Ullrich Drechsel, Gastautor / 11.08.2019 / 12:00 / Foto: Pixabay / 15 / Seite ausdrucken

Wer ist hier der Chef? Mein Schnellkurs in Entwicklungshilfe

Von Ullrich Drechsel.

Der deutsche Entwicklungshelfer (EH) wird vor seiner Entsendung professionell auf seinen Auslandseinsatz vorbereitet. Meine Frau und ich hatten zweimal die Möglichkeit, für jeweils acht Wochen in Bad Honnef in der Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) die Schulbank zu drücken. (2018 ist die AIZ nach Bonn umgezogen.) Da gibt es Sprachkurse, Seminare über Landeskunde, Entwicklungspolitik und darüber, wie Organisationen so ticken. In der bestens ausgestatteten Mediathek kann man sich mittels Büchern und Videos weiteres Spezialwissen aneignen. Nicht zu verachten ist das professionelle Sicherheitstraining und vieles andere mehr. Außerdem trifft man viele interessante Leute, mit denen man mindestens eines gemeinsam hat: für's Vaterland ins Ausland entsandt zu werden.

Besonders wertvoll war für uns das interkulturelle Training, wo man als erstes lernt, dass eine fremde Kultur per se keine schlechtere oder bessere ist als die eigene. Es geht darum, sie so weit kennenzulernen, dass man sich später nicht wundert, weshalb in unseren Projekten manches nicht, manches anders und manches auf merkwürdige Weise doch funktioniert. Einerseits heißt das, die Besonderheiten einer anderen Kultur erst einmal zu akzeptieren, so skurril sie auch anmuten. Andererseits müssen die Dinge, die eine effektive Projektarbeit verhindern, möglichst klar, aber „gesichtswahrend“ benannt werden. Danach kann man versuchen – frei von Besserwisserei und Hochmut – mit den einheimischen Partnern eine gemeinsame Arbeitsebene zu entwickeln.

Zurück nach Bad Honnef. Gleichsam nebenher bekamen wir eines Morgens eine spezielle Lektion erteilt. Die meisten Teilnehmer saßen bereits auf ihren Stühlen, nur drei Unpünktliche fehlten noch. Unser Trainer lächelte verschmitzt und sagte: „Heute wollen wir mal sehen, wer hier der Chef ist.“ Einer der Nachzügler erschien. „Der ist es nicht“. Der zweite. „Der ist es auch nicht.“ Der letzte Teilnehmer betrat den Raum. Alle Blicke richteten sich auf ihn.

„Das ist der Chef“, sagte der Trainer und klärte uns kulturell Unterbelichtete auf. Warum sollte der Zuspätgekommene der Chef sein? Weil das in vielen Ländern Afrikas zur patriarchalischen Kultur mit einer steilen Hierarchie gehört. Zu spät zu kommen bedeutet, Macht zu haben, sie zur Schau zu stellen, keine Rücksicht auf Andere nehmen zu müssen. Als „leader“ in einer bestimmten Position verfügt man über die Lebenszeit der Untergebenen. Es ist nicht falsch, es als eine milde Form von Leibeigenschaft zu verstehen – und als stabilen Bestandteil der Kultur.

Warten auf eine ordentliche Portion

Ich habe einige gewöhnungsbedürftige Meetings von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen im Südsudan miterlebt, wo „der Chef“ eben ohne Angabe von Gründen ein, zwei Stunden zu spät kam. Nachdem ich mich ein wenig „sudanisiert“ hatte, lernte ich schnell, dass ich als „Weißer“ auch zu spät kommen durfte.

