzendent-immanente, allesumgreifend-allesdurchwaltende wirklichste Wirklichkeit im Herzen der Dinge, im Menschen, in der Menschheitsgeschichte, in der Welt”.
Verehrter Autor, nachdem aus Ihrem Artikel hervorgeht dass Sie nichts wissen und nichts glauben, und nur (berechtigte) Fragen stellen, finde ich es ziemlich arrogant von Ihnen, dass Sie doch zu wissen glauben, dass die Menschen mit intensiven Nahtoderfahrungen wohl alle Spinner sein müssen. Wenn Sie selber schon nichts wissen dann lassen Sie doch wenigstens die Menschen in Ruhe, die so was erlebt haben.——- Ihre Frage, was vor dem Urknall war, will ich dann doch noch beantworten, damit Sie sich in Ruhe Ihrem Hirnforschungen widmen können. Antwort: Nur Geist. Nur geistige Wesen. Unter Anderen: Gott und die Menschen. Die letztgenannten repräsentiert durch Adam und Eva. Das sogenannte Paradies. Allerdings mit klaren Hierarchien und auch Auseinandersetzungen. Daher die Sache mit dem Baum der Erkenntnis und dem Baum des Lebens und der Verführung. Als Konsequenz wollte Gott dem Menschen zeigen wohin die Erkenntnis von Gut und Böse (Bipolarität) führt und sie sollten es intensiv erleben, daraus lernen und reifen und zurück finden. Religio: Zurückbindung (zu Gott). Daher löste Gott den Urknall aus “Du sollst im Schweiße deines Angesichts dein Brot verdienen”. Nichts mehr mit Paradies. Jetzt Schwerkraft, Jagen, körperliche Arbeiten, Essen beschaffen, körperliche Beschwerden, Tag und Nacht, Frau und Mann, Krieg und Frieden. Alles klar? Sie und ich waren dabei, sind auf die Versuchung angesprungen, deshalb sind wir (zum wiederholten Male) hier, mit Gehirn, es sollte nur mehr Verwendung finden, das Gehirn. Wenn das Geheimarchiv des Vatikan nicht geheim wäre, wüssten wir mehr und Sie müssten jetzt nicht denken: So ein Spinner, was schreibt der für einen Unsinn.
Selbstverständlich gibt es ein Leben nach dem Tod. Wenn einer stirbt, geht das Leben weiter. Wir haben kein Problem mit dem Leben, wir haben eins mit dem ICH. Wir alle sind das Ergebnis des ewigen Lebens. Jedenfalls muss es schon so lange existieren, dass wir nicht wissen, wie es angefangen hat. Und selbst wenn es Verrückte gibt, die Atomwaffen auch zünden würden, werden danach sicher die Bakterien, Amöben, Baertierchen und die Kraken in der Tiefseee weiter leben. Auch die Gewinnung biologischer Energie mit dem Katalysatormolekül Chlorophyll wird weiter gehen, dann eben von Algen, die irgendwo im Ozean schwimmen. Ich halte das Leben für unendlich. Nur die konkrete Struktur der Lebensbeziehungen zwischen Pflanzen und Tieren könnte gestört werden, aber vielleicht überlebt ein Veganer den Atomkrieg und der wird dann eine völlig neue Religion verkünden. Und dann wird es Verrückte geben, die erklären, man darf Pflanzen nicht essen, weil sie das Sonnenlicht in Energie wandeln. Das sind Verrückte, weil das ja der einzige Grund ist, warum Tiere Pflanzen essen. Und Menschen essen Tiere, die Tiere gegessen haben, die vorher Pflanzen gefressen haben. Wer das abschaffen will, ist verrückt. Der versteht den Plan Gottes nicht. Wer die Geschlechter abschaffen will, ist verrückt, der versteht den Plan Gottes nicht. Wer zusätzliche Geschlechter erfinden will, die für das EWIGE Leben unnütz sind, ist verrückt. Der versteht den Plan Gottes nicht. Wir haben kein Problem mit dem Leben, wir haben ein Problem mit dem ICH, und ganz stark ist das Problem mit dem ICH der Verrückten. Es ist ihr ICH, das verrückt ist. Leber, Magen und Blutkreislauf funktionieren ja bei denen, nur das ICH dreht am Rad.
Die Frage ist, ob unsere Gedanken, Erinnerungen wirklich im Gehirn gespeichert sind – oder vielleicht in einer Art „Cloud“ außerhalb, wie es der Forscher Rupert Sheldrake mit der Hypothese von den morph(ogenet)ischen Feldern behauptet (demnach wäre das Gehirn lediglich als Transformator tätig). Dann könnten diese Informationen, die unser jeweiliges Ich konstituieren, in der Tat den körperlichen Tod „ewig“ überdauern – von gelegentlichen „Abrufen“ abgesehen, wenn sich jemand unter Hypnose an ein „früheres Leben“ erinnert, also das Info-Feld einer längst verstorbenen Person anzapft (gleiche „Wellenlänge“?).
@Michael Fasse: mehr muss man zu dem Thema nicht sagen. Ich hoffe, dass viele Ihren Kommentar lesen und ihn sich zu Herzen nehmen. Danke vielmals!
Meine Nahtoderfahrung war eindeutig ein christliches Bild. Meiner Ansicht nach ist das Nahtoderlebnis, so wie es erfahren wird eine Projektion mit einem wahren Kern,der so dargestellt wird,wie es die erlebende Person braucht,um zu verstehen.Bei mir gab es kein Lichtwesen…So weit ich weiß,ist allen das Licht gemeinsam.
Ja, ich war heute nach dem Gottesdienst den ganzen Tag mit Freunden zusammen, jetzt erst gegen 23 Uhr lese ich diesen Artikel. Sterben, Tod, und Ewigkeit sind nun wirklich ernsthafte Fragen. Da geht`s nicht um Flapsigkeiten, ob Werder Bremen ein Fußballspiel verloren hat. In Oldenburg am Eingang zum Gertruden-Friedhof steht in der Mauer eingemeißelt ein altes Wort: “O ewich is so lank!” Das ist eine alte Formulierung. Neudeutsch sagt sie aus; “Oh, ewig ist so lang!” Einfach mal kurz inne halten, und nicht gleich aggressiv werden.
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