Es ist nur wenige Wochen her, da traten vier junge Schläger einen Mann ins Koma. Tatort war wieder ein Berliner U-Bahnhof. Zu ihrer Entlastung gaben die Täter an, der Mann sei ein Nazi gewesen. Er war es nicht, er war nur ein Maurer auf dem Heimweg von der Arbeit. Aber dass die Jungen allen Ernstes glauben durften, dies mindere die Schwere ihrer Tat, wäre eine Diskussion wert gewesen - die genauso wenig stattfand wie die überfällige Analyse der Ursachen überbordender Jugendgewalt. Im jüngsten Fall entzündete sich die öffentliche Empörung an der Aussetzung des Haftbefehls für den Schläger. Er sei aus bürgerlichem Hause, hieß es, und noch nie „aufgefallen“.
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E9A5022C74BD249B9B5E423385B9C5B8E~ATpl~Ecommon~Scontent.html