Heinz Horeis, Gastautor / 03.12.2018 / 06:28 / Foto: RKO / 83 / Seite ausdrucken

Kattowitz: Das Erdsystem steuern? Welche Hybris!

Als der Mensch auf die Erde kam, hatte ihm niemand ein Recht auf einen konstanten Meeresspiegel zugesichert. Oder auf eine stets angenehme Temperatur. Stattdessen erhielt er ein Klima, das sich ständig wandelt, das mal wärmer ist, mal kälter. Und er lebte damit, besser in der Wärme, schlechter in der Kälte. So einfach war das. Und heute? Da verpflichtet eine bürokratische Elite den Menschen auf das absurde Vorhaben, den Klimawandel in Ketten zu legen.

Derzeit trifft sich wieder einmal der globale Klimazirkus, diesmal im polnischen Kattowitz zur 24. UN-Klimakonferenz (COP24). Zwei Wochen lang wird getagt; die Organisatoren erwarten bis zu 30.000 Teilnehmer aus aller Welt; über zweitausend NGOs sind zugelassen. Sie und die UN-Bürokraten wollen vor allem Regeln zur Umsetzung der Pariser Vereinbarung festlegen. Eile ist geboten: "Die nächsten paar Jahre", so erklärte Debra Roberts vom Weltklimarat IPCC, "sind die wahrscheinlich wichtigsten unserer Geschichte."

Zur Vorgeschichte: 2009, auf der Kopenhagener Klimakonferenz, sollte ein Vertrag als Nachfolger für das Kyoto-Protokoll erreicht werden. Das ging vollkommen daneben. Industrienationen und aufstrebende Länder wie China und Indien schieden im Krach und ohne Übereinkunft. Mit der Klimakanzlerin war Schluss; zurück in Berlin schwor Angela Merkel, sie würde sich nie wieder so demütigen lassen. 

Sechs Jahre später, auf der Pariser Klimakonferenz (COP21), ein neuer Anlauf, um eine für alle Staaten rechtlich verbindliche Vereinbarung zur Begrenzung der Erderwärmung zu erreichen. Wärmer als 2°C über dem vorindustriellen Niveau dürfe es nicht werden. "Schützen wir den einzigen Planeten, den wir haben, solange wir es noch können", gelobte der damalige amerikanische Präsident Barack Obama.

Absichten, aber keine vertraglich geregelten Ziele

Ein Krach wie in Kopenhagen blieb diesmal aus, aber auch ein verbindlicher Vertrag. Immerhin einigten sich die Staatschefs in letzter Minute auf eine wohlklingende, vage Übereinkunft. Darin formulierten sie das Bestreben, "die globale Antwort auf den drohenden Klimawandel zu verstärken" und die Erwärmung "deutlich unter 2°C zu halten". Wie, wird nicht gesagt. Man vereinbarte Absichten, aber keine vertraglich geregelten Ziele. Jedes Land konnte selbst festlegen, um wie viel es seinen CO2-Ausstoß verringern wollte. 

Dennoch wurde die Pariser Vereinbarung zu einem "historischen Abkommen" hochgelobt. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung WBGU machte daraus den "ersten völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zum Klimawandel" und betonte, dass sich die Staatengemeinschaft "verbindlich" auf die 2°C-Grenze, geeinigt habe. 

Da hatte der Beirat arg übertrieben. Völkerrechtlich verbindlich, "einklagbar", ist das Pariser Abkommen nicht. Was der WBGU im Dezember 2015 formulierte, war Wunschdenken, vielleicht auch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. In Kattowitz könnten sich diese Wünsche erfüllen, denn die Klimaschutzbürokraten wollen an die Stelle bloßer Absichten klare Regeln setzen. Aus "weichen Absichtsbekundungen" entstünde dann "schnell hartes Recht". So formulierte es der Völkerrechtler Matthias Herdegen jüngst im Cicero – allerdings bezogen auf den derzeit aktuellen Streit um den Migrationspakt. Parallelen sind unverkennbar. 

