Sicherheitsbehörden fürchten Anschläge. Warnungen schon seit Wochen.
In den kommenden Monaten kommt eine außergewöhnlich hohe Zahl an Straftätern auf freien Fuß, die wegen einer Straftat Zusammenhang mit islamistisch motiviertem Terrorismus in deutschen Gefängnissen sitzen, berichtet welt.de. Konkret habe das Bundesjustizministerium demnach Kenntnis über „15 bis 20 Personen“, die derzeit wegen einer Tat im Bereich des islamistisch motivierten Terrorismus in einem deutschen Gefängnis sitzen und voraussichtlich 2022 freikämen. Das habe eine Sprecherin auf Anfrage von WELT AM SONNTAG mitgeteilt.
Hinzu kämen demnach 18 weitere Personen aus dem „Phänomenbereich Islamismus bzw. Verdacht“, die derzeit unter besonderer Beobachtung der Vollzugsbehörden stünden und ebenfalls in diesem Jahr aus der Haft entlassen werden sollen. Da sich erfahrungsgemäß einige Inhaftierte hinter Gittern weiter radikalisieren, fürchten Sicherheitsbehörden, dass sie kurz nach dem Ende ihrer Haft wieder zuschlagen könnten.
Bereits vor Weihnachten hatte es einige öffentliche Warnungen vor der anstehenden Haftentlassung gefährlicher Islamisten gegeben - verbunden mit der Forderung an die zuständigen Ministerien, sich auf diese Gefahren vorzubereiten. Davon berichtete seinerzeit u.a. faz.net. So hatte der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Alexander Throm gefordert, dass die Sicherheits- und Justizbehörden von Bund und Ländern jetzt handeln müssten, den die Anschläge in Wien und Dresden 2020 hätten gezeigt, wie real die Bedrohung von aus der Haft entlassenen Islamisten sei.
Auch der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hatte seinerzeit vor einer Entlassungswelle in diesem Jahr gewarnt, jedoch damals nicht sagen können, um wie viele Extremisten es dabei gehe.