Gastautor / 14.12.2008 / 22:15 / 0 / Seite ausdrucken

Marc Grimm: Ein großes Mißverständnis

Feindbild Muslim – Feindbild Jude - Wissenschaftliche Konferenz über das Verhältnis von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit veranstaltet vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin

Wolfgang Benz eröffnete die Konferenz und nahm einleitend Stellung zur Kritik, die im Vorfeld u. a. in SZ und Jerusalem Post geäußert wurde. Vorurteilsforschung , so Benz in Bezug auf die Kritik, dass die Konferenz Antisemitismus relativiere, habe auch andere ausgeschlossene Gruppen zu fokussieren. Strukturelle Ähnlichkeiten herausarbeiten zu wollen, verharmlose den Antisemitismus nicht. Im Gegenteil, für solche Forschung sei Antisemitismusforsc hung paradigmatisch. Kategorien der AS-Forschung müssten auf andere Vorurteile übertragen werden. Durch diesen analytischen Transfer ließen sich Feindbilder vergleichen. Die Kritik am Konzept der Tagung wies Benz auch mit dem Verweis auf andere Tagungen mit ähnlichem Topos zurück. Vor zwei Jahren schon hätte der Zentralrat der Juden in Deutschland eine Konferenz zum Thema gemacht und dabei sogar den Begriff der Islamophobie benutzt. Auffällig sei, dass die Debatten um den Bau von Moscheen, Motive der Kritik am Bau von Synagogen im 19. Jh wiederholen. Benz verwieß darauf, dass das Zentrum für Antisemitismusforsc hung vor ein paar Jahren in der Kritik stand, als Wenzel und Bergmann 2003 in einer Studie den virulenten AS jugendlicher Migranten belegt hatten und dasEuropean Monitoring Center on Racism and Xenophobia (EUMC) die Studie aufgrund der hohen politischen Brisanz zurückgehalten hatte. Ähnlich wie damals, sei auch heute die Kritik wieder politisch motiviert. Wissenschaft aber dürfe sich davon nicht beeinflussen und sich keine Denkverbote auferlegen lassen.

Angelika Königseder vom Zentrum für Antisemitismusforsc hung stellte in ihrem BeitragFeindbild Islam fest, dass sie pauschale Kritik an dem Islam dessen Vielfalt nicht gerecht würde. Die Debatte um die angebliche Unvereinbarkeit von Islam und Demokratie werde nicht problemlösungsorient iert geführt. Seit 9/11 und der Ermordung Van Goghs gewinne das Feindbild Islam eine neue Qualität: Islamfeindlichkeit beschränke sich nun nicht mehr nur auf die politische Rechte und es würde keine Unterscheidung mehr zwischen Islamisten und normalen Gläubigen gemacht. Religion würde als eigentliches Konfliktpotential gesehen. Jürgen Leibold und Steffen Kühnel[1] hatten 2003, also nach 9/11, in einer empirischen Studie noch keine Islamfeindlichkeit feststellen können. Erst die Ermordung Theo van Goghs kennzeichne den Wendepunkt zur Zunahme der Vorbehalte gegen Moslems in der Bevölkerung. Problematischerweis e wolle die Mehrheitsgesellscha ft die Moslems nicht in ihrer Vielfalt wahrnehmen. Dabei sei diese eine heterogene Minderheit, von der 1,1 Mio. die deutsche Staatsbürgerschaft besäße. Als Beispiel pauschaler Zuschreibung nannte Königseder das Kopftuch, das als visuelles Symbol der Islamisierung gehandelt werde. Dabei werde oft behauptet, dass jede Verhüllung fremdbestimmt sei. Dies sei als pauschale Zuschreibung falsch und die Kritik widerspreche zudem dem Recht auf freie Kleiderwahl. Unter dem Vorwand der Kritik am Kopftuch werde Kritik am Islam vorgebracht.

Im Widerstand gegen Moscheebauten in Deutschland sah Königseder sichtbare Parallelen zum Synagogenbau im Kontext der Emanzipation der Juden im 19. Jh..

Diffuse Ängste würden mit der Debatte über die Islamisierung geschürt. So hätten Alice Schwarzer und Frank Schirrmacher sich im Interview in der FAZ[2] die Bälle zugespielt und einfache und naive Argumente ausgetauscht. Obwohl Iran und Saudi-Arabien verfeindete Staaten seien, würden sie von beiden Gesprächspartnern als Verbündete im Kampf um die Islamisierung Europas charakterisiert. Königseder sah darin klare Anzeichen für Verschwörungsdenken.

