Statistisch gesehen gehen drei Prozent aller Männer regelmäßig zu einer Domina und lassen sich für 250 Euro eine Stunde lang demütigen. Die Kundenhotline der Deutschen Telekom ist da deutlich günstiger. Der Masochist unterwirft sich bestimmten Regeln, gibt bewusst seine Freiheit auf und empfindet dabei Vergnügen. Ein Prinzip, auf dem genaugenommen auch die Ehe basiert. Nur mit einem Unterschied: Wenn man auseinandergeht, ist das Ganze wesentlich teurer. Ein Bekannter von mir ließ sich scheiden und musste alles in allem 300.000 Euro abdrücken. Für das Geld hätte er sich bei einer Domina 12 Jahre lang den Hintern versohlen lassen können.
Eine Neigung, die PR-Abteilungen ideal nutzen könnten. Denn unsere Gesellschaft sucht ja ständig irgendwelche Prügelknaben und Sündenböcke. Und wenn es da Menschen gibt, die sogar noch darauf stehen! Statt jetzt den BP-Boss Tony Hayward ans Messer zu liefern ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,708541,00.html ) hätte der Öl-Konzern das Desaster am Golf auch ganz anders angehen können:
Wieso ist man vor einigen Wochen nicht einfach in ein Domina-Studio gegangen, hat einem Kunden 1000 Euro in die Hand gedrückt und ihn dann in einer großen Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt: „Das ist der Herr Müller, der hat die Ölpest verursacht.“ BP hätte ein Problem weniger und dem Herrn Müller wäre dabei noch einer abgegangen. Aber auf so etwas Einfaches kommen die PR-Profis anscheinend nicht…