Günter Thiele
Man kann keine Zeitung mehr aufschlagen, kein Radio- oder Fernsehprogramm einschalten, ohne durch Energiespartipps belästigt zu werden. Wer „Stromspartipps im Haushalt“ bei Google eingibt, erhält 18.000 Treffer. Der bisher Dreisteste kam vergangenen Donnerstag von Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung des Landes Rheinland-Pfalz.
Nachdem sie schon einmal ein Haus energiesparend saniert hatte und dann ein Öko-Haus baute, hat sie jetzt in einem Energiesparhaus eine Bleibe gefunden. Sie investiert ihr Erspartes in Form von Anteilen an einer Bürgerenergiegenossenschaft in die Erneuerbare-Energien-Zukunft. Frau Lemke empfahl am 11.10.12 im SWR-Fernsehen in Anbetracht steigender Strompreise öfter mal das Licht auszumachen.
Zitat:
„Wer die 50 Euro, die für einen vierköpfigen Haushalt an Steigerungen Energiekosten in einem Jahr auf ihn jetzt zukämen, kompensieren will, der sollte öfters mal das Licht ausschalten.“
Frau Lemke, für Sie noch einmal ganz langsam: Als Privatverbraucher zahle ich bisher für die Zwangsabgabe für ineffiziente Energien nicht 3,59 sondern 4,27 Cent/kWh und ab Januar 2013 nicht 5,30 sondern 6,21 Cent/kWh zusätzlich. Damit wird eine vierköpfige Familie bei einem Verbrauch von 3.500 kWh pro Jahr nicht mit 50 Euro sondern mit 71,40 Euro jährlich zusätzlich belastet. Und zusätzlich bedeutet, dass diese Belastung zu der derzeitigen, in Höhe von 149,45 Euro pro Jahr hinzukommt. Schon mit dieser wurden bisher Millionen Haushalte für eine sinnlose Energiewende gezwungen, sich in vielen Lebensbereichen einzuschränken. Danke für den guten Rat, Frau Lemke!