Den Medien wies sie eine wichtige Rolle bei der Etablierung des Feindbildes Islam zu: So hatte der Stern einen Artikel zur iranische Bedrohung mit einer Moschee bebildert. So würden iranische Atombomben mit dem Islam in Verbindung gebracht werden.

In ihrem Kommentar zum Referat von Angelika Königseder stellte Sabine Schiffer[3] von der Universität Erlangen die Islamfeindlichkeit in Relation zum Antisemitismus. Der Karikaturenstreit zeige, dass das Diffamierungspotent ial von Karikaturen nicht ernst genommen werde. Während antisemitische Karikaturen kritisiert werden würden, würden anti-islamische unter dem Aspekt der Meinungsfreiheit debattiert.

Dabei sei das Feindbild Islam auch ein großes Missverständnis. Es erfülle wichtige Funktionen. Wie im 19. Jh mit den Juden, würden mit ihm heute sowohl Ängste als auch Identität produziert. Allerdings sei der Islam nicht das einzige Feindbild, meinte Schiffer mit Verweis auf Russland und diagnostizierte ein Feindbild Asien, das in 10 Jahren stark werden könnte.

Schiffer beklagte, dass im Kontext der Debatte um Iran immer wieder von Vernichtungsdrohung en des Iran die Rede sei. Darin sah sie eine Relativierung des Holocaust. Offensichtlich aber, so Schiffer, gäbe es legitime und illegitime Nazivergleiche.

Verdienst der Antisemitismusforschung sei es, dass Antisemitismus vom Bezug auf das Verhalten realer Juden getrennt wurde. Das müsse auch mit dem Begriff der Islamfeindlichkeit geschehen. Antisemitismus sei heute verpönt. Islamophobie aber sei dies noch nicht.

Schiffer betonte, dass ein Vergleich keine Gleichsetzung sei.

Eine Problem sieht Schiffer darin, dass Antisemitismus immer mit dem Holocaust assoziiert werde, auch in der politischen Bildung.

Im Berliner Antisemitismusstrei t von 1880 sieht sie Parallelen zur heutigen Leitkulturdebatte.

Selbstmordattentäter, so Schiffer, seien ein weltweites Problem, aber diese würden als islamisches Problem verhandelt. Dies eine Projektion und Verschiebung.

Ihren Kommentar beendet Schiffer mit Fragen, die es zu beantworten gälte: Wann ist der Anti-Antisemitismus diskurs gescheitert? Warum ist Antisemitismus auch heute noch virulent? Wie kann es gelingen Missstände zu benennen, ohne Feindbilder zu schaffen?

Auf die aus dem Publikum an Schiffer gerichtete Frage, warum denn der Begriff der Islamophobie nicht auseinandergenommen werde, antwortet sie, dass es primär darum ginge, den Geist der ganzen Diskussion zu erfassen.

Der Weg in die gesellschaftliche Teilhabe ließe Feindbilder entstehen. Königseder bestärkte dies. Solange Putzfrauen Kopftücher trugen, wäre dies egal gewesen. Erst die Teilhabe und Sichtbarmachung (in Form des Kopftuches und der Moscheebauten) habe zu Projektionen und abstrakten Neiddiskussionen geführt. Auf diese Weise wäre sozialer Sprengstoff religiös aufgeladen worden. Allgemein, so Königseder, ließe sich von einer Kulturalisierung von Diskursen sprechen.

Das zweite Panel eröffnete Juliane Wetzel vom Zentrum für Antisemitismusforsc hung mit ihrem Vortrag über Judenfeindschaft unter Muslimen in Europa.

Seit Beginn der zweiten Intifada im Jahr 2000, seien antisemitische Stereotype unter muslimischen Migranten virulent. Dabei hat der Antisemitismus keine Anknüpfungspunkte an die islamische Tradition. Dass der Antisemitismus unter Muslimen in Europa mit politischen Ereignissen in Europa einhergehe, sei am besten mit Michael Kiefers Begriff der Islamisierung des Antisemitismus beschrieben. Die jugendlichen Täter seien dabei selbst Opfer von Diskriminierung. Bevor sie auf die Ursachen des Antisemitismus unter Muslimen zu sprechen kam, stellte Wetzel fest, dass Islamisten den Islam nicht als Religion, sondern als Gesellschaftskonzep t begreifen. Antijüdische Auswüchse im Islam ließen sich in ihrer Vehemenz nicht mit der des christlichen Antisemitismus vergleichen.

