Die Identitätskrise von Deutschen und Migranten treibt trotz nationalem Glücksgefühl beim Fußball seltsame Blüten. “Woher kommst du?” Diese harmlose Frage ist im Türkischen so gebräuchlich wie die Frage: “Wie geht’s?” Und doch: Wird sie von einem Deutschen gestellt, fühlt sich die Nobelpreisträgerin Herta Müller - wie sie in einem Essay schreibt - latent ausgegrenzt. Und manche Migrationsarbeiter halten diese Frage sogar für rassistisch. Sie hören richtig. Auch wenn sie den Namen Zaimoglu wie Zaimogglu aussprechen, also das türkische “g” nicht als stimmloses “h” erkennen, sind sie ein latenter Rassist. Ihnen fehlt der Respekt vor der fremden Kultur. “Das ist Rassismus für mich”, behauptet auch ein Berliner Projekt gegen Diskriminierung auf Postkarten und Plakaten, wenn man fragt: “Wo kommst du her?” Ich dagegen höre die Frage gern. Aber mich fragt niemand, woher ich komme. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1789516/