Fundstück / 20.09.2012 / 00:15 / 0 / Seite ausdrucken

Mit dem Tschador geht es schneller

Falls Sie vom Münchner Fughafen abfliegen oder dort umsteigen und keine Lust haben, durch die Kontrolle zu gehen und sich begrapschen zu lassen, dann ziehen Sie sich einfach einen Tschador oder eine Burka an. Dann werden Sie einfach durchgewunken, vor allem, wenn sie mehrere Einkaufstaschen von Armani und Vuitton am Arm tragen. Ansonsten bleibt Ihnen nur die Möglichkeit einer nutzlosen Beschwerde.

Sehr geehrte Damen und Herren,
am 16.9. flog ich mit der Lufthansa von München nach Wien und musste bei der Sicherheitskontrolle die üblichen Schikanen über mich ergehen lassen: Schuhe, Schal, Gürtel, Jäckchen ausziehen. Die Dame neben mir, eine Muslima im Tschador hingegen musste rein gar nichts ablegen. Sie konnte mit ihrem zeltartigen Umhang mit Sehschlitz einfach die Kontrolle passieren. Ich bitte dringend um Aufklärung, wie Sie diese Ungleichbehandlung rechtfertigen und wie Sie unter diesen Umständen eigentlich gewährleisten können, dass die Dame mit dem Tschador nicht irgendwelche gefährlichen Dinge unter ihren Gewändern verbirgt.
Freundliche Grüße
Teresa W.

Sehr geehrte Frau W,
vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir bedauern außerordentlich, dass die Sicherheitskontrolle am Flughafen München Anlass zur Klage gab.
Die Personenkontrollen erfolgen am Flughafen München im Auftrag und unter Aufsicht der Regierung von Oberbayern und werden durch Personal der Sicherheitsgesellschaft am Flughafen München mbH (SGM), einer staatlichen Gesellschaft, vorgenommen. Unsere Gesellschaft hat keinen Einfluss auf das Personal oder den Kontrollstandard.
Wir haben uns daher erlaubt, Ihre Beschwerde zur weiteren Bearbeitung an die zuständige Aufsichtsbehörde zu leiten: Regierung von Oberbayern, Luftamt Südbayern, Luftsicherheitsstelle, Terminalstraße Mitte 18, 85356 München-Flughafen. 
Wir bedauern jegliche Unannehmlichkeiten und hoffen, dass Sie in Zukunft mit allen Dienstleistungen am Flughafen München zufrieden sind.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Reigl
Flughafen München GmbH
Geschäftsbereich Aviation/Marktforschung/Kundenservice

Sehr geehrter Herr Reigl,
vielen Dank für Ihre rasche Reaktion, aber leider haben Sie mit diesem Standard-Brief meine Frage nicht beantwortet, nämlich wie Sie die Sicherheit der Flugpassagiere gewährleisten können, wenn Sie vermummte und verhüllte Menschen die Kontrollen passieren lassen. Und wieso im Gegensatz dazu ich als zivil gekleidete Person alle möglichen Kleidungsstücke ablegen und auf Sprengstoff untersuchen lassen muss. Von wem kann ich dafür eine Erklärung bekommen?
Freundliche Grüße
Teresa W.

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