Wetzel fragte, wie es käme, dass der islamische Antisemitismus derzeit soviel Aufmerksamkeit erführe und liefert die Antwort gleich mit: Er passe ins Repertoire der islamfeindlichen Stimmung. Ausgeblendet würde dabei, dass Antisemitismus kein originär islamisches Phänomen sei. Er müsse als gesamtgesellschaftl iches Phänomen begriffen werden, das quer zur Herkunft liege.

Während aber der Antisemitismus der Muslime eine Reaktion auf reale Konflikte sei, hätte der Antisemitismus der Mehrheitsgesellscha ft mit dem Verhalten realer Juden nichts zu tun.

Als eines der Motive für den Antisemitismus unter Muslimen nannte Wetzel das Gefühl der Benachteiligung gegenüber den integrierten Juden. Dieser Neid schüre das Vorurteil. Dazu komme, dass die koloniale Erfahrung (der Eltern) öffentlich nicht so thematisiert werde wie der Holocaust.

Sergey Lagodinsky vom Global Public Policy Institute in Berlin problematisierte in seinem Kommentar den Begriff des islamischen Antisemitismus, der fraglich sei, weil er den Antisemitismus islamisiere. Es stelle sich bei dem Begriff die Frage, was das Islamische an diesem Antisemitismus sei. Er unterschied vier Zugänge zur Beantwortung der Frage: den personellen, den geschichtlichen (vgl. Küntzel, Wistrich), den theologischen und den institutionellen. Mit Sicherheit ließe sich sagen, dass der personelle Ansatz nicht zielführend sei, weil der Antisemitismus muslimischer Jugendlicher nicht notwendig auf deren Religion zurückzuführen sei.

Das dritte Panel eröffnete Yasemin Shooman vom Zentrum für Antisemitismusforsc hung[4] mit einem Referat über Politically Incorrect (PI), den größten deutschen Webblog[5]. PI, so Shooman, stehe exemplarisch für eine islamfeindliche Öffentlichkeit. Dort gebe man sich pro-amerikanisch und pro-israelisch, das eigentliche Anliegen aber sei der Kampf gegen die sogenannte Islamisierung. Shooman zitierte Kommentare von Usern, die im Forum von PI über die dunkle Macht fabulieren, die verhindere, dass angemessen über bestimmte Themen debattiert werde. Der öffentliche Diskurs, so der Grundtenor der Beiträge bei PI, werde von Moslems dominiert. Muslimen würde so Dominanzstreben unterstellt. Die Parallele zum Antisemitismus, so Shooman, sei offensichtlich.

Durchweg finde bei PI der Kampfbegriff des Islamfaschismus Verwendung. Er diene einerseits dazu den Islam als totalitär zu denunzieren und habe zum anderen eine Entlastungsfunktion , weil so die Agitation gegen den Islam in Kontinuität zum Kampf gegen den Faschismus gestellt werden könne. Indem man sich bei PI israel- und die judenfreundlich gebe, würde eine Opfergemeinschaft derer hergestellt, die in der Bedrohung durch Muslime geeint ist.

Zudem würde auf PI oft das Bild des von Moslems gekauften Politikers auftauchen. PI-User würden Unterwanderungsszen arien entwerfen, die Europa als Machtobjekt von Muslimen halluzinieren. Während im klassischen Feindbild die Muslime als Untermenschen erschienen, wäre derzeit ein Wandel zu beobachten: Muslime würden zunehmend als Bedrohung wahrgenommen.

Neben dem Unterwanderungsszen ario, führt Shooman aus, sei der Täuschungsvorwurf (Taquia) ein häufig von PI-Usern bemühtes Bild, das Muslime als prinzipiell unehrlich charakterisiere.

Shooman sieht die neuen Qualität des antimuslimischen Rassismus darin, dass dieser sich nicht gegen Migranten, sondern nur gegen Muslime richte. Muslime würden dabei als Ethnie begriffen. Alle „Wesensheiten” der Muslime werden aus dem Islam abgeleitet.

