Jan Schneider, Gastautor / 30.11.2019 / 12:00 / Foto: Pixabay / 55 / Seite ausdrucken

Mehrheit der Deutschen hat ,,schlechtes“ Verhältnis zu Amerika

Von Jan Schneider.

Verschwörungstheorien en masse, „die sind eh alle bekloppt“, „Trump der Clown“ – das hört man, wenn man viele Deutsche auf der Straße nach ihrer Meinung zu den Vereinigten Staaten von Amerika fragt. Geht man aber über den großen Teich, sieht die Antwort ganz anders aus: 75 Prozent der Amerikaner bezeichnen das deutsch-amerikanische Verhältnis als gut oder sehr gut, während es in Deutschland nur 34 Prozent so sehen. Zwar sind beide Zahlen im Vergleich zum letzten Jahr gestiegen, jedoch nicht auf dem Niveau vor Trumps Amtsantritt 2017. Die schlechte Sicht auf das Verhältnis hängt wohl zum großen Teil mit Präsident Trump zusammen, über den es in Deutschland nach wie vor viele Vorurteile gibt. 

Die von Pew-Research und dem Körber-Institut veröffentlichten Zahlen zeigen ebenfalls, dass zwar mit 52 Prozent der Deutschen eine Mehrheit die US-amerikanische Truppenpräsenz in Deutschland als wichtig für die nationale Sicherheit ansieht, in Amerika sind es jedoch 85 Prozent. Woher diese geringe Wertschätzung für Amerika kommt, hat wohl mehrere Gründe. 

Schon genannt wurde Donald Trump, der stets um ein gutes Verhältnis zu den NATO-Partnern bemüht ist, jedoch zu recht einfordert, dass Deutschland das 2-Prozent-Ziel erfüllen soll. Auch sind die Medienberichte in Deutschland über seine Arbeit und seine Person sehr negativ. Hinzu kommt, dass viele Deutsche die USA für den Bürgerkrieg in Syrien und die damit verbundene Flüchtlingskrise verantwortlich machen. Zudem verstehen viele Deutsche amerikanischen Patriotismus und die Freiheit des Waffenbesitzes nicht und bezeichnen Amerikaner als verrückt. 

Arroganz und Neid

Dankbarkeit für den Schutz Deutschlands vor einer sowjetischen Besatzung, für die Befreiung vom Nationalsozialismus und die Mitwirkung an der deutschen Einheit sucht man hierzulande oft vergebens. In den Staaten jedoch weiß man klassische deutsche Tugenden, deutsche Ingenieurskunst und vor allem deutsche Autos wertzuschätzen. Wie viel davon noch aktuell ist, sei mal dahingestellt, zumindest sehen es die Amerikaner so. 

Neben Verschwörungstheorien und Trump könnten aber noch zwei weitere Gründe existieren: Arroganz und Neid. Deutsche sehen sich gerne als kluge Nation an, aber vor allem als moralisch-erhabene, wie man an der Generation Greta unschwer erkennen kann. Neidisch ist man jedoch in unserer Gesellschaft gerne, auch auf erfolgreiche Staaten wie Israel und die USA. Die Gründe für die Amerika-Ablehnung könnten also auch ganz einfach eines sein: in nationalen Komplexen verwurzelt.

Dieser Beitrag erschien auch bei Apollo-News.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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A. Ostrovsky / 30.11.2019

Gerhard Hotz / 30.11.2019 Offenbar ist im Großindustriellen Bereich die Planwirtschaft der Marktwirtschaft überlegen. Momentan Versagen aber beide und es ist zu erwarten, dass man sich deshalb nun vom Großindustriellen Bereich verabschieden wird. Herstellung realer Güter ist sowas von gestern. Das Kapital vermehrt sich viel leichter bei Spekulation oder Vermietung. Spekulation hat Risiken, aber Vermietung ist sicher. Der Zustand des Vermieteten Objekts ist egal, nur das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt den Preis. Das ist wie bei CO2. Durch pures Nichtstun steigen die Renditen regelmäßig nach Plan, wenn man die nötigen Rechtsgrundlagen geschaffen hat. Natürlich muss bei der Annahme der Gesetze das Parlament durch Nichtstun oder wenigstens Abwesenheit glänzen, aber das ist ja kein Problem. Man muss die nur durch laufenden Pillepalle-Blödsinn zermürben. Merkel ist die Idealbesetzung im Sinne der Finanzplanwirtschaft, also der Planwirtschaft im Finanzbereich. Sie ist die Symbiose aus Stalin und Rothschild. Den fehlenden aristokratischen Hintergrund kompensiert sie durch Autokratie. Fängt auch mit A an, wie sie selbst. War Stalin mal im Jesuitenseminar? Ich glaube ja. Ein sehr sehr alter Plan, von langer Hand vorbereitet und zielstrebig betrieben, ist endlich Wirklichkeit. Ich meine dafür verdient nicht Greta den Nobelpreis, sondern Merkel.