Wenn ich einheimische Kollegen fragte, wie sie das so empfanden, dann hieß es: „Er ist der Chef. Hauptsache es gibt Sodas (Cola, Fanta, oder dergleichen) und nachher etwas Ordentliches zu essen.“ In einem Land, wo es für den Normalbürger einmal am Tag Reis und Bohnen zu essen gibt und am nächsten Tag Bohnen und Reis, wartet man gern ein paar Stunden mehr auf den Chef und auf eine ordentliche Portion Fleisch und Poscho. (Poscho besteht aus gekochtem Maismehl, hat eine feste, kloßartige Konsistenz und erfüllt so die Funktion einer effektiven Sättigungsbeilage.)

Volker Seitz äußerte sich zu dieser Sitte einmal so:

„Afrikaner machen sich darüber lustig, wenn Europäer Pünktlichkeit als eine Form von Höflichkeit bezeichnen. Unpünktlichkeit wird auch bewusst als Mittel eingesetzt, um den eigenen Status zu betonen und an die eigene Wichtigkeit und Macht zu erinnern.

Wenn sich die Entwicklungsländer freilich über fremde Geschenke von Kapital und Know-how hinaus aus eigener Kraft auf einen höheren Lebensstandard zu bewegen wollen, wird ihnen die wenigstens teilweise Übernahme westlichen Zeitdenkens nicht erspart bleiben. Dass das möglich ist, zeigen leistungsorientierte Emigranten, die den westlichen Arbeitsstil übernehmen und damit erfolgreich sind.“

(Volker Seitz: Afrika bleibt eine mitverschuldete Wachstums-Illusion, Die Presse vom 26.9.2018)

Wer schaffen will, muss pünktlich sein

Im vorangegangenen Beitrag „Kein Geld Ein Glücksfall“, hatte ich davon berichtet, dass ich als EH am Aufbau und Betrieb eines kleinen Krankenhauses in Yei, Südsudan, beteiligt war und es quasi als Verwaltungsleiter rund fünf Jahre lang geführt habe. Dabei stieß ich manchmal auf simple kulturelle Eigenheiten, die das Zeug dazu haben, ein Entwicklungsprojekt zu einem Desaster werden zu lassen. Der EH muss also die Fähigkeit mitbringen, kulturelle Eigenarten erst einmal zu akzeptieren, auch wenn sie ihm zunächst absurd erscheinen. Gleichzeitig muss er Geschick darin entwickeln, dennoch eine Form von Disziplin durchzusetzen, die eine Teamarbeit erst möglich macht. Teamarbeit – das ist auch so eine Sache, mit der meine einheimischen Kollegen anfangs nicht viel anfangen konnten. Sie waren es gewohnt, Befehle zu empfangen, die sie nie hinterfragt haben.

Das Problem mit der Unpünktlichkeit konnte mit einer relativ einfachen Verwaltungsmaßnahme behoben werden. Bei Eintreffen vor der Schicht musste sich jeder Mitarbeiter in ein Anwesenheitsbuch eintragen. Zehn Minuten nach Arbeitsbeginn holte ich mir das Buch ins Büro. Wer zu spät kam, musste also an meinem Schreibtisch auftauchen, und ich notierte seine exakte Ankunftszeit. Wer nicht bei mir erschien, bekam eine Fehlschicht eingetragen. Wer die so dokumentierten Bummelstunden nicht nacharbeitete, bekam seine Bezüge oder seinen Urlaub gekürzt. Später lernten die Kollegen auch, sich untereinander zur Pünktlichkeit zu erziehen.

Im Südsudan ist es üblich, jemanden zu bestimmten Konditionen anzustellen, wozu auch ein vereinbartes Gehalt gehört. Allerdings weiß ein jeder: Dieses Gehalt wird nie in voller Höhe gezahlt. Lehrer, Pflegekräfte, Ärzte warten oft monatelang auf ihr Geld, und wenn sie es irgendwann bekommen, dann stark reduziert. Das führt nicht selten zu Streiks. Lehrer kommen wochenlang nicht zur Schule, medizinisches Personal nicht ins Krankenhaus. Einmal, kurz vor Weihnachten, streikte das Personal des staatlichen Krankenhauses in Yei. Seit sechs Monaten hatte dort niemand mehr eine Lohntüte gesehen. Die Mitarbeiter waren dermaßen zornig, dass sie ihren Streik damit begannen, alle Türen des Krankenhauses aufzuschließen und es quasi zur Plünderung freizugeben.

