Dass der Intendant einer großen ARD-Anstalt, der 276.891 Euro im Jahr verdient, die Naturalien wie Dienstwagen, Diensthandy etc. nicht mitgerechnet, die Zeit findet zu twittern, dürfte auch diejenigen überraschen, die den Grosswesiren der Öffentlich-Rechtlichen so ziemlich alles zutrauen. Nun hat aber auch der Tag eines Intendanten nur 24 Stunden, weswegen sogar Udo Reiter vom MDR Prioritäten setzen muss. Er twittert. Und deswegen warte ich seit nunmehr drei Wochen darauf, dass er eine mail von mir beantwortet:

Sehr geehrter Herr Intendant,
letzten Montag brachte das von mir gerne gesehene Magazin “Brisant” einen Beitrag über die Schauspielerin Geraldine Chaplin. Dabei wure über sie gesagt: “Geraldine Chaplin hat das Spaßmachen im Blut, kein Wunder, sie ist die Tochter von Charly Chaplin.” Diese Aussage suggeriert, dass es ein “Spass-Gen” geben würde. Das gibt es aber ebenso wenig wie das von Thilo Sarrazin gefundene “Juden-Gen”. Eine solche Aussage ist biologistisch-rassistisch und hat im Programm einer öffentlich-rechtlichen Anstalt nichts zu suchen. Ich erwarte, dass sich der MDR für diese Entgleisung entschuldigt.
Mit freundlichem Gruss

Er hätt ja wenigstens twittern können.