Der Immobilienmarkt in Deutschland verzeichnet den stärksten Preisrückgang seit mehr als 20 Jahren. Vor allem Städte sind betroffen.
Die Preise für Häuser und Wohnungen sind im letzten Jahr stark gesunken, vor allem aufgrund der hohen Zinsen und der gestiegenen Baukosten. Das Statistische Bundesamt berichtet, dass die Preise im Durchschnitt um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen sind. Dies sei der größte Rückgang seit dem Jahr 2000 und der erste Rückgang seit 2007. Im vierten Quartal 2023 fielen die Preise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,1 Prozent und zum Vorquartal um 2,0 Prozent. Bestandsimmobilien verbilligten sich um 7,8 Prozent, während Neubauten nur um 3,2 Prozent sanken. Hier spielen die Kosten für die energietechnische Sanierung von Bestandsbauten eine Rolle, denen sich immer weniger potenzielle Eigentümer ausliefern wollen.
Sowohl in den Städten als auch auf dem Land sind die Preise gesunken. In städtisch geprägten Gebieten ist der Rückgang besonders groß: Hier sind die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 11 Prozent und für Eigentumswohnungen um 7,1 Prozent gesunken. Der Rückgang begann bereits im Jahr 2022 und hat seitdem weiter angehalten. Mit der Corona-Krise wurde das Leben auf dem Land wegen der größeren Freiheit und weniger Einschränkungen wieder attraktiver.
Der Hauptgrund für den Preisrückgang sind die gestiegenen Zinsen, die die Baudarlehen verteuert haben. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Wohnraum hoch, während der Neubau aufgrund des Zinsanstiegs und teurer Materialien stagniert.
Es darf aber auch nicht vergessen werden, dass die Immobilienpreise seit Ende 2015 unverhältnismäßig stark angestiegen sind und der drastische Rückgang Teil einer überfälligen Korrektur ist. Der Höhepunkt wurde mit über 12 Prozent Anstieg zum Vorjahreszeitraum in der 2. Hälfte von 2021 erreicht.
(Quellen: Statistisches Bundesamt, Tagesschau)