Notfalls Entlassung

Da die Mitarbeiter der von mir geführten EPC-Clinic ihren Lohn immer pünktlich und in voller Höhe ausbezahlt bekamen, auch gab es manchmal noch eine Bonuszahlung obendrauf, mangelte es nicht an Bewerbern. Eine Stellenausschreibung sah so aus: Wir gaben die „job description“ an die beiden Radiosender in Yei. Gegen einen entsprechenden Obolus wurden sie mehrmals täglich abgekündigt, und interessierte Bewerber sprachen dann bei uns vor.

Als Problem erwies es sich fast immer, herauszufinden, ob die vorgelegten Dokumente und Zeugnisse wirklich echt waren. In den verschiedenen Kriegen und Umstürzen in der Region war viel verloren gegangen, eben auch Schulzeugnisse und andere Zertifikate. Aber es gab auch manchen Bewerber, der mit mehr oder weniger raffinierten Fälschungen ankam, um Ausbildungen und Abschlüsse vorzutäuschen.

Manche Kollegen brachten aus dem staatlichen Sektor die Macke mit, von den Patienten ein Trinkgeld zu kassieren, was in der EPC-Clinic natürlich streng verboten war, obwohl es eigentlich zur Kultur gehörte. Wer dabei erwischt wurde, handelte sich die üblichen Mahnungen ein und bekam bei Unbelehrbarkeit die Entlassungspapiere ausgehändigt.

Wenn die Logik fehlt

Dagegen waren andere „kulturelle“ Gebaren weniger schwerwiegend und führten nicht gleich zu Disziplinarmaßnahmen. Da ging es zum Beispiel darum, dass manch einer Toilettenpapier oder anderes Verbrauchsmaterial mit nach Hause nahm, dass Kugelschreiber nach einmaliger Benutzung irgendwie verschwanden, oder dass man den Pflegekräften immer wieder erklären musste, dass nicht für alle Verrichtungen am Patienten sterile Handschuhe nötig sind. Der kulturelle Grundsatz lautet hier: Wenn von irgend etwas reichlich vorhanden ist, kann man es auch verschwenden. Hinzu kamen noch intellektuelle Anforderungen, denen die meisten erst nach längeren Nachschulungen gerecht wurden – wenn sie nicht vorher das Handtuch geworfen hatten.

Einmal konnten wir gerade noch verhindern, dass Kleinkinder durch eine Überdosis Anti-Malaria-Mittel in Lebensgefahr gerieten. Wie kam die Überdosierung zustande? Eine neue examinierte (!) Krankenschwester verstand nicht die Bedeutung von Nullen vor und hinter dem Komma.

Es musste viel Zeit dafür aufgewandt werden, nicht nur sie, sondern auch die anderen neuen Kollegen so lange mit angewandter Mathematik zu traktieren, bis sie es begriffen hatten. (In einem der nächsten Beiträge will ich darauf noch einmal zurückkommen. Unsere Kollegen waren ja nicht dumm, sondern es hat seine triftigen und bedauernswerten Gründe, warum ihnen logisches und abstraktes Denken fremd war.)

Ich hatte mir dazu noch in den Kopf gesetzt, ihnen die allereinfachsten Grundlagen betriebswirtschaftlichen Denkens beizubringen, damit sie den Zusammenhang zwischen Einnahmen und Ausgaben der Clinic und die Beziehung zwischen der Qualität ihrer Arbeit und dem Inhalt ihrer Lohntüte begriffen. Nach etwa zwei Jahren wurde meine Hartnäckigkeit an dieser Stelle belohnt. Sie verstanden nun, dass die Einnahmen der Clinic nicht einfach komplett an die Mitarbeiter weitergegeben werden konnten und dass die beim wöchentlichen Meeting verteilten Sodas unter die laufenden Kosten, sozusagen als Verbrauchsmaterial, zu verbuchen waren.

