Lila schreibt zu den neuesten Vorgängen an der israelisch-syrischen Grenze:
Die Armee hat die Konsequenzen aus den Vorfällen an der syrischen Grenze gezogen. In den letzten Wochen haben mehrmals verletzte syrische Kämpfer am Grenzzaun um Hilfe gebeten und sind in Israel behandelt worden.
Welche Konsequenz? Wollt ihr raten? Nach allem, was ihr aus den Medien über Israel hört, was wäre eine typisch israelische Konsequenz?
Ein Feldhospital natürlich.
Heute hat sie Informationen aus Erster Hand:
Die “leichtverletzten” Syrer, die vor Ort behandelt wurden, hatten Verletzungen, die ich nicht als leicht bezeichnen würde, sondern als schrecklich… aber im medizinischen Jargon gilt wohl alles, was nur schmerzhaft ist und verstümmelt, nicht aber lebensbedrohlich ist, als mittelschwer oder leicht. Im Vergleich zu anderen Einsätzen handelt es sich um Verletzte, die schon seit ein oder zwei Tagen mit ihren Verletzungen leben, sich zur Grenze geschleppt haben, sich in gewisser Hinsicht daran gewöhnt haben. Also nicht der Schock, die Überraschung und das Entsetzen, das die Sanis bei anderen Einsätzen sehen. Nur Verletzte, die lebensrettende OPs benötigen, wurden in Krankenhäuser transportiert, und jetzt, wo das mobile Feldhospital fertig ist, ist auch das nicht mehr nötig. Sie können an Ort und Stelle behandelt werden.
Ich habe Secundus gefragt, ob sie sich mit den Syrern verständigen konnten, und er sagte, selbstverständlich. Er hat ja schon auf der Schule Arabisch gelernt und kann es jetzt noch besser. Er sagt, es war kein Problem, mit ihnen zu sprechen. Er hat auch erzählt, daß die Soldaten untereinander diskutiert haben, wie weit unter diesen Umständen Hilfe gehen kann oder soll – immerhin sind mehrmals israelische Soldaten gezielt aus Syrien beschossen worden, und es ist nicht selbstverständlich, daß diese Mühen für Feinde gemacht werden. Aber letztendlich, sagt er, waren sich die Sanis sowieso und auch die anderen Soldaten einig, daß man helfen muß, wenn man kann.