Da hätte man sich vielleicht besser informieren sollen: Die besuchte Moschee gilt als radikal-islamisch und wird nicht gerade mit Toleranz assoziiert.
Um im Zuge des Ramadan Aufmerksamkeit zu bekommen und ihre Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt unter Beweis zu stellen, besuchte die Münchner SPD-Arbeitsgruppe Migration und Vielfalt das Islamische Zentrum München (IZM) und nahm dort auch am allabendlichen Gebet und Fastenbrechen teil. Man bedankte sich auf Instagram für einen „schönen und informativen Abend.“
Delikates Detail: das IZM wird vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet, weil es der Muslimbruderschaft nahesteht und sich für eine Gesellschaft nach den Prinzipien der Scharia einsetzt. Der Imam der Moschee war auch wegen eines süffisanten Kommentars zum Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 in die Kritik geraten.
Die Kritik an dem SPD-Besuch, durch den das IZM aufgewertet würde, ließ nicht lange auf sich warten. Die Arbeitsgruppe sah keine Fehler bei sich und verteidigte sich mit der Feststellung: „Austausch ist wichtig.“
Versuche von Parteien, mit Unterstützungsbotschaften an nicht-christliche Religionen ihre Weltoffenheit zu zeigen, gingen schon öfter mal schief. Die SPD Hessen wünschte beispielsweise 2022 den Juden „Gmar chatima tova“ zum Jom Kippur, zusammen mit einem Foto des Felsendoms in Jerusalem, die Moschee, die dort steht, wo einst der jüdische Tempel aus biblischer Zeit stand.
(Quelle: Focus, Rheinische Post)