Du bist doch mein Vater!

In den meisten Ländern Afrikas ist der Arbeitgeber oder Vorgesetzte ein Patriarch, dem man auf Gedeih und Verderb zu gehorchen hat. Er ist allerdings verpflichtet, sich um seine Untergebenen zu kümmern, bis hinein ins sehr Persönliche und Familiäre. Mit jeglicher Notlage geht man zu seinem Chef, und je demütiger die Haltung, umso größer die Aussicht auf Erfolg.

Damit zusammenhängend, gehört das Borgen zum festen Bestandteil der Kultur. Das ist insofern ein schwieriges Kapitel, als jemand, der Geld hat, es zu leihen verpflichtet ist. Auch dafür brauchte ich lange Zeit, um unseren Mitarbeitern klar zu machen, dass dieser Teil ihrer Kultur von mir leider nicht akzeptiert werden kann.

Es passierte also immer wieder, dass ein Mitarbeiter mit einer furchtbar sauren Miene in mein Büro kam und mir lang und breit erzählte, wie teuer das Leben geworden sei, dass es an Schulgeld für die Kinder seines Bruders fehle und die Oma auch noch so krank sei, dass man sie umgehend nach Uganda verbringen müsse. Ob ich nicht bereit wäre, einen Vorschuss herauszurücken. Ich lehnte fast immer ab mit der Begründung, dass in der Kasse ja nicht mein, sondern das Geld der Clinic aufbewahrt werde. Es zu verborgen sei demzufolge Diebstahl.

Manchmal versuchte der Kollege weiter mit mir zu verhandeln. Meine Hartnäckigkeit wurde nicht selten quittiert mit dem Satz: „Aber Du bist doch mein Vater!“ Oder: „Du willst also, dass meine Familie verhungert!“

Das „Prinzip Sparkasse“ hatte sich durchgesetzt

Da ich weder sein Vater war und seine Familie auch nicht verhungern sollte, bot ich den Mitarbeitern zwei Maßnahmen an, die sie bald als vorteilhaft erkannten und umsetzten. Einmal konnte jeder von ihnen einen selbst bestimmten Teil des Gehaltes sparen, mit der Aussicht, dafür 5 Prozent Zinsen zu bekommen. Die zweite Maßnahme war: Mit einem Betrag von 1.000 sudanesischen Pfund aus der Kasse der Clinic wurde ein Hilfsfonds gebildet, den einige Vertrauensleute verwalten mussten. Jeder Mitarbeiter war berechtigt, jeweils eine kleine Summe daraus zu leihen – und war verpflichtet, bei der nächsten Lohnzahlung diesen Betrag wieder zurückzuzahlen. Das klappte über einige Jahre hinweg ganz gut, bis dann mal eine „Vertrauensperson“ das Arbeitsverhältnis abrupt beendete und mit der Kasse in unbekannte Gefilde verschwand. Inzwischen hatte sich das „Prinzip Sparkasse“ aber soweit durchgesetzt, dass man den Hilfsfonds auch nicht mehr brauchte.

In einem SPIEGEL-Beitrag von Eugen Gerstenmaier von 1964, den ich anderenorts schon einmal zitiert habe, finden sich diese bemerkenswerten Sätze:

„Mit der Geldwirtschaft westlichen Typs, mit Lohntüte, Erfolgsrechnung und Profit, ist die Mehrheit der schwarzen Afrikaner noch nie in Berührung gekommen. Die archaischen Sozialformen von Großfamilie und Stamm kennzeichnen heute noch die afrikanische Gesellschaft und damit das Bild der afrikanischen Staaten.“

Daran hat sich in den Gegenden Afrikas, die ich kennenlernen durfte, bis heute nichts geändert. Der EH, dem es gelingt, das wenigstens ansatzweise in einem begrenzten Rahmen zu durchbrechen, darf sich glücklich preisen.
 

