Wie schnell selbst eine Qualitätspublikation wie “Die Achse des Guten” auf Internet-Enten reinfällt, zeigt dieses Fundstück. Einer meiner geschätzten Kollegen hat dort ein von verschiedenen Medien dargebotenes Filmchen kritiklos verlinkt. Angeblich zeigt es, wie ein Großer Panda ein Gnu frisst. Wie der Bär oder seine Beute die 10 000 Kilometer überwunden haben, die zwischen den Verbreitungsgebieten beider Tierarten liegen, wird allerdings nicht beantwortet. Gnus, liebe Panda-Miesmacher, gibt es in Afrika, Pandas in China. Ein wenig Tier-Geographie sollte man schon drauf haben, bevor man solchen Unsinn verbreitet. Dass Große Pandas Fleisch fressen, wenn sie eine Gelegenheit dazu haben, ist übrigens nichts Neues (steht sogar auf Wikipedia). Das ist auch kein Wunder, schließlich haben sich die Bambusbären vor 15 Millionen Jahre von der Entwicklungslinie der omnivoren Bären abgetrennt. Wie alle Fleischfresser, die zum Vegetarismus konvertieren, sind sie natürlich rückfallgefährdet.