Auf dem Rückflug nach Deutschland erhielt FOCUS-Reporter Matthias Matting eine weitaus höhere Strahlendosis als in Fukushima. Der Journalist hatte ausgestattet mit einem Dosimeter die Großstadt besucht, deren Namen für die zerstörte Kernkraftanlage steht. Die natürliche Strahlung, die das Messgerät beim Flug in 10 000 Metern Höhe registrierte, betrug 21 Mikrosievert und damit das Siebenfache dessen, was sich auf seiner gesamten Japanreise angesammelt hatte.
Die Hintergrundstrahlung in Fukushima liegt, wie Matting berichtet, sogar unter der von München. Bei Fahrten außerhalb der Evakuierungszone, die um die havarierten Reaktoren gezogen wurde, registrierte das Dosimeter keine erhöhte Strahlung.
Die anderen Folgen des Tsunamis vom 11. März würden wesentlich stärker auf den Menschen lasten. Eine 15 Meter hohe Welle hatte Millionen Tonnen Trümmer, Müll und Unrat ins Land gespült, die trotz unermüdlichem Einsatz der Aufräumkräfte immer noch die Luft verpesten.
Viele Japaner, berichtet er, könnten nicht verstehen, warum keine Touristen mehr kommen, auch nicht in Orte, die viele Hundert Kilometer von Fukushima entfernt liegen. „Hier gibt es keine Strahlung“, sagte eine Bürgermeisterin der alten Kaiserstadt Kyoto. „Schreiben Sie das bitte, wir brauchen die Touristen.“
Matthings Reportage steht morgen im neuen FOCUS (nur im Heft, nicht online).