Etwa 80 Prozent der Mitgliedsunternehmen des Branchenverbandes VCI würden inzwischen rückläufige Erträge melden.
Die Perspektiven der Chemieindustrie in Deutschland haben sich in den vergangenen Monaten nach Einschätzung des Branchenverbandes VCI weiter verschlechtert, meldet handelsblatt.com. Verbandspräsident Markus Steilemann habe auf der Jahrespressekonferenz ein entsprechend düsteres Bild gezeichnet: „Die Lage ist dramatisch. Die enormen Energiepreise, aber auch die Preissteigerungen von Rohstoffen und Vorprodukten machen der industriellen Basis unseres Landes schwer zu schaffen“, habe Steilemann gesagt.
Von der geplanten Strom- und Gaspreisbremse würden die Unternehmen der Branche voraussichtlich kaum oder gar nicht entlastet werden, habe der VCI-Präsident gewarnt. Die Regelungen würden zu stark von den ursprünglichen Vorschlägen der Gaskommission abweichen. „Vor allem unsere Mittelständler kämpfen um ihre Zukunft“, wird Steilemann, der auch Chef des Leverkusener Kunststoffkonzerns Covestro ist, zitiert. Etwa 80 Prozent der Mitgliedsunternehmen des VCI würden inzwischen rückläufige Erträge melden, ein Viertel der Chemieunternehmen bereits mit Verlust arbeiten.