Korrektur/Ergänzung zu den Brücken: Die Eisenbahnbrücke, etwas stromaufwärts von der Antonowka-Autobahnbrücke, hatte ich vergessen. Dazu kenne ich keine Bilder, auf Frontkarten wird sie schon länger als zerstört gekennzeichnet. Ob sich hier jetzt etwas verändert hat, weiß ich nicht. - Und das AP-Bild von den Gefesselten dürfe sich auf dieselbe Situation beziehen wie das in der FAZ, wenn es nicht sogar dasselbe Foto ist (nach nochmaligem Lesen des Textes von Klaus Keller), aber die mir bekannte Bildunterschrift spricht von Plünderern. Als Kollaborateure wären sie arg jung. Für eine Abrechnung mit Kollaborateuren bis hinunter zu Banalitäten kenne ich keinerlei auch nur halbwegs ernstzunehmende Behauptungen. Diebe, die so aussahen, wie diese beiden, habe ich in Rußland und der Ukraine öfter gesehen. Somit halte ich Bild und Unterschrift für zutreffend, solange nichts anderes vorliegt. Und für undramatisch, v.a. angesichts des sonstigen Kriegsgeschehens.
Alte Männer mit morbiden Gesichtern. GBS*: Hüte dich vor alten Männern, denn sie haben nichts zu verlieren. * Guillain-Barré-Syndrom, aufsteigende Lähmung bis hin zum Atemstillstand. Wer reicht ihnen den Schierlingsbecher?
@Rainer Irrwitz :”...Die Ukraine braucht endlich eine demokratisch gesinnte Regierung die Menschenrechte achtet und keine Nazioligarchenmafia an der Spitze. Das gleiche gilt natürlich für Russland.” Ja, die sollten sich endlich mal an Deutschland ein Beispiel nehmen! Der woke deutsche Ökofaschismus wäre doch da mal eine echte “Alternative”! MfG
@AlexGross: Die Brückenfrage mag irritieren - WENN man nicht mal etwas genauer nachschaut. Im Bereich gibt es nur zwei Dneprbrücken, die Antonow-Autobahnbrücke am Ostrand von Kherson und die über den Staudamm von Kakhowka. Es gibt ja reichlich Bilder. Da kann man sehehn, daß schon lange die Fahrbahnen zerschossen waren, also für schwere Fahrzeuge unbrauchbar. In Kherson wurde daher von den Russen am Fuß der Brücke noch ein Pontonübergang erbaut, mit begrenzter Kapazität. Teile der Pontonbrücke wie auch ganze Segmente der Autobahnbrücke wurden von den Russen vor ihrem Anzug zerstört. - Es gibt aktuelle Bilder von gefesselten Marodeuren, die sich von denen aus der Nordukraine unterscheiden, auf die ich mich vorhin bezog. Dabei ist zu beachten, daß zunächst versucht wurde, das rechte Dneprufer vor dem Abzug der Russen vollständig zu evakuieren. Zwar wurde das recht bals wieder aufgegeben, es entstand aber doch einiger Leerstand. In solchen Situationen kommt es fast immer zu Plünderungen. Das FAZ-Foto kenne ich nicht, nur eins von AP. Da sind zwei Jungs an Pfeiler gefesselt, mit Kabelbindern an den Händen. Ich sehe da kein Drama, die Erklärung der Plünderung als Grund erscheint glaubhaft, die Jungs wurden nicht sichtbar mißhandelt. Da sieht man bei “schlechten Demos” in Berlin regelmäßig deutlich bösartigere Szenen. Aber vielleicht kennt ja jemand andere Dokumente… - Zum Staudamm wurde auch viel spekuliert. Der geht von ein paar Einschüssen nicht kaputt. Derzeit brächte eine Zerstörung auch kaum Nutzen für beide Seiten. - @Chr. Kuhn: Von “komplettem Austilgen” der russischen Sprache in der Ukraine kann nur schwatzen, wer ignoriert, wie alltäglich sie dort ist, in allen Landesteilen. Beliebter wurde sie jetzt freilich nicht. Puschkindenkmäler wurden auch in Ostdeutschland als Besitzmarken errichtet, die Kultur war nur vorgeschoben. In Weimar z.B. neben der Anna-Amalia-Bibliothek, ganz klassisch-stalinistisch.
