Die Diskussion um die angeblichen Datenschutzrisiken des Google-Dienstes StreetView hat in Deutschland offenbar derart hysterische Züge angenommen, dass man ihr kaum noch rational und objektiv begegnen kann. Also versuche ich es einmal ganz praktisch und subjektiv.
a) Hier arbeite ich:
b) Hier kann man mich gelegentlich zum Lunch treffen:
c) Über diese Brücke fahre ich mehrfach in der Woche:
d) Und in dieser Straße wohne ich:
(Gerne hätte ich ein Bild von unserem Haus gezeigt, aber es war noch nicht gebaut, als Google die Aufnahmen machte.)
Und nun, wo Sie dies alles gesehen haben, wissen Sie immer noch nicht
a) woran ich gerade arbeite,
b) was ich heute Mittag gegessen habe,
c) warum ich häufiger über diese Brücke fahre, und
d) wie es bei mir zu Hause aussieht.
Und wenn ich Ihnen nicht gerade eben meine Alltagskoordinaten selbst mitgeteilt hätte, dann hätten Sie mit all diesen schönen Google-Bildchen zwar eine kleine virtuelle Stadtrundfahrt durch Nordsydney machen können (durchaus reizvoll!), aber doch nichts davon mir zuordnen können.
Ich glaube, dass man nur in Deutschland aus einem kleinen, praktischen Internetdienst eine Grundsatzdebatte über Menschenwürde, informationelle Selbstbestimmung und Persönlichkeitsrechte basteln kann.
Gut, dass es in Deutschland sonst keine Probleme gibt.