2013 besuchte ich die einzigen Gedenkstätte für ein stalinistisches Gefangenenlager, die es im weiten Russland gibt: „Perm 36“. Wie der Deutschlandfunk berichtet, ist jetzt dieser letzte Erinnerungsort gefährdet, weil er die Geschichtspolitik der Neo-Stalinisten stört.
Hier kann man den Beitrag nachlesen.
Auszug:
„…Anfang Juni strahlte der für Propagandamachwerke bekannte kremlnahe Sender NTW einen Film über Perm 36 aus. Der Titel: “Die Fünfte Kolonne”. Die Filmemacher unterstellen den Museumsbetreibern, sie würden mit ausländischem Geld Russlands Geschichte in den Dreck ziehen.…
…Kurz nach der Ausstrahlung des Films benannte die Regionalregierung einen neuen Museumsdirektor – ohne es mit Memorial abzusprechen, und obwohl das Museum Memorial gehört. Arsenij Roginskij vom Vorstand der Menschenrechtsorganisation vermutet, dass es den Behörden vor allem darum gehe, Kontrolle auszuüben und Einfluss auf die Ausstellungsinhalte zu nehmen. In Russland wird heute Stalin rehabilitiert, es gibt sogar Überlegungen, Wolgograd in Stalingrad zurückzubenennen. “Perm 36” passe nicht ins Konzept der heutigen Politik, so Roginskij…“