Der Dnjepr ist ein breiter Fluss. Seine Brücken sind zerstört. Die russischen Truppen auf der rechten Seite müssen aber versorgt werden. Deshalb gibt es ersatzweise Fähren. Eine zeitraubende Improvisation. Die Fähren sind zudem ukrainischem Beschuss ausgesetzt und die russische Luftabwehr tut sich etwas schwer. Statt also die schlecht versorgten Russen auf der rechten Seite zu verheizen, koste es was es wolle und Putin ist eben nicht Hitler, wird geordnet ein taktischer Rückzug durchgeführt. Dann stehen die Russen auf dem linken Ufer, der Dnjepr ist breit und es gibt immer noch keine Brücken. Eine Auffangstellung wie aus dem Bilderbuch. Und das passt gut, denn die offensiven Eigenschaften der russischen Armee sind weiterhin ausbaufähig. Das kommt davon, wenn man mit 2:3 angreift, Kiew mit 20.000 Mann einkesseln will und seine Panzerkolonnen einfach von Manpads abschiessen lässt. Mal angesehen von einigen logistischen Bedürftigkeiten.
Die montäglichen Expertisen dieses Schreibtischstrategen haben den Wert von Weissagungen, wie sie früher die Wahrsager auf dem Jahrmarkt feilboten. Auch wenn der Verfasser geograhisch näher am Geschehen sitzt, kann er den Wahrheitsgehalt der ihm zugesteckten “Infomationen” und ihre Hintergründe ebenso wenig nachprüfen wie seine Leser. Diese glauben daran oder auch nicht, je nachdem, ob es ihnen in den Kram passt oder nicht, Deshalb habe ich kein Interesse, an dem regelmäßigen, mit Wunschdenken und Polemik unterfütterten Propagandabooster, solange Ihr nicht auch die Propaganda der Gegenseite bringt. Das aber ist ja bekanntlich bei uns streng verboten, was einiges darüber aussagt, was die da oben vom mündigen Staatsbürger halten. Viel interessanter und auch leichter recherchierbar wären die bereits eingetretenen und noch zu erwartenden wirtschaftlichen und sozialen Schäden in unserer Buntenrepublik und in Euro- pa durch die Selbstmordsanktionen und die Verschleuderung von Steuergeldern an die Kriegsindustrie . Dankbar wäre man als Achgut-Pate auch für die Nennung der Regisseure und Profiteure dieses Konflikts und die Höhe ihrer Kriegsrendite.
faz Bildunterschrift: Ukraine, Cherson: Ein ukrainischer Soldat und Anwohner am Sonntag mit zwei mutmaßlichen Kollaborateuren, die an Pfeiler gefesselt sind… So kann man Siege natürlich auch feiern. Könnte Völkerrechtswidrig sein was da dokumentiert wurde. Das Bild ist mittlerweile von der Leitseite verschwunden. - Zur Räumung der Stadt: Zitat: “Es geht nicht darum Städte zu verteidigen. Sondern darum die feindliche Armee zu vernichten.” Datum September 1914, Schlacht an der Marne. Ein französischer General zu einem Stabsoffizier der sich Gedanken wegen Paris macht. PS Als Begleitmusik zur Feier des Tages kann man es mit Les Préludes von Franz Liszt versuchen. Im Netz findet sich u.a. eine Einspielung von Daniel Barenboim mit den Berlin Philharmonikern in Staatsoper Berlin (1998)
Werde wohl nie begreifen, wie man aus - verständlicher - Opposition gegenüber den Rotgrünen, einen Angriffskrieg sogar gutheißen, also nicht nur hinnehmen kann. Wie weit geht der Hass? Putin ist hier ganz klar der Aggressor, die Ukraine wurde angegriffen. Da ist es sch…egal, was die für eine Regierung haben. Bomben auf Unschuldige sind ein Verbrechen. Immer.
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