Ansetzen will man bei den in Paris vereinbarten NDCs (Nationally Determined Contributions). Jeder Unterzeichnerstaat gibt an, um wieviel er den CO2-Ausstoß bis zu einem bestimmten Zeitpunkt senken will. Diese nationalen Ziele sind völkerrechtlich nicht verbindlich. Erreicht ein Land sie nicht, drohen keine Sanktionen (zumindest jetzt noch nicht). Die Staaten sollen aber Maßnahmen ergreifen, um diese umzusetzen. Alle fünf Jahre werden Ziele und Maßnahmen überprüft. 

Daran hapert es allerdings. Laut einer Studie der London School of Economics (LSE) haben von den 197 Unterzeichnern 147 ihre NDCs gemeldet. Entsprechende Maßnahmen hätten aber nur 58 Staaten ergriffen. Und das wohl recht halbherzig. Denn, so die Studie, von diesen befänden sich gerade einmal sechzehn Länder in Übereinstimmung mit ihren selbstgesetzten Zielen. Insbesondere die G20-Nationen kommen bei Climate Transparency, einer unter anderem vom Bundes-Umweltministerium finanzierten internationalen NGO, schlecht weg. Keiner der Staaten läge "auf einer Linie mit dem Pariser Abkommen". Weder die EU noch Mexiko, Australien, Brasilien, Kanada, Japan oder die Türkei seien auf dem Weg, ihre Emissionsziele für 2030 zu erreichen.

Die Klimabürokratie kräftig aufblähen

Viele der Vertragsstaaten sehen offenbar die Dringlichkeit des Klimaschutzes recht gelassen. Sicher ist auch so mancher Regierung klar geworden, dass CO2-Abgaben, Steuererhöhungen oder steigende Strompreise schädlich für Wirtschaft und Gesellschaft sind. Die amerikanische Regierung hat sich deshalb schon vom Paris Abkommen verabschiedet; der französische Staatspräsident Emmanuel Macron muss derzeit erfahren, welche soziale Brisanz teure Maßnahmen zum Klimaschutz entfalten. 

Natürlich ist die UN-Bürokratie mit der nachlässigen Klimapolitik vieler Länder nicht zufrieden. So drohte António Guterres, der Generalsekretär der UNO, Ende September mit einem "galoppierenden Klimawandel" und schulmeisterte: "Viel zu viele Führer haben sich geweigert zuzuhören. Viel zu wenige haben mit der Voraussicht gehandelt, welche die Wissenschaft verlangt."

Verlangt wird ein "robustes Regelwerk". Klimaschutzziele sollen mengenmäßig festgelegt und in nationale Gesetze und Klimapolitik überführt werden. Fortschritte sollen überprüft, nationale Ziele mit internationalen Verpflichtungen abgeglichen und Staaten für ihre Zusicherungen haftbar gemacht werden. Absehbar ist, dass diese Aufgabenfülle die Klimabürokratie kräftig aufblähen wird.

Bereits jetzt überprüft die seit 1995 in Bonn ansässige UNFCCC (U.N. Framework Convention on Climate Change) jährlich, was sich getan hat. Alle fünf Jahre müssen die Vertragsstaaten Rechenschaft ablegen. Für diesen Prozess, wohl eine Art von Kritik und Selbstkritik, sind vier Monate angesetzt. Alle fünf Jahre setzt jeder Staat neue Ziele. Ein Zurück gibt es nicht. Die Bürokraten haben für diesen aufwendigen Vorgang einen schönen neuen Begriff gefunden: "ratcheting-up process". Ein Handwerker zieht mit einer Ratsche (Knarre) Schrauben an. Bei jeder Drehung rastet eine Sperre ein; unerbittlich geht es nur vorwärts, bis das Stück fest sitzt. 

