Der Verbandschef der Schwimm-Meister beklagt die gestiegene Gewalt in Freibädern, doch über die gewalttätigen Tätergruppen wird weiterhin nur in verschämten Andeutungen gesprochen.
In Deutschlands Freibädern kommt es bekanntlich immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Erst am Mittwoch wurde in Berlin-Neukölln ein Freibad wegen einer Schlägerei geräumt, berichteten verschiedene Medien. Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister (BDS), Peter Harzheim, fordert nun in verschiedenen Interviews, dass mehr für die Sicherheit in den Freibädern getan werden müsse und versucht auch über die notorischen Gewalttäter zu reden, allerdings nicht so konkret, dass es als Kritik an der unkontrollierten Zuwanderung der letzten Jahre aufgefasst werden könnte. In einem Interview mit dem RND klingt das beispielsweise so:
„Gerade in den Städten und großen Ballungszentren, in denen sich Clans angesiedelt haben, erleben wir immer häufiger Gewaltausschreitungen in den Freibädern. In diesen Städten sind die Freibäder wie ein Pulverfass.“
Und über seine Aussagen gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung berichtet der Deutschlandfunk:
„Die Probleme konzentrieren sich ihm zufolge auf Bäder in Großstädten. Freibäder seien Orte, an denen viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenkämen. Das berge Potenzial für ‚Stress‘. Dieser äußere sich dann beispielsweise in Massenschlägereien, die es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben habe. Die Beschäftigten erlebten zunehmend Aggression, führte Harzheim aus. Schwimmmeister würden häufig nicht mehr als Respektspersonen wahrgenommen und würden zum Teil auch bedroht. Besonders Kolleginnen seien betroffen. In vielen Städten habe sich eine Machokultur breitgemacht. Dazu gehöre, dass man sich nicht an Regeln halte. Das könne man in den Freibädern merken.“
Clans, Menschen mit „unterschiedlichen Hintergründen“ und einer „Machokultur“ – so wird angedeutet, wer die Freibäder zu bedrohlichen Kampfplätzen macht. Aber die Badegäste mit den meisten der „unterschiedlichen Hintergründe“ sind friedlich. Es sind keine Großfamilien ukrainischer Flüchtlinge, die mit Massenschlägereien auffallen, keine japanischen Reisegruppen oder eingeborene Biodeutsche. Es sind zumeist junge Männer mit orientalischen Wurzeln. Deren Zahl hat in Deutschland in den letzten Jahren bekanntlich deutlich zugenommen. Aber allein die Frage, ob es Zufall ist, dass die Zahl der Massenschlägereien und Messerstechereien – nicht nur in Schwimmbädern – seit Beginn der Masseneinwanderung über das Asylsystem deutlich gestiegen ist, gilt hierzulande als unanständig. Da ist die Andeutung „Clans“ bei der Täterbeschreibung schon das höchste Maß an Klarheit, das sich ein deutscher Verbandsvertreter erlaubt.
Immer noch „Einzelfälle“?
Diese Zurückhaltung prägt auch die Gedanken über Lösungen dieser Probleme:
„Wir brauchen dort Sicherheitsleute, die am Eingang die Gäste kontrollieren. Das Sicherheitspersonal muss auch im Bad Präsenz zeigen, damit die Lage dort friedlich bleibt und es keine Randale gibt. Die Politik muss härter gegen die Gewaltausschreitungen vorgehen, anstatt immer nur Ankündigungen zu machen. Wir müssen diesen Clans und diesen gewalttätigen Leuten zeigen, dass sie sich das in unseren Freibädern nicht erlauben können.“
Keine Frage, das ist vollkommen richtig. Aber dennoch wäre es sicher auch hilfreich, man würde das Problem auch als eines der Zuwanderungspolitik erkennen. Es ist eben auch sinnvoll, genauer darüber nachzudenken, wen man ins Land lässt und wen nicht. Auch darüber, ob jemand hierzulande Aufenthalt und Vollversorgung genießen darf, der es nicht für nötig hält, sich um den Nachweis der eigenen Identität zu kümmern, oder hier gar gewalttätig wird.
Das sind natürlich Fragen, die kein Schwimm-Meister dieser Republik entscheidet. Der kann ja tatsächlich höchstens den Zugang zu seinem Bad regulieren und im Ernstfall die Polizei zu Hilfe rufen. Nach mehr Polizeipräsenz in den Bädern verlangte er auch in einem seiner Interviews, während die Gewerkschaft der Polizei strengere Einlasskontrollen durch die Badbetreiber für erforderlich hält. Streifen am Beckenrand werde es nicht geben.
In Berlin geben die Bäderbetriebe bereits rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr für Sicherheitsdienste aus. In den vergangenen fünf Jahren wurden 1.300 Hausverbote ausgesprochen. Dennoch seien die Ausschreitungen aus der Sicht der landeseigenen Bäderbetriebe angesichts der vielen Bäder und Öffnungstage immer noch „Einzelfälle“, wie der Deutschlandfunk berichtet.