Ein ‘Schwarzer’ - ein ‘Latino’ - ein ‘Weißer’? Wer gehört denn eigentlich in welche Kategorie? Wieso wird Obama zu den ‘Schwarzen’ gerechnet? Er hat ja eine ‘weiße’ Mutter, ist also nur zur Hälfte ‘Schwarz’. Das genügt, um ihn als ‘Schwarzen’ zu bezeichnen (um nicht zu sagen:‘abzustempeln’)? Ab wieviel Prozent ‘Weißanteil’ darf man sich denn zu den ‘Weißen’ zählen? Erst ab 80% ‘Weißanteil’? Oder erst ab 90%? Oder gibt es ‘Weiß’ nur zu 100% - alles andere ist ... ist ... irgendetwas anderes??!!
Wieviele muslimische Mädchen und Frauen wurden von Familienangehörigen schon regelrecht abgeschlachtet, weil sie sich einen weißen oder/und christlichen Partner ausgesucht hatten…? Oder nicht einen Cousin ersten Grades aus ihrem Herkunftsland als Ehemann akzeptieren wollten…? Wann wird sowas in der hiesigen Medienlandschaft mal als das bezeichnet, was es ist, nämlich blanker Rassismus…?
Also ich muss sagen, ich finde diesen Artikel mehr als bedenkenswert. Was ist denn die Quintessenz daraus? “Ja es ist in Ordnung, wenn ich mich als Hilfssherriff ENTGEGEN der Anweisung der richtigen Polizei (die ja schließlich das Gewaltmonopol hat), in eine gefahrvolle Situation begebe und dabei töte? ” Warum hat Zimmermann die Anweisung der Polizei ignoriert? Jeder Polizist lernt Verstärkung zu rufen, wenn er die Situation nicht unter Kontrolle hat, zum Selbst- und Fremdschutz. Dass dann auch das Töten eines Unbewaffneten über die Notwehr (stand your ground) geheilt werden soll, grenzt schon fast an Satire. Denn Zimmerman hat (soweit meine Infos) zuerst angegriffen, dass er dann Kontra bekommt, sich aber auf Notwehr beruft und jemanden tötet, obwohl ihm vorher ausdrücklich davon abgeraten wurde, kann nur falsch sein. Abgesehen davon: Der Autor disqualifiert sich schon selbst. a) beschreibt er Zimmermann als einen Weißen, obwohl dieser Latino ist (später nimmt er ebenfalls eine Unterscheidung in Weiße, Latinos und Afroamerikaner vor) und b) schreibt er von “hoffnungsloser Unterlegenheit”, jeder der die Bilder von Zimmermann gesehen hat, weiß dass dieser bei seiner Körperfülle per se nicht “hoffnungslos” unterlegen sein kann!
Sehr schöner Beitrag, das mit dem Zeugen hatte ich nicht mal gewusst und ich beschäftige mich mit dem Fall seit dem Tag an dem es passiert ist. Was noch fehlt ist folgende Negativ-Statistik: Für jeden Schwarzen, der von einem Weißen getötet wird, werden 13 Weiße von Schwarzen umgebracht. Das hier die Emotionen immer wieder hochkochen ist letztlich nicht verwunderlich, denn das Bild vom armen Schwarzen der all seine Probleme anderen in die Schuhe schieben kann muss einfach um jeden Preis am Leben gehalten werden, und wenn das so aggressiv auftretende schwarze Gruppierungen wie die Black Panther nicht schaffen, dann eben die politische Linke die auf den Opferkult als Wählernachschub angewiesen ist. Wer dachte, dass George Zimmerman nach all den Beweisen für schuldig gesprochen wird, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Besonders übel aufgestoßen ist mir allerdings die Montagsfolge der Daily Show. Normalerweise für gute Berichterstattung bekannt (wenn man bedenkt, dass es eigentlich Comedy sein soll) hat man hier der linken Agitation voll unter die Arme gegriffen, einfach erbärmlich.
