„Energiearmut ist nach Ansicht der Fragesteller ein zunehmendes Problem in Deutschland“, beginnt eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag. Mit „Energiearmut“ meinen die Fragesteller allerdings nicht den Energiemangel, unter dem manche Regionen leiden könnten, weil zeitweise nicht hinreichend Strom erzeugt werden kann, sondern sie wollen auf diejenigen Menschen hinweisen, die zu arm sind, um ihre Energierechnungen zu bezahlen. In einem Land, dessen Strompreise Spitzenplätze besetzen, ist das ja eigentlich kein Wunder, auch wenn man solche Armut gern übersieht. Und wie hat sich die Energiearmut entwickelt?
Fast 343.900 Haushalten ist im Jahr 2017 der Strom abgeschaltet worden, weil die Rechnungen nicht bezahlt worden waren. Die Zahl dieser Stromsperren liegt etwa vier Prozent über denen des Vorjahres (330.254), wie aus der Antwort (19/8879) auf die zitierte Kleine Anfrage (19/8383) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervorgeht.