Am 5. Januar bestellte ich bei der Firma PrimaGas - har, har -, mit der ich einen „Exklusiv“- d.h. Knebelvertrag - habe, Nachschub für meinen Gas-Tank. Bis heute kam nichts, kein einziges Kilo Gas. Zugegeben, ich wohne etwas entlegen, und der ungeräumte Weg am Deich zu meinem Haus mag in diesem Winter schwierig sein für einen Gefahrenguttransporter. Eine Nachbarin meinte, bei „Lohn der Angst“ seien hinterher alle tot gewesen. Da hat sie wohl Recht. Nun also bringt mir mein mutiger Klempner mit seinem VW-Transporter alle vier Tage zwei 33-Kilo-Gasflaschen, damit mir und dem Haus nicht der Arsch abfriert. Strom hilft! Vor allem Strom! Unablässig laufen bei mir die Heizlüfter, damit von dem kostbaren bisschen Gas nicht zuviel verheizt wird. Wovon ich immer einen Notrest brauche, damit die Wasserleitungen und Heizkörper nicht verfrosten…
Mit dem Auto komme ich noch, wenn ich vorsichtig fahre, hinaus in die Welt. Am letzten Wochenende war ich in Freiburg an der Elbe. Gegenüber, im Dunst der Küste von Schleswig-Holstein, vor den Eisschollen auf dem großen Fluss, erkennt man die Kuppel des AKW Brokdorf. Da war ich in den späten Siebzigern öfter mal, zwecks Demos. Hätte nie gedacht, dass ich Brokdorf mal benötigen würde. Aber die Windräder in meiner Region stehen leider meistens still, und was die Solarpanels auf den Dächern der Häuser bringen, mag ich mir gar nicht erst vorstellen.
So ist das, wenn – wie sagt Frank Plasberg immer? – „Politik auf Realität stößt“.