Der Handwerker kann seine Ratsche lösen. Mit der "Klimaratsche" geht das nicht. So soll es dann mit der Globaltemperatur flutschen. Alle fünf Jahre eine weitere Drehung der Klimaratsche: neue, höhere Vorgaben, drastischere Maßnahmen. Abgaben und Energiepreise steigen, mehr Kohlekraftwerke schließen, Gasheizungen werden stillgelegt, Benziner und Dieselfahrzeuge verschrottet. Stetig wachsen Maisfelder und Windradwälder. Die aktuelle Temperaturkurve schmiegt sich dabei immer stärker der 1,5 Grad-Celsius-Leitplanke an, bis schließlich der Planet erleichtert aufatmet. Gerade noch die Kurve gekriegt! 

Aber teuer wird es: Bis 2035 müsse die Welt, so steht im der IPPC-Bericht, jedes Jahr 2,4 Billionen Dollar in saubere Energie investieren. Und Kohlestrom müsse 2050 nahezu vollständig verschwunden sein. 

Fürchtet euch 

Wenn nicht, dann … ja, dann droht mal wieder der Untergang. Wie immer vor jedem Klimagipfel ist es kurz vor zwölf. "Bei der COP 24 geht es um alles!", sorgte sich der Vorwärts Mitte November. Wofür "alles" steht, machte der Weltklimarat in seinem letzten Sonderbericht klar. Selbst die bislang anvisierten zwei Grad führten in Abgrund. Zum Überleben brauche es 1,5°C. "Schnelle, weitreichende und noch nie dagewesene Veränderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen" seien notwendig.

Schon im August hatten Autoren um Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdamer Institut für Klimafolgenabschätzung (PIK) mit dramatischen Spekulationen über ein drohendes "Hothouse Earth" Schlagzeilen gemacht. Sich "selbstverstärkende Rückkopplungen" könnten das "Erdsystem" über eine "planetarische Schwelle" treiben und damit eine Stabilisierung des Klimas verhindern. Eine stetige Erwärmung auf dem "Weg ins Hothouse" wäre die Folge.

"Kollektives Handeln der Menschheit" sei erforderlich, um das Erdsystem von dieser Schwelle wegzusteuern und es auf einem wohnlichen, zwischeneiszeitlichen Zustand zu stabilisieren. Das erfordere die Übernahme von "Verantwortung für das ganze Erdsystem – Biosphäre, Klima und Gesellschaften" und beinhalte "die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft, die Verbesserung biosphärischer Kohlenstoffsenken, Verhaltensänderungen, technologische Innovationen, neue Formen von "Governance" und veränderte Wertvorstellungen der Gesellschaft".

Das Erdsystem steuern, welch grandioser Hochmut. Davon abgesehen – wer steuert, wer übernimmt die Verantwortung für die ganze Erde, wer sorgt für kollektives Handeln? Dafür, so könnte man die Forderungen interpretieren, braucht es wohl "World Governance" durch eine globale Klimabürokratie. Die amerikanische Regierung hat das Pariser Abkommen u.a. deshalb aufgekündigt, weil es die Souveränität des Landes bedrohe.

Worum es tatsächlich geht …

Liest man Artikel wie den von Schellnhuber oder die "Summary for Policymakers" des IPPC, beschleicht einen ein wachsendes Gefühl von Unwirklichkeit. Wie lässt sich Klima schützen? Vor wem oder was? Woher kommt überhaupt die 2-Grad-Leitplanke? Und wieso gelten diese 2°C nun plötzlich als gefährlich, 1,5°C aber als gut? Sind die Autoren sich nicht klar darüber, dass eine Globaltemperatur letztlich auch nur ein Modell ist? 

Lauter Fragen. Und vor allem diese. Was belegt, dass Kohlendioxid schuld am Klimawandel ist? Denn dies ist das Dogma: menschengemachtes Kohlendioxid führe zur katastrophalen Erwärmung und durch Manipulation des CO2-Gehalts lasse sich das Klima schützen. 

Vorweg folgendes: Klima ist ein (sehr) komplexes, dynamisches und multi-faktorielles System, und diese Systeme lassen sich prinzipiell nicht vorhersagen. Und natürlich wandelt sich das Klima, hat es schon immer getan. Und wärmer ist es auch geworden. Schließlich hatten wir vor kurzem noch eine kleine Eiszeit. Menschliche Tätigkeit beeinflusst vieles auf der Erde und natürlich auch das Klima. Aber wir sind nur einer von vielen Faktoren. 