Ullrich Drechsel, geboren 1950 in Sachsen, ist gelernter Mechaniker, arbeitete bis in die Mitte der 1990er Jahre als Diakon für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und war danach als Koordinator medizinischer Projekte für Albanien und Kosovo tätig. Als Entwicklungshelfer wurde er von 2008 bis 2013 in den Südsudan und seit 2014 nach Albanien entsandt (bis Ende 2019).

Foto: Pixabay

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Sabine Heinrich / 11.08.2019

Hm - in den Adern meines blonden, blauäugigen Vorgesetzten, den ich (pensionierte Lehrerin) bis 2000 erleben durfte, müsste dann also so einiges afrikanisches Blut pulsiert sein (und immer noch pulsieren), was das Wartenlassen von “Untergebenen” betraf - aber nur solchen, die nicht auf seiner Schleimspur hinterhergerutscht sind. Ein weiteres Machtmittel - das die Afrikaner sicher auch effektiv nutzen, um zu zeigen, wer das Sagen hat - kenne ich auch durch meinen damaligen Schulleiter: Fest angesetzte Gesprächstermine kurzfristig platzen lassen - und die “Untergebenen” über das Wochenende schmoren lassen. Da weiß man, wer die Macht hat! Und vor wem man “schleimen” muss, will man nicht gemobbt werden. Die Afrikanisierung Deutschlands hat also schon lange vor 2015 stattgefunden!

Rolf Menzen / 11.08.2019

@Peter Petersen: Sind es nicht gerade sie, die pars pro toto setzen? Südafrika mit dem Südsudan oder dem Kongo gleichzusetzen ist schon sehr gewagt. Nicht zu vergessen, dass sich auch in Südafrika nach Jahren von ANC-Alleinherrschaft wie in den meisten Ländern Schwarzafrikas Korruption und Schlendrian breit gemacht haben.

Hubert Bauer / 11.08.2019

@ Peter Petersen: Ich war selber einmal in Kenia. Zwar war ich nur zwei Wochen als Tourist dort; bin aber mit offenen Augen auch außerhalb der Hotelanlage unterwegs gewesen. Außerdem habe ich ein paar Kameruner und Togolesen im Bekanntenkreis. Ja, ich habe einige Afrikaner kennengelernt, die mir in Punkto Intelligenz und Fleiß weit überlegen sind. Und ich würde mich weder als dumm noch faul bezeichnen. Aber man darf sich nicht täuschen lassen. In Afrika hat man oft 80 % Arbeitslosigkeit. BMW und die Hotels für die weißen Touristen sind da wiederum die Top-Arbeitgeber. Da arbeiten nur die oberen 5 % des Landes. Gute Hotels können Ärzte als Kofferträger gewinnen, weil die fließend englisch und eine weitere europäische Fremdsprache sprechen. Wenn er zehn Koffer schleppt, hat er zehn Euro Trinkgeld erhalten. Für dieses Geld müsste er im Krankenhaus weit mehr arbeiten. Mich hat ein Einheimischer in sein Dorf gebracht und dort wiederum in zwei Kneipen, wo nie ein Weißer hinkommt. Da sieht die Welt gleich anders aus. Der BER wiederum ist eine Ausnahme in Europa. Auch daraus kann man keine Regel ableiten. Die Flughäfen in Frankfurt und München setzen weiterhin die weltweiten Maßstäbe.

Wilfried Cremer / 11.08.2019

Mit dem Demütigen durch Wartenlassen werden vielleicht auch die Erlebnisse mit der westlichen Bürokratie verarbeitet.