Des weiteren tauche auf PI immer wieder das Horrorszenario des Geburten-dschihad auf. Dieses Bild sei vermittelt über die bürgerliche Presse schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die angebliche Deutschenfeindlichk eit der Muslime sei eine Projektion des eigenen Rassismus auf Muslime. Der eigene Hass auf das Kollektiv der Muslime soll dadurch rationalisiert werden.

In ihrem Kommentar zeichnete Iman Attia[6], freiberufliche Erziehungs- und Sozialwissenschaftlerin aus Berlin, die von ihr als diskursive Parallelen benannten Gemeinsamkeiten von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit nach. Sie betonte die Wichtigkeit, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit zusammen zu bringen. Denn die Strategie des Teilens und Herrschens sei bekannt.

Attia kritisierte die Gleichsetzung von Islam und Islamismus und die Begründung der Islamfeindlichkeit durch Zitate aus dem Koran. Islamismus und Islamfeindlichkeit würden sich in ihrem Absolutheitsanspruc h gleichen.

Heute, so Attia, gäbe es eine moralische Tabuisierung des Antisemitismus. Allerdings wäre der Antisemitismus dadurch nicht verschwunden, er stelle sich nur anders dar: in Form des anti-muslimischen Rassismus. Muslimen werde die Schuld für alle Missstände in der Gesellschaft zugeschrieben. Muslime, so Attia, seien heute die Platzhalter für die Juden. Was gegen die Juden nicht mehr gesagt werden dürfe, wird heute gegen Muslime vorgebracht.

Attia stellt abschließend die Wichtigkeit der Intersektionalitä t der Vorurteilsforschung heraus. Diskriminierungsfor men seinen interdependent und müssten deshalb auch in ihrer Abhängigkeit erforscht werden.

Auf die Frage aus dem Publikum, nach dem Verhältnis von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit bestärkt Attia ihre Ausführungen noch einmal: Am Topos der Weltherrschaftsansp ruchs, der Muslimen unterstellt wird, ließe sich die Übernahme von antisemitischen Diskursen in den gegen Muslime gewendeten nachzeichnen.

Wolfgang Benz nutzte die Ankündigung für die Kaffeepause um zu klar zu stellen, dass es auf der Tagung nicht im die Klärung von Begriffen ginge. Damit wolle man sich nicht aufhalten, sondern lieber zu den Inhalten kommen.

Das vierte Panel eröffnete Peter Widmann vom Zentrum für Antisemitismusforsc hung zum Thema Rechte Dogmen für die Mitte. „Islamkritik am Beispiel von H.-P. Raddatz. Widmann charakterisiert Raddatz als eine der zentralen Figuren antiislamischer Agitation. Unter dem Vorwand der Islamkritik würde Rechtspopulismus betrieben und Muslime würden unter Generalverdacht gestellt Frauen-, Homosexuellen- und Demokratiefeindlich zu sein. In diese Form der Propaganda gegen Muslime sieht Widmann eine radikalisierte Fortschreibung der Aggression gegen Schmarotzer, wie sie in den 80ern und 90ern aufgetreten ist. Das antimuslimische Feindbild integriere dabei sowohl Muslime, die als Feind von Außen bedrohlich sind, als auch die Feinde im Inneren, Politiker, die sich für Minderheiten einsetzen. Widmann skizziert Raddatz´ Werdegang vom Autoren der Jungen Freiheit hin zum massenkompatiblen Islamexperten und Bestsellerautoren. Raddatz geschlossenes Weltbild macht Widmann an einigen wiederkehrenden Themen fest. Erstens, verkörpern Muslime bei Raddatz den wirtschaftlichen Wandel und damit den Verlust von Identität. Zweitens, denke Raddatz in Kategorien den absoluten Feindschaft, wie man dies von Carl Schmitt kenne. Mit der Unterstellung Muslime wären aus Prinzip unehrlich (Taquia) immunisiere Raddatz sich gegen jede Kritik. Denn jede Aussage eines Muslim ließe sich mit dem Verweis auf Taquia als Lüge denunzieren. Drittens, sei Raddatz Weltbild von Verschwörungsdenken geprägt. Konspirative Eliten hätten sich in Raddatz Vorstellung mit den Moslems verschworen; der Islam sei in seinem Denken die Religion der Eliten.