Man sollte auf dem Teppich bleiben. Dort steht die herrschende Klimapolitik schon lange nicht. Sie hat ihre Bodenhaftung verloren. Hier die "Killer"-Schwachpunkte globaler Klimapolitik:

  • Zu behaupten, der Mensch könne eine derart große, komplexe Sache wie das Klima lenken, hätte in der griechischen Götterwelt homerisches Gelächter ausgelöst. Warum nicht auch die Erdachse ein wenig richten?
  • Ebenso absurd ist die Vorstellung, dass eine einzige Stellschraube, das durch menschliche Tätigkeit freigesetzte Kohlendioxid, ausreicht, um die globale Temperatur zu regeln. Das Kohlendioxid ist nur einer (und nicht einmal ein besonders wichtiger) von vielen Faktoren, die den irdischen Energiehaushalt beeinflussen. Folgerichtig findet man auch in der geologischen Vergangenheit kaum Perioden, wo Temperatur und Kohlendioxidgehalt im Gleichschritt laufen. 
  • Perfide ist die Verteufelung von Kohle und Kohlendioxid. Kohlenstoff ist essenzieller Bestandteil des Lebens auf der Erde. Kohlendioxid ist unerlässliche Nahrung. 

Wie inzwischen vielfach nachgewiesen (von der Klimalobby allerdings hochmütig ignoriert), hat der steigende CO2-Gehalt in der Luft die Vegetation weltweit kräftig zuwachsen lassen. Und das seit Jahrzehnten. Aktuell dürfte die Überfülle an Obst und Früchten, an Nüssen und Samen, die der Sommer gebracht hat, dem Zusammenwirken von Wärme und mehr Kohlendioxid zu danken sein.

Im besten Fall eine Illusion, im schlimmsten Fall mörderisch

Kohlenstoffe treiben unsere Gesellschaft an. Unseren hohen Lebensstandard, unser Wohlleben und unsere Langlebigkeit verdanken wir den fossilen Brennstoffen. Kurz und zugespitzt gesagt: Kohlenstoff bedeutet Leben. Der Kampf dagegen ist der Kampf gegen das Leben.

Das gigantische Vorhaben "Klimarettung" ist im besten Fall eine Illusion, im schlimmsten Fall mörderisch und nur ein Vorwand, um andere Ziele zu erreichen. Um welche Ziele es sich handelt, ist kein Geheimnis. Internationale Klimapolitik sei keine Umweltpolitik, sagte Ottmar Edenhofer, stellvertretender Direktor des PIK, schon 2010 in der NZZ. "Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um."

Der Atmosphärenphysiker Richard Lindzen, vormals Professor für Meteorologie am MIT, hat das absurde Theaterstück "Klimapolitik" jüngst präzise und umfassend in einem Satz beschrieben:

"Da haben wir's. Eine unwahrscheinliche Annahme, gedeckt durch Falschaussagen und ständig wiederholt, ist zu politisch korrektem 'Wissen' geworden und dient dazu, die industrielle Zivilisation umzustürzen." 

Bleibt zu hoffen, dass sich die Industrienationen in Kattowitz nicht noch tiefer in der Klimafalle verstricken. 

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Leserpost

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Wolfgang Kaufmann / 03.12.2018

Meines Wissens hat die Forschung gezeigt, dass der CO₂-Gehalt in der Erdgeschichte der Temperatur folgt und nicht vorauseilt. Das heißt, die Kausalität ist anders als der Laie vermutet.