Mit dem Wegfall des Rassismus in den USA kommen die Schwarzen schwerer zurecht als die Weißen. Schon bei der ersten Wahl Obamas konnte man denken, dass mit einem schwarzen Präsidenten ein entscheidendes Indiz für den Fortbestand des Rassismus verloren ging. Die weiße Mehrheit hat einen Präsidenten gewählt aus der schwarzen Minderheit. Das war ein starkes Symbol, eine starke Geste. Das war das Tüpfchen aufs “I”, das seit vielen Jahren in Entwicklung, in guter Entwicklung war. Keine Diskriminierung spätestens von dort an: gleiche Rechte, aber auch gleiche Pflichten. Obama hat gezeigt (und seine Regierungsmannschaft, wobei schwarze Regierungsmitglieder schon seit eh und jeh gab, ua. auch unter Georg W. Bush!), dass auch Schwarze Fleiß und Leistung erbringen können und auch sie dann ihre Karriere machen. Die stereotype Rechtfertigung, die Vergangenheit und die Gesellschaft überhaupt sei schuld an dem Scheitern der Schwarzen war noch schwieriger zu vertreten. Und dann so ein Prozessergebnis. Der Freispruch Zimmermanns war ja zugleich ein Schuldspruch für Martin. Er war an seinem eigenen Tod schuld. Nein, um sowas zu verkraften ist scheinbar die Mehrheit der Schwarzen noch nicht bereit. Sie würden sich lieber hintern dem weißen Rassismus verstecken, als sich zu reflektieren.
Über den Vorgang selbst kann nur gemutmaßt werden, aber es gibt auch ein paar Fakten: Sanford hat im Vergleich mit Gesamt-Florida und den Gesamt-USA einen weit überdurchschnittlichen Anteil an Schwarzen: Ferner liegt die Wahrscheinlichkeit, in Sandford im Vergleich mit Gesamt-Florida und Gesamt-USA, Opfer eines (Einbruch-)Verbrechens zu werden, ebenfalls weit überdurchschnittlich hoch (ca. Faktor 2,5)- Die Wohnanlage (community) von Zimmerman ist zwar gated (umzäunt), aber nicht gate-guarded (zugangsbewacht) und somit kann quasi jeder dort einspazieren/einfahren und in die Wohneinheiten einbrechen. Dass sich die Bewohner solcher Anlagen zu Nachbarschaftswachen verabreden ist absolut normal und logische Konsequenz aus der hohen crime-rate. Wenn also abfällig von Möchtegern-Polizist gesprochen wird, trifft das nicht den Kern der Tatsachen – Zimmerman war im Auftrag der Eigentümer/Bewohnergemeinschaft HOA (home-owners-association) unterwegs und ist “Streife” gegangen. In einem Stadtteil, wo die Schwarzen überproportional vertreten sind und gleichzeitig eine überproportional hohe Einbruchsrate vorliegt, ist es daher nicht zwangsläufig “rassistisch”, wenn eine „Streife“ einen, nicht in der Anlage wohnenden, unbekannten, schwarzen Jugendlichen, der sich trotz des warmen Wetters in Florida mit einer schwarzen Kapuzenjacke bedeckt, mit Misstrauen begegnet und diesen fragt, was er dort tut!
Ich habe es langsam genug, solche auserwählten Verbrechens-Darstellungen zu hören. Es ist doch das gleiche wie in Deutschland. Da wird erst einmal über ein Verbrechen an einem Immigranten gesprochen, ehe es erst einmal zu Fehlern und Schandtaten der Weltpolitik kommt. Desgleichen und nicht Rassen-Diskriminierend möchte ich betonen, wann wird berichtet , wann, wie und wie viele Bürger unseres Dt. Staates, in solche Konflikte intigriert sind und die Opfer sind. Ich bin doch das ewige Opfer, der ehemaligen Schandtaten meines Landes.—- Doch welches Land hat es noch nicht getan. Es soll jeder auf sein Land stolz sein können,wenn es dieses zulässt.Es wird sich über Sachen aufgeregt, in die man nicht eingreifen kann. Man regt sich auf und vergisst sich selbst dabei. Bleibt ihr selbst und fangt bei euch an.—- Oder wir färben uns alle lila—- Punkt um.——Bernd Gerhard Dittrich.
Ein sehr guter Artikel, Herr Müller! Vor allem auch die vielen Hintergrundinformationen, ich nehme an, daß sie aus amerikanischen Quellen stammen. Die Presse dort ist einfach objektiver und informativer und nicht mit deutschem “Qualitätsjournalismus” vergleichbar. Allein schon aus einem “Latino” einen “Caucasian” zu machen, ist schon ein ziemlich starkes Stück ...
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