Raddatz Ziel sei es, den Islam als genocidal erscheinen zu lassen. Das eröffne die Möglichkeit dafür, dass Deutsche als Opfer an der Seite der Juden stünden. Widmann bezeichnete dies als islamophoben Philosemitismus. Ähnlich wie im Fall der Israelkritik, die nicht unmittelbar als rassistisch zu dechiffrieren sei, erschließe sich der rassistische Gehalt der Islamkritik erst bei näherer Betrachtung.

Im letzten Beitrag der Konferenz kommentierte der Islamwissenschaftle r Michael Kiefer[7] einige der diskutierten Topoi.

Ziel der Diskussion müsse die Integration von Gesellschaft sein. Zahlreiche Problemstellungen in diesem Kontext würden von beiden Seiten auf eine Ursache reduziert: den Islam.

Kritisiert werden müsse auch der türkische Nationalismus, der von Erdogan und der Hürriyet geschürt würde.

Bezug nehmend auf Peter Widmanns Vortrag bestätigte Kiefer, dass Raddatz die Dämonisierung des Islam betreibe. Alle Bemühungen um Dialog würden im antimuslimischen Rassismus als Verrat denunziert.

Islamfeindschaft und Antisemitismus, so Kiefer, würden Schnittmengen aufweisen, maßgeblich das Bild der Verschwörung. Allerdings, so Kiefer unter Rückgriff auf eine Definition von Klaus Holz, würde die Muslime nicht wie die Juden als die Figur der vermittelnden Dritten gehandelt. Noch würden sie als die Gemeinschaft zersetzende Vertreter von Gesellschaft gefasst.

Muslimfeindschaft, so Kiefer (offenkundig bezugnehmend auf Attia), habe den Antisemitismus nicht ersetzt.

In der abschließenden Fragerunde widersprach Widmann Kiefer. Die Figur des Dritten würde im anti-muslimischen Rassismus, so bei Raddatz, sehr wohl vorkommen.

Man dürfe nicht den Fehler machen, bei der Analyse nur auf der Diskursebene zu verweilen. Es gäbe eine reale Machtdifferenz von Muslimen und Deutschen. Die deutsche Mehrheitsgesellscha ft reagiere auf die Integration und Teilhabe der Muslime mit antimuslimischen Rassismus. Widmann sieht darin eine Parallele zum anti-emanzipatorisc hen Anspruch des Antisemitismus.

Im Anschluss an die vier Panels fand eine Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit dem Inforadio des rbb statt. Der Podcast ist abrufbar unter

http://www.podcast. de/episode/ 966508/Feindbild _Muslim_- _Feindbild_ Jude

[1] Jürgen Leibold und Steffen Kühnel: Sensible Aufmerksamkeit für spannungsreiche Anzeichen. In: Wilhelm Heitmeyer (Hrsg.): Deutsche Zustände. Folge 2. Frankfurt/M. 2003

[2]http://www.faz. net/s/RubCF3AEB1 54CE64960822FA54 29A182360/ Doc~EF6816D734A5 C42A8A352CBB1036 7B7FA~ATpl~ Ecommon~Scontent .html

[3] Sabine Schiffer: Juden gestern - Muslime heute? Medien und Feindbildkonstrukti onen, http://www.dot2004. de/teilnehmer. php?ID=756
Sabine Schiffer: Der Islam in deutschen Medien, http://www.bpb. de/publikationen /PEULKO,0, Der_Islam_ in_deutschen_ Medien.html

[4] Shooman promoviert zum Thema: “Stille Islamisierung” und “Verjudung”. Ein Vergleich gegenwärtiger Islamdiskurse mit Debatten zur Judenemanzipation im Deutschland des 19. Jahrhunderts, vgl. http://zfa.kgw. tu-berlin. de/mitarbeiter/ shooman.htm

[5] Shooman zitiert von PI um ihren Vergleich von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit zu belegen. Charakteristika der Islamfeindlichkeit (Verschwörungsdenken , Unterstellung der Täuschung,etc. ) die sie so isoliert, behandelt sie als quasi Idealtypen.

[6] http://www.unrast- verlag.de/ unrast,2, 269,13.html

[7] http://www.kiefer- michael.de/

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