Matthias Braun / 11.08.2019

” Die unermüdliche Geduld, die unbesiegliche Langmut, das schwerste Kunststück des Erziehers, ist wohl auch das unentbehrlichste in der moralischen Bildung.” ( Johann Michael Sailer )

Markus tho Pesch / 11.08.2019

Kulturen sind nicht. gleichwertig. Es gibt Kulturen, die setzten auf Gleichheit von Mann und Frau, Freiheit der Forschung, Individualität und Demokratie. Afrikanische und arabische Kulturen folgen diesen Ideen nicht und sind daher unterentwickelt. Afrika hat uns kulturell nichts zu bieten.

Petra Horn / 11.08.2019

Wieviele Entwicklungshelfer braucht es, um ein Land voranzubringen? Und wieviel haben die bisherigen Entwicklungshelfer und Programme erreicht? Die Briten hatten ihre afrikanischen Kolonien mal ganz gut im Griff, sie waren auch bereit härteste Strafmaßnahmen anzuwenden, bis das Zahlenverhältnis zwischen “Patriarchen” und “Schutzbefohlenen” immer ungünstiger wurde. Genauso erging es Frankreich. Also mußten die Kolonien aufgegeben werden. Und nach und nach und immer stärker setzt sich wieder die ursprüngliche Kultur durch. Man schaue auf Simbabwe, Algerien, Südafrika und auch Namibia. Die Afrikaner vermehren sich rasant, westliche Medikamente, Medizin und Lebenslieferungen machen es möglich, und die Europäer schaffen sich selber ab. Unsere Kultur ist nicht nachhaltig. Wenn sie es wäre, würden wir genügend Kinder bekommen, damit es uns in 100 Jahren auch noch gibt. Das sehen auch die Afrikaner, die das was denn sein muß, erstmal zum Schein annehmen, und dann ist es vorbei. Ruanda und der Kongo zeigen, wo die Zukunft liegt.

Peter Petersen / 11.08.2019

Der Autor dieses vor weißer Arroganz strotzenden Beitrages kommt aus der DDR. Man spürt ist. Wer würde einen Beitrag über DIE Europäer oder DIE Deutschen etwas abgewinnen können? Sicher geht es manchen afrikanischen Ländern produktiver zu als bei den albanischen Schutzbefohlenen des Autors. Die Industrie in Südafrika hat mit ihren Arbeitsprozessen Generationen hocheffektiver Facharbeiter herausgebildet. Jede Verabredung oder Buchung wird ganz exakt eingehalten. Da kann man in Deutschland teilweise nur von träumen. Die drei internationalen Flughäfen des Landes funktionieren vorbildlich. BER würde als freche Parodie aufgefasst werden. Man kann sehr früh sehen, mit welcher Ernsthaftigkeit die arbeitenden Menschen ihre Betriebe ansteuern. Dafür müssen sie oft in aller Hergottsfrühe aufstehen und kommen spät Nachhause. Wer einmal in unglaublicher Tiefe in einer Diamantengrube die schwer arbeitenden und dennoch so freundlichen Fachleute gesehen hat, hält sich mit klugen Sprüchen über DIE Afrikaner zurück. Wenn man erlebt hat, wie einem Besucher bei gesundheitlichen Anpassungsproblemen an die lebensfeindliche Umgebung in wenigen Minuten geholfen wird, wie aus dem Nichts ein Auto organisiert wurde und der Betroffene viel aufmunterndes Schulterklopfen bekam, der spürt die große Arbeitsdisziplin dieser Menschen. Hochwertige deutsche Autos werden in Südafrika gefertigt, die mit ihrer Qualität selbst auf dem anspruchsvollen japanischen Markt bestehen können. Der Autor sollte mal öfters mit der Bahn in Deutschland fahren. Dann könnte er was zum Thema Pünktlichkeit schreiben. Wen Deutschland ins Ausland schickt-unglaublich.

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