Eine regelrechte „Goldgräberstimmung“ hat kürzlich die „Niederelbe-Zeitung“ ausgemacht, welche das Elbe-Weser-Dreieck mit Nachrichten versorgt. Digger sind die Betreiber von Windkraft-Anlagen (vulgo: Storchenschredder), die Claims werden von lokalen Politikern vergeben. Die neuerliche Verspargelungswut wird von der Novelle des Gesetzes über Erneuerbare Energien angefacht, durch das die Subventionen von „sauberer Energie“ ab dem 1.1.2009 noch einmal erhöht werden…
Seither rennen die Abzocker aus allen Sparten der windigen Industrie den Behörden die Stuben ein, um der schönen, wenngleich stellenweise bereits übel verschandelten Kulturlandschaft den Rest zu geben. Die Region kann sich warm anziehen. Seit langem versucht man – und zwar nicht ohne Erfolg – Touristen in die wirtschaftlich schwache Nordprovinz zu locken. Hohe Investitionen wurden gemacht, viele Projekte angeleiert. Da Wälder aus daddelnden Windrädern und ein florierender naturnaher Tourismus zusammen passen wie Rasenmäher und Frösche, steht der Verlierer schon fest. Der Hype um die globale Erwärmung zahlt sich für die Branche aus. Seit über 12 Jahren schickt sie Propagandisten aufs platte Land, um die Akzeptanz der gewaltigen Stahlkolosse zu erhöhen, die jetzt bis zu 150 Meter hoch werden sollen. Bislang galt eine Höhengrenzung von 100 Meter. Der unvermeidliche Energie-Scharlatan Hermann Scheer war schon da, ebenso der Jesus-war-eine-Solarzelle-Freak Franz Alt. Die große Koalition der Windbeutel umfasst alle Parteien, auf Vernunft darf nicht gesetzt werden.
Der Norden hat dieses Problem nicht exklusiv, das ist wahr. Es lohnt sich aber doch, mal auf die Argumentation eines Windkraft-Promoters wie die des Cuxhavener Bundestagsabgeordneten Enak Ferlemann zu schauen, der als Vorsitzender des Ausschusses für Regionalplanung und Wirtschaft die Glücksritter mit trickreicher Energie unterstützt. Der Enak ist jetzt grüner geworden als der verbiestertste Grüne im Landkreis. Er will die „globale Klimakatastrophe und die Abhängigkeit vom Öl“ aus Cuxhaven heraus kippen und hat dafür das Ziel ausgerufen, „ein Kernkraftwerk zu ersetzen“. Dazu hat er den Taschenrechner angeschmissen, zusammengerechnet, wie viele Spargel man wohl braucht, um das abgeschaltete AKW in Stade zu substituieren – und siehe da, es klappt! Stade hat 672 Megawatt erzeugt. Im Cuxland „erzeugen 43 Windparks 375,64 Megawatt“. Verdoppelt man die Windradausbeute, ist das AKW nur noch eine böse Erinnerung. Von Herbert Achternbusch stammt die Erkenntnis, man müssen krachenden Blödsinn nur lange genug behaupten, und man würde immer noch Blödere finden, die ihn glauben.
Dass die Parallelenergie aus Windrädern noch kein einziges Kraftwerk, nicht mal ein kleines Kohlekraftwerk, irgendwo im Lande obsolet gemacht hat, ist eine andere Sache. Munter versickert die stets schwankende Windenergie in den Netzen, die allein durch stabile Grundlast-Leistung aus Kohle, Atom und zugekaufter Wasserkraft zuverlässig Strom liefern. Der Rosstäuschertrick, eine nur auf dem Papier existente Energie als tatsächlichen Versorgungsbeitrag auszugeben, manifestiert sich in einer fehlenden Zahl. Noch nie hat nämlich die Lobby der „Erneuerbaren“ Daten vorgelegt, wie viel Energie durch die extrem kostspielige Solar- und Windkraft real eingespart wird. Kein Wunder, denn das Ergebnis wäre für die Betreiber verheerend.
Das Bild von der Goldgräberstimmung stimmt ja. Oder auch nicht. Das Gold in Alaska oder Kalifornien wurde im 19. Jahrhundert aus den Bergen gebuddelt. Das neue Gold wird aus den Taschen der Steuerzahler und Stromkunden geklaut, die den subventionierten Irrsinn bezahlen müssen. Auf nach Norden, junger Mann! An Windparks beteiligte Spiegel-Redakteure und Biobauern haben dort schon längst vorgemacht, wie man gequirlte Scheiße vergoldet.