Der Psychologe Ahmad Mansour, in Berlin lebender Palästinenser, erklärte diese Woche im Deutschlandfunk, seit drei, vier Jahren habe der Antisemitismus an Schulen spürbar zugenommen. Israel gelte bei vielen Migranten als der „große Satan“, dabei wüssten sie wenig Genaues. Eingewandert sei ein solches Denken mit den Familien, es habe zu tun mit verunsicherter Identität. Mit solchen Erklärungen verlieren Experten wie Christian Böhme, ehemals langjähriger Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“, die Geduld. Verweise auf Bildungsferne, soziale Brennpunkte und bedrückende Verhältnisse unterschätzen die reale Bedrohung, die von der Judenfeindschaft bei Muslimen ausgeht, und die sich verschärft, wo „antijüdische Propagandakost ungehindert durch Fernsehsender wie Al Manar frei Haus geliefert wird“, so Böhme. Aus Antizionismus, Anti-Israelismus und Antisemitismus entsteht ein toxisches Amalgam, das insbesondere auf den Schulhöfen in Mengen gedealt wird. http://www.tagesspiegel.de/meinung/antisemitismus-du-jude-ist-das-nur-so-ein-wort/6124118.html
Die scheidende Politische Geschäftsführerin der Piraten-Partei, Marina Weisband, ist in den vergangenen Monaten wegen ihres jüdischen Glaubens massiv antisemitisch angefeindet worden. Weisband sagte der “Bild am Sonntag”: “Ich habe Hass-Mails bekommen, auf rechtsextremistischen Web-Seiten wurde mein Foto veröffentlicht. Daneben standen Texte darüber, wie die Juden jetzt die deutsche Parteienlandschaft erobern würden.”
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,812036,00.html