Eugen Richter / 30.11.2019

Was höre ich am häufigsten als negatives Urteil, wenn ich mich als US-Sympathisant oute? Die Amis haben keine Krankenversicherung. Die Deutschen waren noch nie mehrheitlich amerikaaffin.  Diejenigen, die man darunter zuordnen kann sind häufig in die Staaten ausgewandert. Kenne ich nicht selten aus der eigenen Familie. Die anderen (der Rest?)  bleiben hier. Ist eine klassische Selektion.

Sabine Schönfelder / 30.11.2019

“Hinzu kommt, dass viele Deutsche die USA für den Bürgerkrieg in Syrien und die Flüchtlingskrise verantwortlich machen”, ist sicherlich eine ‘genudgte’ Frage, wurde tendenziös formuliert, denn die Masse der Befragten, behaupte ich, haben von der Genese dieses Krieges keine Ahnung. Die USA war und ist der Linken natürliches Feindbild. Es ist ein wirtschaftlich potentes Land, das Land der ‘Tellerwäscher-Millionäre’ und Selbst-made-men. Ein Land in dem Reichtum bewundert wird und die Landbevölkerung noch eigenständig pragmatisch denkt, weit weg von den politisch linken Einflüsterern der Megastädte an Ost-und Westküste. Trump ist ein Segen, nicht nur für die USA, sondern für alle freiheitsliebenden Menschen der Welt, die Marktwirtschaft und Pluralismus für unabdingbare demokratische Diziplinen ansehen. Ich mag ihn für zwei und rücke die veröffentlichten Zahlen damit wieder ins rechte LICHT!

Daniel Zander / 30.11.2019

Donald Trump ist nur der Vorwand, um den in Deutschland grassierenden Anti-Amerikanismus auszuleben, der hierzulande geradezu Tradition hat. Wie sah es denn aus, als der Messias regierte? Gerade im der Amtszeit Obamas bemühten sich alle deutschen “Qualitätsmedien” stets beharrlich, den angeblich latenten Rassismus der US-Amerikaner hervorzuheben, um eine Amerika-Verachtung am Köcheln zu halten, die in Deutschland seit den 68ern und ihren Kindern im Geiste zum festen Bestandteil der politisch-medialen (Un)Kultur geworden ist.

Clemens Hofmeister / 30.11.2019

Irgendwie geht das alles am Thema vorbei. Es ist doch komplett bescheuert, so herumzumoralisieren. Egal gegen wen. (Man kann dabei nur daraufkommen, dass man selbst im Glashaus sitzt.) Daher am Beispiel Amiland die zu stellenden Sachfragen: Haben die einen guten Präsidenten, was ist der Vorteil daran für Deutschland und wie kann man den ausnutzen? Haben die einen schlechten Präsidenten, was kann dabei der Vorteil für Deutschland sein und wie ist der auszunutzen? Ist der ein Trottel, was kann dabei der Vorteil für Deutschland sein und wie ist der auszunutzen? Ist der ein Hegemonialist ... das Prinzip dürfte jetzt klar sein. Alles andere ist nur BigMac Royal mit Käse.

M. Simon / 30.11.2019

Meiner Meinung nach haben die Deutschen gegenüber den Amerikanern einfach einen riesigen Minderwertigkeitskomplex, den sie einfach nicht überwinden können. Da lässt man sich lieber von Putin oder Erdogan verarschen als von den USA unterstützen.

J.R. Huels / 30.11.2019

Amerika ist etwas für Auswanderer-Typen, selbstverantwortlich lebende und freiheitlich denkende Menschen, die mutig das Leben angehen und anpacken. - - - Deutschland ist eher was für obrigkeitshörige Bücklinge, die sich nach Anleitung und Führung sehnen und sich ein Leben ohne Arbeitslosen-, Renten-, und diversen anderen Versicherung nicht vorstellen können. Im Übrigen ist es den allermeisten Amis herzlich egal, was die 87%-Lemminge über die USA denken.  - - -  Früher habe ich bei Fragen nach meiner Herkunft einigermaßen stolz meine Geburt in Deutschland erwähnt, heute ist mir der Hinweis auf meine ungarische Abstammung wichtiger. Ich verbinde kaum noch positive Gefühle mit Deutschland, meine alte Heimat hat mich verlassen…. Jetzt freue ich mich auf meine neue Wahlheimat inkl. dem besten Präsidenten aller Zeiten und bin froh, dieses Shithole-Country in spe aka Bananenrepublik Deutschland hinter mir zu lassen. God bless America

Marc Blenk / 30.11.2019

@ Frank Volkmar, “Sie sprechen nicht nur mit einer Stimme sondern tun dies von früh bis spät in nahezu allen Medien. Auffällig das nichts hinterfragt wird…” Hundertprozentige Zustimmung. Das betrifft nicht nur Trump und die USA, sondern quasi alle wichtigen Themen im Lande. Da werden bspw. 15 Jährige Friday for Future Kids befragt und danach wird keinerlei Einordnung vorgenommen, sondern in die Propaganda - Posaune geblasen.

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