Der Innenminister hat die Diskussion um eine deutsche Leitkultur wieder aufgegriffen, schließlich ist Wahlkampf. "Wir sind nicht Burka", schreibt er in "Bild am Sonntag". Für manche reicht das nicht, für andere ist es schon zu viel des Guten. "Brauchen wir nicht! Nazis! Überflüssig! Wir haben doch das Grundgesetz!“ Man kennt die Reflexe.
Aber reicht das Gesetz allein wirklich aus? Folgende acht Dinge, die in Deutschland nicht verboten sind:
1) Es ist nicht verboten, euren ältesten Sohn zum Herrn über alle weiblichen Familienmitglieder zu erklären, obwohl er selbst noch ein Kind ist.
2) Es ist nicht verboten, eure 8-jährige Tochter in ein Kopftuch zu hüllen und sie von gleichaltrigen Jungs abzuschotten und in ein Leben als Hausfrau zu drängen.
3) Es ist nicht verboten, eure Kinder vom Schwimmunterricht fernzuhalten, euren Töchtern zu verbieten, Fußball zu spielen oder Skateboard zu fahren.
4) Es ist nicht verboten, Frauen nicht die Hand zu geben, nur weil sie Frauen sind.
5) Es ist nicht verboten, euren Kindern vorzuschreiben, wen sie wann zu heiraten haben oder dass sie zu heiraten haben.
6) Es ist nicht verboten, den Westen zu hassen, obwohl ihr seine Errungenschaften in vollen Zügen genießt.
7) Es ist nicht verboten, die sexuellen Bedürfnisse eurer Familienmitglieder zu unterdrücken.
8) Es ist nicht verboten, ein Leben zu führen, in dem alle Dinge göttlich vorbestimmt und weltliches Wissen keinen Wert hat. Das Grundgesetz verbietet euch nicht, ein trauriges, unmündiges Leben zu führen.
Mit anderen Worten: Ihr dürft das. Ist es okay, sich da einzumischen? Na klar, denn Mündigkeit ist die Voraussetzung für ein freies Leben und genau deshalb bleibt die Leitkulturdebatte aktuell. Mit kulturrelativistischen Ausreden mag man sich Freunde machen, schließlich kommt Multikulti immer cool. Die Suppe auslöffeln müssen die anderen. Mit tolerant, bunt und offen hat deren Leben dann aber wenig zu tun.