H.Milde / 03.12.2018

@Bernhard Maxara. Sorry, daß ich widerspreche, aber gerade im Mittelalter 6.-15.JH, gab es unglaublich vieler Fortschritte in Wissenschaft,Technik, Kunst, Entdeckungen….. Also mitnichten dunkel, im Gegenteil. Es gab aber natürlich auch gegensätzliche Tendenzen, ua aus dem Kreis der IdeologieReligion und deren Machtzirkel, sehr schön im “Namen der Rose”, auch von Umberto Eco, beschrieben, -> die Cani Domini, Bernado Guy, 20./21.JH Antifa, sowohl rote wie braune(!), oder neueste Ausprägung die NGO´s(!) iD der IdeologienReligionMachtzirkel. Es sind sicherlich meist zerebrophimosale, also horizontbegrenzte Gestalten, die Anderen kein selbstbestimmtes LebenSinn, und Freude gönnen wollen; -> exemplarisch Bruder Jorge: “Lachen ist teuflischer Wind!”, “Jesus hat nicht gelacht!”...; und hat mM oftmals Ursachen im pysochanlaytischem Gebiet, ->Störung der persönliche Entwicklung, dissoziale Verhaltensmuster etc.,, aber da könnte ein Psychoanalytiker mehr dazu sagen. Gibt´s da jemanden hier im Forum?          

Tomas Poth / 03.12.2018

Die CO2-Klimakirche hat sich verselbstständigt und alle die dazu gehören leben gut davon. Wenn es denn so wäre mit dem CO2, warum sind dann weltweit 1400 Kohlekraftwerke in 59 Ländern in Planung oder in Bau befindlich?Man müßte dann doch CO2 arme Alternativen zur Versorgung planen und bauen? Es ist natürlich nicht verkehrt den Verbrauch an Kohle,Öl und Gas zu reduzieren, schließlich wollen die Menschen in 1000 Jahren und später auch noch etwas davon haben.

Jörg Themlitz / 03.12.2018

Die ideologiefreien und stets aus erster Hand informierten Propagandisten von T-Online (Stroer Gruppe) titelten heute morgen: ´UN-Klimagipfel: Der letzte Versuch, das Klima zu retten.`  Der letzte! Da brauch sich hier doch niemand mehr aufregen. Die 14 Tage stehen wir jetzt noch durch und gut ist. Was machen die dann? Vielleicht widmen sich die Scharlatane zur Abwechslung wieder einmal der Goldherstellung. Und es entsteht als Kollateralnutzen so etwas wie Meißner Porzellan. Wäre doch wirklich toll.

Enrique Mechau / 03.12.2018

Hier geht es um das ganz große Geschäft mit der Angst, Unwissenheit und Dummheit der Menschen! Sicher sind diese Ökos und Weltverbesserer und “Experten” für alles mit dem Flieger angereist; per pedes oder Ras ist sicher nicht einmal der polnische Teilnehmerkreis gekommen. Diesen Leuten gehört endlich die Tür gewiesen. Dazu gehören vorne dran auch Abzocker-Vereine wie die DUH. Ab in die Mülltonne!

Volker Voegele / 03.12.2018

Richtig ist, dass CO2 ein Treibhausgas ist und man den Ausstoß eher klein halten sollte. Wie der Autor weiterhin richtig feststellt, ist der Einfluss des CO2 auf das Weltklima aber quantitativ nur mit recht großer Unsicherheit bekannt. Auf das Klima wirken erstaunlich viele physikalische Faktoren ein und die sind leider in einem Modell quantitativ äußerst schwer zu erfassen. Ein genaues Modell ist weder vorhanden noch absehbar. Bedingt nachprüfbar wäre es zudem nur in einem Zeitraum von Jahrzehnten. Das spricht überhaupt nicht gegen Vorsichtsmaßnahmen klimatechnischer Art. Eine äußerst dringende Maßnahme dazu wäre das Eindämmen der Bevölkerungsexplosion. Hier agieren viele Staaten höchst unverantwortlich und propagieren und fördern weiter die Vermehrung ihrer Staatsvölker. Mit der gegenwärtigen Vermehrungsrate der Menschheit wäre man im Jahr 2100 bei über 26 Milliarden Menschen, fraglos ein katastrophales Szenario. Die UNO kommuniziert daneben drei Prognosen, die ihr für das Jahr 2100 wahrscheinlicher erscheinen, nämlich mit 16,5 („hohe Variante“), 11,2 („mittlere V.“) und 7,3 Milliarden Menschen („niedrige V.“). Aus höchst fragwürdigen Gründen hält man die mittlere Variante für die wahrscheinlichste.  Das „Erdsystem steuern“ wäre sinnvoll im Hinblick auf das „Bevölkerungssystem steuern“. Die ‘Ein-Kind-pro-Familie’-Politik, die China 36 Jahre praktizierte, ist keine Hybris.

