Wolfgang Röhl / 04.01.2016 / 20:49 / 8 / Seite ausdrucken

Keine Angst vor der Wahrheit!

Vier Tage nach der „Kölner Gruppensexanbahnungsparty an Silvester“ (Michael Klonovsky), zeitnah gemeldet im „Focus“ und im Kölner „Express“, hat es die Sause vom Hauptbahnhof der Domstadt denn doch noch in ein paar andere Medien geschafft. Selbst der WDR will heute Abend über das betrübliche Fehlverhalten einzelner traumatisierter Flüchtlinge aus prekären Herkunftsländern berichten (die „Welt“: „NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatte in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass man besondere Probleme mit allein reisenden, jüngeren Männern habe, die aus Nordafrika kommen. Sie seien durch jahrelange Flucht und viel Gewalterfahrung geprägt“). Keine Zeile zu Kölle alaah hat, will man Google trauen, bis zur Stunde (Stand: 4.1. 2015, 20.43 Uhr) „spiegel.de“ über die rheinländische Marginalie verschwendet. Wahrscheinlich, weil SpOn-Reporter damit ausgelastet sind, die Wahrheit anderenorts angstfrei aufzudecken. Wie es die Spiegel-Werbung mit dicker Hose annonciert:
http://www.spiegel.de/keineangstvorderwahrheit/
Siehe auch:
http://www.welt.de/vermischtes/article150593304/Ploetzlich-spuerte-ich-eine-Hand-an-meinem-Po.html
Update: Google ist nicht immer ganz aktuell! Ein Achse-Leser meldet, dass spiegel.de bereits heute Nachmittag, drei Tage nach der “Focus”-Meldung, um 17.21 Uhr ebenfalls über die tolle Party in Köln berichtet hat. Der Text der furchtlosen Zeilenschrubber ist aus Agenturberichten zusammengekehrt. Sorry for that.

 

 


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Leserpost

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Stefan Schlitt / 05.01.2016

Wen interessiert es, wer zuerst berichtet hat und wer nicht? Es geht darum, dass Zustände eintreten werden, noch schlimmer, schon eingetreten sind, vor denen viele gewarnt haben. Es muss gehandelt werden und zwar am besten gestern bereits.  Auch vor dem September 2015 war es in deutschen Großstädten schon problematisch, nun wird es in den nächsten Jahren unerträglich werden. Keiner hört zu, keiner unternimmt ernsthaft etwas. Auch das für meinen Wahlkreis aufgestellte Mitglied des Bundestages reagiert auf Kritik nur mit allgemeinen Floskeln und der Darstellung, wie man mit welchen Anstrengungen Bundesmittel neu verteilt. Geld löst dieses Problem nicht. Die Politik muss handeln, schnell, sehr schnell!

Bargel,Heiner / 05.01.2016

Interessant finde ich, wo die Prioritäten des Herrn Jäger bei seiner Arbeit liegen: zum Vergleich: http://www.welt.de/regionales/nrw/article146258746/Ex-Lehrer-bezeichnete-Minister-als-Arschloch.html

Wolfgang Richter / 05.01.2016

Für mich erstaunlich, daß auf minutenlangen Videos, die u. a. zeigen, daß sich auf dem Bahnhofsvorplatz Gruppen u. a. mit Raketen beschießen, keinerlei Polizeikräfte vor Ort sind, obwohl die Innenstadt mit ín relativer Nähe befindlichen Wachen ausgestattet ist, außerdem eine größere Wache der Bundespolizei im Bahnhof ist. Wenn das die von der Politik so viel gepriesene Innere Sicherheit ist, in der sicher der Bürger dieser Republik wohl und geborgen fühlen können soll, dann sehe ich tiefschwarz für die Zukunft dieses Landes. Aber statt mit Einsatz- und Personalplanung für Ereignisse, die mit solchen Massenveranstaltungen einher gehen könnten, war das Führungspersonal vielleicht mit Feiern oder Planungen für den nächsten Blitzer- Marathon ausgelastet. Und mindestens genauso blamabel ist das erheblich Zeit verzögerte Reagieren der Politik u. der Presse, wohl geschuldet der Angst, bezüglich der konkreten Benennung der sich überwiegend aus nordafrikanischen Arabern zusammen setzenden Tätergruppen in einen politisch unkorrekten Fettnapf zu setzen. Schon dazu der Kommentar in den Nachrichten von heute eines polizeilichen Ge- werkschaftsfunktionärs, dessen größte Sorge ist, daß sich rechte Gruppierung dieses Themas annehmen. Kein Wort zur psychischen u. körperlichen Not der Betroffenen und keines zum Versagen der so oft beschworenen Öffentlichen Ordnungskräfte. Wären diese vor Ort gewesen u. hätten dem Treiben mit effektiven Einsatzmittel ein Ende bereitet, müßte er sich Häme von wem auch immer zu diesem kollektiven Versagen nicht anhören.

Gregor Elser / 05.01.2016

Und inzwischen hat sich herausgestellt, dass es in Hamburg auf der Reeperbahn an Silvester zu einem ähnlichen Zwischenfall durch eine Meute von »Südländern« kam. Noch so ein bedauerlicher Einzelfall. http://www.bild.de/regional/hamburg/sexuelle-belaestigung/auf-der-reeperbahn-44017940.bild.html

Anja Krupop / 04.01.2016

Ab und an lese ich SpOn. Warum nur fällt mir bei dem Spiegellink sofort Winston Smith (1984) ein? Er arbeitete im „Ministerium für Wahrheit“.  “Seine Arbeit besteht zum größten Teil darin, im Sinne der Partei Geschichtsklitterung zu betreiben, das heißt, unbequeme Fakten und Daten zu manipulieren oder zu löschen und so die historische Wahrheit für die Öffentlichkeit und Nachwelt zu verfälschen.” (wikipedia) “Die Wahrheit” ist im realen Sozialismus immer ein vollmundiger Begriff gewesen, vom denkenden Bürger misstrauisch beäugt, weil sich hinter all den großartigen Wahrheiten Verdrehungen, Gegenteile, grandiose Übertreibungen oder schlichtweg staatlich verordnete Denkvorgaben verbargen. Wer Spiegel liest, weiß nun, was er denken darf, ja, was er zu denken hat, wohl bekomms!

Ulli Funk / 04.01.2016

Auch die Zeit hat, im Gegensatz zu SZ und taz, bis heute (Montagabend 21.40h) nicht darüber berichtet…

Gad Oz / 04.01.2016

Google sollte man nicht immer trauen. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/koeln-60-frauen-erstatten-anzeige-nach-sexuellen-uebergriffen-an-silvester-a-1070418.html

Anno Nuehm / 04.01.2016

Inzwischen hat Spiegel Online ( http://www.spiegel.de/panorama/justiz/koeln-60-frauen-erstatten-anzeige-nach-sexuellen-uebergriffen-an-silvester-a-1070418.html ) und sogar selbst die taz ( http://taz.de/Uebergriffe-in-Koeln/!5263053/ ) Berichte gepostet. Sie trauen sich sogar von “arabischer und nordafrikanischer” Herkunft der Täter zu sprechen!

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