Amnesty International hat ihren jährlichen Bericht zur Todesstrafe veröffentlicht. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation wurden im vergangenen Jahr mindestens 690 Menschen in etwa zwanzig Ländern hingerichtet. Diese Zahl enthält nicht die Hinrichtungen in der Volksrepublik China, die nicht offiziell bekanntgegeben werden. Amnesty International schätzt jedoch, dass dort erneut mehrere Tausend Menschen hingerichtet wurden – mehr als im Rest der Welt zusammen.
Von den dokumentierten 690 Hinrichtungen fanden die meisten im Iran, Saudi-Arabien, Vietnam und dem Irak statt. Auf diese vier Länder entfielen 78 Prozent der Gesamtzahl. Im Iran, Saudi-Arabien und dem Irak basiert das Rechtssystem zumindest in Teilen auf der islamischen Scharia. Vietnam ist wie China ein sozialistischer Einparteienstaat. In den USA – in Europa ein beliebtes Beispiel für die fortwährende Anwendung der Todesstrafe – wurden 2018 nach Angaben von Amnesty International 25 Menschen hingerichtet.