Sebastian Bremer / 03.12.2018

Die drei Warmjahre 1988 -1990 veranlassten mich dazu, dass ich mich mittlerweile seit 30 Jahren mit diesem Thema beschäftige. Wie Herr Stüve bezeichne ich mich als Laie. Meine naturwissenschaftlichen Kenntnisse gehen nicht über Oberstufenwissen in Physik und Chemie hinaus. Allerdings habe ich seit dieser Zeit ebenfalls unzählige Publikationen, auch die des IPCC gelesen und beanspruche für mich, mir darüber eine Meinung zu bilden zu können, was wissenschaftlich fundiert ist und was nicht.  Wenn ich mir z.B. Aufsätze und Vorträge von Klimatologen und anderen Naturwissenschaftlern, wie sie z.B. bei EIKE veröffentlicht werden, anschaue, finde ich neben den aus meiner Sicht schlüssigen Argumenten immer Verweise auf nachprüfbare Fakten. Natürlich gibt es auch in den Reihen der sog. “Klimaskeptiker” unterschiedliche Auffassungen z.B. darüber wie hoch oder gering die Klimasensitivität von CO² ist. Klar zum Ausdruck dabei kommt jedoch immer, dass es sich um Forschung, Validierung und Hinterfragung der Ergebnisse im wissenschaftlichen Sinne handelt und daher nichts auf ewig in Stein gemeißelt ist. Anders dagegen bei der Klimareligion der Alarmisten aus den diversen NGOs, deren Ausführungsorgan IPCC ebenfalls seit 30 Jahren keine ihre These untermauernde Fakten liefert, sondern mehr oder weniger extreme Wetterereignisse für ihre Propaganda missbraucht und über modellierte Folgen schwadroniert. Wo sind die Guten, die diesem Schwachsinn endlich Einhalt gebieten? Zumindest ein Lichtblick war die Teilnahme von Prof. Nir Shaviv bei der Bundestagsanhörung vergangene Woche.

Horst Hauptmann / 03.12.2018

Deutschlands CO2-Eintrag durch Stromerzeugung liegt bei 1% der weltweiten Emissionen. Diese steigen pro Jahr um 2-3%, d.h. Deutschland kann den weltweiten Trend nicht kompensieren. Aber dennoch verspargeln wir unsere schöne Landschaft, gefährden unsere wichtigste Infrastruktur und damit Wohlstand und Sicherheit und vergeuden Geld ohne Ende. Die sogenannte Energiewende ist die größte Geldverschwendung seit 1945. Bis 2025 werden es lt. Welt 520 Mrd. Euro sein. Man sollte das Geld einfach verbrennen, dann wäre wenigstens kein Schaden angerichtet. Wir erleben einen religiös bedingten Fanatismus, wie einst Galilei. Mal schauen, wenn erst Stromsperren eintreten oder gar ein blackout das Land stilllegt - dann war es wieder keiner gewesen. Doch halt, natürlich: Bösewichte wie die Russen, oder die AFD, “Klimaleugner” und sonstige innere und äußere Feinde werden dann her halten müssen. Unsere “Elite” aus Grünen, SPD, CDU und Linken wird dann sagen: das konnten wir nicht ahnen! Zu dumm, dass es massenweise Literatur und Wissenschaftler gibt, die auf den Unsinn schon lange hinweisen. Aber die verbohrten Politiker, die uns das einbrocken, werden dann elegant in der Versenkung verschwunden sein. Wann wachen die Bürger endlich auf aus dieser Agonie, diesem massenhaften Sprung in den Abgrund?

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