Ich finde, das Auftreten des Herrn Augstein stimmt mit den Inhalten seiner doch sehr einfachen und einseitigen Weltauffassung überein…werden da nicht Erinnerungen wach?
Es ist recht ermüdend, immer wieder Nazi-Assoziationen lesen zu müssen. Geht’s auch mal ohne Adolf in Deutschland? Es wäre intellektuell wesentlich redlicher. Sie werfen Augstein eine Obsession vor, die statistisch gesehen in Bezug auf seine Kolumnen nicht stimmt. Augstein als „Deutschnationalen“ einstufen zu wollen gelingt nur bei denen, die von Geschichte so viel Ahnung haben wie eine Kuh vom Kreppelbacken.
Herr Augstein könnte doch mal einen Anfang machen und sich ganz persönlich gegen den Kapitalismus entscheiden. Er muß nur seinem Bruder im Geiste, Tom Koenigs, nacheifern und sein ererbtes Vermögen verschenken (mangels Vietcong gerne an mich), danach kann er ganz demokratisch malochen, am besten ohne Stift und Papier, und auch ganz fein und einfach den Mund halten!
Augstein ist ein ausgemachter Spinner, wie so viele in der linken Szene. Der Herr hat so viel Geld, dass er sich in seiner Langeweile nicht einrichten will und immer wieder chaotischen Unsinn von sich gibt. Foren genug gibt es für ihn ja. Er trägt ja den charismatschen Namen Augstein. (Lieber Jacob, was machst du eigentlich, wenn es keinen Kapitalismus mehr gibt? Dann ist deine Kohle weg. Willst du dann wie der gemeine Pöbel arbeiten gehen? Du doch nicht!) Ich halte ihn für ungefährlich und deutschnational ist er gewiss nicht.
Ausgerechnet Deutschlands größter Fan der sozialistischen Utopie hält Angela Merkel vor, im ostdeutschen realen Sozialismus aufgewachsen zu sein und danach über das Wesen der westlichen Demokratie das Falsche gelernt zu haben. Dass der reale Sozialismus nicht nur in der DDR, sondern auch in sämtlichen anderen Staaten, die (wie Augstein es fordert) den Kapitalismus abgeschafft hatten, nur in Form einer repressiven Diktatur ohne bürgerliche Grundrechte aufrecht erhalten werden konnte, hält Augstein nicht davon ab, an seiner linken Utopie festzuhalten
Sehr geehrter Herr Müller, so sehr Sie in einzelnen Punkten richtig liegen mögen, fühle ich mich durch Ihren Artikel angespornt, Ihnen zu widersprechen. Kapitalismus und freie Marktwirtschaft haben viel miteinander zu tun, stehen aber in einem unidirektionalen Verhältnis. Ich glaube, Jakob Augstein will nur das Bewusstsein dafür wecken, dass der Kapitalismus Demokratie und Marktwirtschaft genau so lange als Voraussetzung benötigt, bis er in voller Blüte steht, aber von da an auch Tendenzen zum Korporatismus in sich trägt, sich also gegen Freiheit, Demokratie und letztlich auch Marktwirtschaft richtet. Dies umsomehr in Systemen, in denen man ohne großzügige Spenden von Leuten, die ihre Identität erst noch geheim halten können, keinen erfolgreichen Wahlkampf führen kann. Ob er sich als Linker ausgibt und dann wie ein Ultra-Rechter daherkommt, hat viel damit zu tun, ob man Politik und Gesellschaftsordnung überhaupt noch in diesen Kategorien betrachten möchte. Versuchen Sie es doch einmal so zu sehen: Die Linken haben die längste Zeit vom Niederreissen sämtlicher Klassengrenzen geträumt. Dazu hätte im Extremfall auch das Auflösen des Nationalen gehört. Alle Menschen wären nur noch gleichberechtigte Erdenbürger gewesen, befreit von den Fußfesseln der Unaufgeklärtheit und Abhängigkeit durch Armut und Religion. Jetzt aber, da die Megakonzerne manche Staatsregierung wie ein Puppentheater tanzen lassen und keinen Hehl daraus machen, wie sehr ihnen die Aufklärung und breiter Bevölkerungsschichten am Allerwertesten vorbeigeht, jetzt lernt man, sich auf das möglicherweise geringste aller Klassenübel zurückzubesinnen: einen demokratisch geordneten Rechtsstaat als Nation von mündigen Staatsbürgern mit einem gerechten, transparenten Regelwerk zum Zuzug Einreisewilliger und zur Aufnahme von Asylsuchenden und mit einem funktionierenden Sozialsystem. Ich würde bei der Rückbesinnung auf die Beheimatung der Menschen im Nationalstaat viel lieber von der Überwindung des Rechts-Links-Paradigmas durch Synthesebildung sprechen. Wenn nun die Regierung eines solchen Staates Konzepten und Handlungen den Vorrang gibt, die nur schwerlich im Interesse des Bürgers sein können, dann ist es erste Journalistenpflicht, zu rufen, dass die Regierung dabei behilflich sein könnte, der Volkswirtschaft eine Menge Geld einzusparen, indem sie abtritt und die Vorgaben ihrer Einflüsterer lieber direkt verkünden lässt. Dann kann die Regierung immer noch sagen: “Wir haben keine Einflüsterer.” Tut sie aber nicht. Sie sagt verklausuliert: “Glaubt uns! Unsere Think Tanker, Diplomaten und Verbündeten haben sich schon das beste dabei gedacht. Es ist besser so für Euch.” Rhetorische Frage an Sie: Wenn eine Regierung eine Weile lang konsequent so nur in die eigene Tasche wirtschaftet, indem sie Lobbys nach der Pfeife tanzt, und dies dann später aufgedeckt wird, darf man dann als Journalist der erbosten, erstaunten und desillusionierten Menge entgegenschmettern “Boah, dass ihr alle so naiv seid! Furchtbar. Was ihr bloß denkt? Kindisch.”? Letztlich ist doch gerade im Kapitalismus/Korporatismus auch eine superreiche internationale Elite denkbar, die zwar nie vorhatte, die Welt aus den Hinterzimmern heraus nach einem Plan zu regieren, vor deren Finazierungsmöglichkeiten aber trotzdem die Regierungen der meisten Länder auf den Knien - Steuervergünstigung hier, Ausnahmegenehmigungen da - herumrutschen. Wenn Herr Augstein in diesem Sinne sagt: “Lasst euch bloß nicht knechten!” halte ich das für sehr verdienstvoll. Jemand anderem blindlings hinterherzutapern, der einen womöglich sinistren Plan mit einem verfolgt, zeugt von Lebensmüdigkeit. Dies zu tun, bei einem, der nur zufällig gar keinen Plan hat und niemals hatte, ist deshalb noch lange kein Zeugnis der Reife oder Schläue.
Sehr gut beschrieben, fehlt nur noch die (unvergessliche!) Forderung des Herrn Augstein, in der Euro-Krise “ist es besser, wenn Deutschland gemeinsam mit den anderen Euro-Staaten das Falsche macht, als alleine das Richtige…” Kein Witz, hat er tatsächlich geschrieben und höchstwahrscheinlich auch so gemeint… Und solche Leute bestimmen in Deutschland den politisch-medialen Diskurs…
Horst Mahler beweist es: Von scharf-links nach scharf-rechts ist es nur ein sehr kleiner Schritt ...
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