Das erste, was man in einer Ersthelferausbildung lernt, ist, für die eigene Sicherheit zu sorgen. Das zweite ist eine Schärfung der Urteilskraft: “Wem kann noch geholfen werden?” Sind die Helfer deswegen alle Zyniker? Christoph Nahrgang
Woher kommen die Flüchtlinge? Dazu einige Angaben aus der NZZ: „Laut der IOM gelangten 2011 etwa 60 000 Bootsmigranten von Libyen nach Italien, alleine 52 000 von ihnen gingen auf Lampedusa an Land. Unzählige kamen in den Fluten ums Leben – nach einer Aufstellung von Migreurop, einer Nichtregierungsorganisation, 1800 Bootsflüchtlinge allein in jenem Jahr. Im Jahr darauf ging die Zahl der Migranten auf 13 000 zurück. Als Gründe für den Rückgang werden die Unsicherheit in Libyen und die Tatsache genannt, dass Schlepper die jetzigen Routen noch nicht organisiert hatten. Dies änderte sich dieses Jahr. Bis Ende September hatten 31 000 Migranten von Libyen her Italien erreicht. Seit August hätten die Überfahrten nochmals zugenommen, sagt Simona Moscarelli vom IOM-Büro in Rom. Syrer, die bis Anfang 2012 über die türkisch-griechische Grenze nach Europa kamen oder in Ägypten gestrandet waren, suchen nun einen Weg über Italien. Die Strecke über Griechenland wurde ihnen mit einer intensivierten Überwachung verbaut. Meist erreichten sie Ägypten auf dem Luftweg und gelangten direkt von Alexandria nach Syrakus in Sizilien, andere nähmen den Umweg über Libyen, sagt Moscarelli. Mit 8000 Flüchtlingen bilden Syrer eine der beiden wichtigsten Gruppen. Der Andrang ist immens – in Ägypten sind derzeit rund 100 000 Syrer gestrandet. Die zweite bedeutende Gruppe, ebenfalls mit bisher 8000 Flüchtlingen im laufenden Jahr, besteht aus Eritreern“. Quelle: Neue Zürcher Zeitung online - Migranten aus Afrika, Viele Wege führen nach Lampedusa
Warum intellektuelle Berichterstattung manchmal fragwürdig ist. Weil eine seichte TV-Sendung unverhoffte mediale Aufmerksamkeit bekommt, die nur Wirkungen, nicht Ursachen diskutiert und Stimmung macht. Fragwürdig, weil der Autor mit seinem Zynismus sich nicht vom naiven Idealisten unterscheidet. Dabei dreht sich die Welt und BM Friedrich bspw ist sich seiner und der Aufgabe von Frontex bewusst und legt sich mit Frau Reding an. In seiner Eigenschaft als kompetenter Berater aus BW könnte der Autor sich über Tübingens naiven Idealismus äußern ;-)
Das ist alles schon 1000mal gesagt worden, Anfang der 80er z.B. von Bruno Bandulet in seinem Buch “Schnee für Afrika” (übrigens immer noch lesenswert): da ist der Irrsinn der ganzen “Entwicklungshilfe”, “Afrikapolitik” usw. schon ausreichend beschrieben. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.
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